Keine Waffenexporte wegen Konflikt
Re: Keine Waffenexporte wegen Konflikt
Europa ist kein Nazi-Deutschland mehr, dennoch muss man natürlich wachsam und aufmerksam bleiben, dass sich nicht wieder plötzlich so etwas entwickelt. Aber dies ist natürlich noch in weiter Ferne und kaum zu erwarten. Aber dennoch...
Was aber ziemlich sicher wäre ist, dass die Schweiz nicht von einem einzelnen Staat bedroht wäre... sondern von einem Staatenverbund. Die EU oder die Nato wird es kaum sein, sprich der Feind hätte schon mal diese beiden Verbünde ausschalten müssen um bis zur Schweiz zu gelangen... Wenn dem so wäre, könnte unsere Armee glaube ich mal alles einfach stehen lassen und sich gescheiter auflösen.
Ich bin etwas dezidierter Meinung was die Armee angeht... Reine schweizerische Armee sehe ich nicht mehr, siehe obige Einschätzung von mir. Allerdings würde ich es mir wünschen, wenn sich die Schweizer Armee mehr mit der Nato zusammenarbeiten würde. Unseren Teil sollten wir schon leisten und nicht einfach darauf hoffen, dass andere uns in einem allfälligen Kriegsfall dann schon in Ruhe lassen würden. Da unterscheide ich mich von Thedi, bei anderen Punkten teile ich seine Auffassung aber voll und ganz.
Gruss Tom
Was aber ziemlich sicher wäre ist, dass die Schweiz nicht von einem einzelnen Staat bedroht wäre... sondern von einem Staatenverbund. Die EU oder die Nato wird es kaum sein, sprich der Feind hätte schon mal diese beiden Verbünde ausschalten müssen um bis zur Schweiz zu gelangen... Wenn dem so wäre, könnte unsere Armee glaube ich mal alles einfach stehen lassen und sich gescheiter auflösen.
Ich bin etwas dezidierter Meinung was die Armee angeht... Reine schweizerische Armee sehe ich nicht mehr, siehe obige Einschätzung von mir. Allerdings würde ich es mir wünschen, wenn sich die Schweizer Armee mehr mit der Nato zusammenarbeiten würde. Unseren Teil sollten wir schon leisten und nicht einfach darauf hoffen, dass andere uns in einem allfälligen Kriegsfall dann schon in Ruhe lassen würden. Da unterscheide ich mich von Thedi, bei anderen Punkten teile ich seine Auffassung aber voll und ganz.
Gruss Tom
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Re: Keine Waffenexporte wegen Konflikt
Beitrag von ZH-thai-fun »
Gleiches sagte man vor 1990 des Jugoslawien Krieges mitten in Europa.
Auch damals schon stimmte man über Armee Un/Sinn und Waffenlieferungen ab.
Und, damals schon wankte ich wie noch heute ... wenn ich so die rechts links Spaltungen der EU der Länder darin und sowieso Weltweit anschaue denke ich oft, so-was führt zu Bürgerkriegen ... mitten in Europa ...
Nur wer Negatives wahr'nimmt, kann auch Positive genießen.
Re: Keine Waffenexporte wegen Konflikt
Waffenproduktion verbieten und die Armee abschaffen!
Die Schweizer Armee soll verhindern dass es in der Schweiz einen Krieg gibt - so die Absicht und die Begründung für eine wehrhafte Schweiz: der Abschreckungseffekt.
Eine Armee kann aber auch eine Eigendynamik entwickeln, welche die Schweiz in einen Krieg verwickeln könnte. Dabei geht es um das gleiche Problem wie bei einem Boxer: der kann noch so lange auf einen Sandsack einschlagen, wenn er nie gegen einen anderen Boxer antritt, wird er nie ein ernst zu nehmender Kämpfer.
Das wissen natürlich auch Militärs und daher suchen sie Möglichkeiten, wenigstens ihre Eliteeinheiten einmal in einer reellen Umgebung einsetzen zu können. Mehrheitsfähig ist das heute nur bei einer „Friedensmission“ als Blauhelme - man muss klein beginnen.
Die Bundeswehr wurde in den Afghanistan-Krieg der USA mit hinein gezogen. Es begann zwecks Bündnistreue mit einer Friedensmission. Damit hielten sie den US Truppen in einer ruhigen Provinz den Rücken frei was für Rebellen den Verlust eines Rückzuggebiets bedeutete. Die Bundeswehr wurde von Rebellen angegriffen, sie musste ihre Stützpunkte verteidigen, immer mehr Waffen hin bringen und war schlussendlich eine Kriegspartei. Eine Entwicklung, an der strategisch denkende Offiziere durchaus auch positive Seiten sehen konnten: nur so kann man den riesigen praktischen Erfahrung-Rückstand gegenüber den US Marines aufholen um mit den Kollegen in der Nato auf Augenhöhe mit zu reden.
Die Schweiz war meiner Meinung nach gut damit beraten, sich konsequent auf Neutralität zu berufen. Leider wurde das aber in letzter Zeit etwas aufgeweicht. Beispiel: Im Jugoslawien-Konflikt schickte die Schweiz „Beobachter“. Bewaffnet zwecks Selbstverteidigung. Für mich war das ein klarer Fehlentscheid. Das sieht man schon daraus von wem aus die Initiative dazu kam: das waren nicht Friedensaktivisten, sondern Kreise aus der Offiziersgesellschaft. Es ist zwar nochmals gut gegangen, aber es wurde ein gefährlicher Präzedenzfall geschaffen.
Ich sehe in der Schweizer Armee gleich viel Potential für Verhinderung eines Krieges wie auch Gefahr in einen Krieg verwickelt zu werden. Beides ist nicht akut. Mit anderen Worten: die Kosten der Armee sind gross - das Risiko das die Armee darstellt ist klein - der Nutzen einer stümperhaften Armee ist gleich null.
—-
Eine Armee braucht high tech Waffen um feindliche Flugzeuge oder Panzer abzuschiessen. Wenn man wissen will, ob diese Waffen ihre Aufgabe auch erfüllen könnten, sollte man sie ausprobieren. Möglichst an Flugzeugen und Panzern von potentiellen Gegnern. Wenn man die Waffen also in ein Konfliktgebiet exportieren kann, erschlägt man damit gleich zwei Fliegen auf einen Schlag: einerseits verdient man Geld und schafft Arbeitsplätze in der Schweiz und anderseits kann man einen technischen Ausbilder oder Berater mit schicken, der die Wirkung der Waffen beurteilen und ev. Verbesserungsvorschläge mit nach Hause zurück bringen kann.
Wenn man einem heute friedlichen Land Waffen liefert, dieses Land aber in ein paar Jahren nicht mehr friedlich wäre ... dürfte oder müsste man diesem Land dann noch Ersatzteile oder Munition für die Waffen liefern? So oder so nähme man dann Partei - denn ein plötzlicher Boykott gegenüber einem alten Kunden wäre eine Parteinahme, genau so wie Lieferung von Kriegsmaterial in ein Kriegsgebiet.
Ich sehe als einzige Konsequenz: Finger weg von Waffenexporten. Ohne eigene Armee gäbe es keine Käufer mehr für in der Schweiz produzierte Waffen. Also: Waffenproduktion einstellen.
—-
Ein Arbeitskollege an der ETH stammte aus Luxemburg. Er sagte mir, dass Luxemburg keine Armee hätte, aber trotzdem unabhängig blieb. Diplomatie statt Kanonen.
Die Schweiz gibt Unsummen für ihre Armee aus. Ich bin überzeugt, dass man das Geld besser zum Schutz der Schweiz einsetzen könnte. Insbesondere auch als Schutz vor aktuelleren Gefahren wie Wirtschaftskriege, Umweltbelastung oder Massen-Migration.
Mit freundlichen Grüssen
Thedi
Die Schweizer Armee soll verhindern dass es in der Schweiz einen Krieg gibt - so die Absicht und die Begründung für eine wehrhafte Schweiz: der Abschreckungseffekt.
Eine Armee kann aber auch eine Eigendynamik entwickeln, welche die Schweiz in einen Krieg verwickeln könnte. Dabei geht es um das gleiche Problem wie bei einem Boxer: der kann noch so lange auf einen Sandsack einschlagen, wenn er nie gegen einen anderen Boxer antritt, wird er nie ein ernst zu nehmender Kämpfer.
Das wissen natürlich auch Militärs und daher suchen sie Möglichkeiten, wenigstens ihre Eliteeinheiten einmal in einer reellen Umgebung einsetzen zu können. Mehrheitsfähig ist das heute nur bei einer „Friedensmission“ als Blauhelme - man muss klein beginnen.
Die Bundeswehr wurde in den Afghanistan-Krieg der USA mit hinein gezogen. Es begann zwecks Bündnistreue mit einer Friedensmission. Damit hielten sie den US Truppen in einer ruhigen Provinz den Rücken frei was für Rebellen den Verlust eines Rückzuggebiets bedeutete. Die Bundeswehr wurde von Rebellen angegriffen, sie musste ihre Stützpunkte verteidigen, immer mehr Waffen hin bringen und war schlussendlich eine Kriegspartei. Eine Entwicklung, an der strategisch denkende Offiziere durchaus auch positive Seiten sehen konnten: nur so kann man den riesigen praktischen Erfahrung-Rückstand gegenüber den US Marines aufholen um mit den Kollegen in der Nato auf Augenhöhe mit zu reden.
Die Schweiz war meiner Meinung nach gut damit beraten, sich konsequent auf Neutralität zu berufen. Leider wurde das aber in letzter Zeit etwas aufgeweicht. Beispiel: Im Jugoslawien-Konflikt schickte die Schweiz „Beobachter“. Bewaffnet zwecks Selbstverteidigung. Für mich war das ein klarer Fehlentscheid. Das sieht man schon daraus von wem aus die Initiative dazu kam: das waren nicht Friedensaktivisten, sondern Kreise aus der Offiziersgesellschaft. Es ist zwar nochmals gut gegangen, aber es wurde ein gefährlicher Präzedenzfall geschaffen.
Ich sehe in der Schweizer Armee gleich viel Potential für Verhinderung eines Krieges wie auch Gefahr in einen Krieg verwickelt zu werden. Beides ist nicht akut. Mit anderen Worten: die Kosten der Armee sind gross - das Risiko das die Armee darstellt ist klein - der Nutzen einer stümperhaften Armee ist gleich null.
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Eine Armee braucht high tech Waffen um feindliche Flugzeuge oder Panzer abzuschiessen. Wenn man wissen will, ob diese Waffen ihre Aufgabe auch erfüllen könnten, sollte man sie ausprobieren. Möglichst an Flugzeugen und Panzern von potentiellen Gegnern. Wenn man die Waffen also in ein Konfliktgebiet exportieren kann, erschlägt man damit gleich zwei Fliegen auf einen Schlag: einerseits verdient man Geld und schafft Arbeitsplätze in der Schweiz und anderseits kann man einen technischen Ausbilder oder Berater mit schicken, der die Wirkung der Waffen beurteilen und ev. Verbesserungsvorschläge mit nach Hause zurück bringen kann.
Wenn man einem heute friedlichen Land Waffen liefert, dieses Land aber in ein paar Jahren nicht mehr friedlich wäre ... dürfte oder müsste man diesem Land dann noch Ersatzteile oder Munition für die Waffen liefern? So oder so nähme man dann Partei - denn ein plötzlicher Boykott gegenüber einem alten Kunden wäre eine Parteinahme, genau so wie Lieferung von Kriegsmaterial in ein Kriegsgebiet.
Ich sehe als einzige Konsequenz: Finger weg von Waffenexporten. Ohne eigene Armee gäbe es keine Käufer mehr für in der Schweiz produzierte Waffen. Also: Waffenproduktion einstellen.
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Ein Arbeitskollege an der ETH stammte aus Luxemburg. Er sagte mir, dass Luxemburg keine Armee hätte, aber trotzdem unabhängig blieb. Diplomatie statt Kanonen.
Die Schweiz gibt Unsummen für ihre Armee aus. Ich bin überzeugt, dass man das Geld besser zum Schutz der Schweiz einsetzen könnte. Insbesondere auch als Schutz vor aktuelleren Gefahren wie Wirtschaftskriege, Umweltbelastung oder Massen-Migration.
Mit freundlichen Grüssen
Thedi
Re: Keine Waffenexporte wegen Konflikt
danke für deine ausfühlichen uns nachvollziehbaren ausführungen, @thedi. die "unsummen" welche die schweiz für ihre armee aufwendent möchte ich etwas relativieren: in absoluten zahlen (2018: 7,1027mrd aus: https://www.vbs.admin.ch/de/vbs/zahlen- ... armee.html) gebe ich dir recht, im verhältnis zum bip (0.71% aus: https://www.indexmundi.com/g/r.aspx?v=132&l=de) präsentiert sich die situation glücklicherweise etwas weniger verschwenderisch.
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Re: Keine Waffenexporte wegen Konflikt
Beitrag von ZH-thai-fun »
Das genau ist ja die "Waage", für oder gegen, in mir.
Aber wenn man die Arbeitskräfte und Positiven Aspekte von Armee, Rüstungsaufträgen und Schutz der Schweiz allgemein zusammen nimmt, ist da schon eine beträchtliche Gewinnspanne für die Schweiz drin.
Alles belassen wie es ist und anständig- Neutral bleiben!?
Nur wer Negatives wahr'nimmt, kann auch Positive genießen.
Re: Keine Waffenexporte wegen Konflikt
Heute wieder eine Entscheidung unserer Politiker, über die ich nur den Kopf schütteln kann. Ich hoffe schwer, dass diese Typen alle bei den Wahlen diesen Herbst die Quittung erhalten werden und von vielen Leuten die sie bisher gewählt haben nicht mehr gewählt werden.
https://www.blick.ch/news/politik/regel ... f69eVj2UUo
Gruss Tom
https://www.blick.ch/news/politik/regel ... f69eVj2UUo
Gruss Tom
Re: Keine Waffenexporte wegen Konflikt
Habe alle Beträge zu Waffenexporten aus der Schweiz sehr interessiert gelesen. Meine persönliche Meinung ist: keine Waffenexporte! Man sollte unbedingt bedenken dass Waffen i m m e r Menschenopfer fordern.Sicher, man hat diese Opfer meist nicht mit eigenen Augen gesehen. Ja klar, im Fernsehen, aber da kommt es eben nur rüber wie ein böses Gruselmärchen das " irgendwo anders " passiert, man schaltet um und das gruseln ist vorbei.
Ich denke noch gefährlicher jetzt und in der Zukunft, und schwieriger zu kontrollieren als Waffen ist auch für die Schweiz die Verwundbarkeit/ Kriegsführung durch die moderne Informationstechnik
Ich denke noch gefährlicher jetzt und in der Zukunft, und schwieriger zu kontrollieren als Waffen ist auch für die Schweiz die Verwundbarkeit/ Kriegsführung durch die moderne Informationstechnik
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Re: Keine Waffenexporte wegen Konflikt
Genau!
Um die Arbeitsplätze zu erhalten könnte diese Industrie ja etwas friedfertigeres produzieren.
Freundliche Grüsse
Re: Keine Waffenexporte wegen Konflikt
Da muessen sich diese aber beeilen, denn bald produzieren die CHINESEN dann
alles was "die Welt", auch Europa, braucht.
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