„Der Thai-Katzen Baum“. Vom Feuer zur Asche zum Dünger.

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ZH-thai-fun
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„Der Thai-Katzen Baum“. Vom Feuer zur Asche zum Dünger.

#1

Beitrag von ZH-thai-fun »

Da Geschichte im Nirwana der DACH-Foren verschwinden, mach ich diese hier im isaan-thai.ch auch nochmals Auszugs-mässig, aus meinem nicht veröffentlichen Buch in (16) Abschnitts-Beiträgen! "Nichts hinzugefügt fast nichts verschwiegen"
Pro Tag immer 2 Kapitel. (Wer die Geschichte kennt, kann dies hier überlesen, oder jetzt am Anfang sein Veto dagegen einlegen. Fehler aus diesem Manuskript dürfen gesammelt werden. Ich übergebe diese dann einem Lektor, wenn ich das Buch mal Binden und verkaufen lassen würde...


„Der Thai-Katzen Baum“. Vom Feuer zur Asche zum Dünger.
Eine (meine) Wahre Geschichte. Zum ersten mal in Thailand Phuket und Südthailand:

Bild, Buch-Frontseite.

Bild


Vorwort:
Dies ist die Geschichte eines Lebens. Einfach eines Lebens? Doch für den Schreiber, "seines Lebens". Würde man alle Fenster unsrer Erde öffnen, gäbe es 6 Milliarden Lebensgeschichten? Könnte ich mehr als 1 Million Fenster öffnen, währ diese, "meine Geschichte", eine schöne Geschichte. Aber schaue ich nur in mein Fenster, ist es eine Geschichte in der die ewige Glut aus der Heimat, in Thailand zum Schwellbrand wird. Eine „Thai-Katze“ bläst Funken in die Geschichte. Bald hinterlässt das Feuer "fast" nur noch Asche. Und die Geschichte erzählt am vermeintlichen Ende eines Lebens, dass wenn man die Asche nicht einfach liegen lässt, sondern als Dünger in einen Garten einbringt, daraus neues Leben entstehen kann.
MG


Beitrag (1) „Der Thai-Katzen Baum“.
(Auszug 1a Kapitel Katzenglut im Kastanien Baum:)

Dezember 1995:
Ein langer Flug. Zürich - Bangkok. Nur ja nicht in dieser Stadt Bangkok bleiben. Ich hasse diese düstere Hitze, diese Gerüchteküche und diesen Verkehr, in zweierlei Beziehungen gesehen. Noch im Ankunft Terminal entscheide ich mich für den Weiterflug nach Phuket. Zum ersten mal Phuket, Patong. Puff, Strand und Katzen. Aus meinen früheren Asienbesuchen und Erlebnissen wusste ich, dass ich meine These viel erleben aber nie verlieben, gut durchsetzen konnte. Ich war kein Asien No-Body mehr. Doch ich hab mich schon sehr oft über Meinungen von Bekannten in der Schweiz und im Ausland geärgert! Da ich gut aussehe ist die Aussage oft, magst Du was Du kannst? Es ist schlichtweg so, dass ich keine 5 % von dem mache oder habe, was man in mir vermutet.

Hand aufs Herz. Wer denkt bei einem allein reisenden Thailand Touristen nicht sofort an die Fernsehberichte, der Kinderschänder oder die Viagra Leichen die sich Junges Fleisch kaufen? Müde aber zufrieden beziehe ich ein Hotel mitten im Puff Patong. Sehr nett und mit Pool, Palmen und Strassenlärm. In der Vergangenheit habe ich gelernt nie in der Schweiz eine Pauschalbuchung zu machen. Denn gerade in Thailand sind diese Pauschal-Touristen-Hotels für Einzelgäste (Sex Touristen) viel zu Teuer. Zudem verlangen sie oft 500 Baht für zusätzliche Gäste in dem schon zu teuer bezahlten Doppelzimmer. In Thailand Bezahlt man normalerweise nur den Raum. Hier weit ab von zu Hause träge ich den Bauchgurt schon tiefer als nötig. Aber Benimm und Anstand sind immer vorhanden.

Hier bin ich ein Farang. Hier bin ich, was man sieht. Dass merke ich auch an den Blicken vieler. Normalerweise gehe ich im Urlaub um 16 Uhr gerne einen Mittagsschlaf machen. Doch nach diesem Flug ist mein Zeitverständnis durcheinander und ich entschliesse mich einen Bummle in Patong und an Der Beach zu machen. Hier sind noch viele Leute. Herrliches Wetter. Eine Kulisse ähnlich der Prospekte. Meine Augen sehen, suchen und ruhen auf Wünschen. Ich fühl mich im Kopf sehr wohl aber im Bauch aus-gehungert. In Patong wird mir die Weihnachts- Zeit und das kommende Neujahr allgegenwärtig. Phuket ist randvoll von Touristen. Ein gehen auf den sonst schon überstellten Gehsteigen wird zum Slalom. Überall Girrlanden. Happy Chrismass. Happy Neu Jahr. Man spürt dass die Thais Feste lieben. ....
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ZH-thai-fun
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(2) „Der Thai-Katzen Baum“. Vom Feuer zur Asche zum Dünger.

#2

Beitrag von ZH-thai-fun »

Beitrag (2) „Der Thai-Katzen Baum“.
(Auszug 1 a Kapitel Katzenglut im Kastanien Baum:)

Phuket ist ja bald wie Bangkok, Manila oder Pattaya? Strassen-lang die Marktstände die Lokale die Hotels. Bierbauch an Bierbauch sitzen die Farangs schon in den offenen Bars. Schrille Bar Girls rufen, Hey Boy com in! Mein Slalom geht auch an diesen Bars vorbei. Doch Phuket hat immer noch oder immer mehr auch Familien als Touristen. Eltern schlendern mit Kindern die Stände entlang. Hallo Max was machst du den hier? Wie immer winde ich mich schnell aus solchen Begegnungen. Ich trinke mein erstes Singa Bier und behaupte ich sei zum Abendessen eingeladen, ich müsse bald gehen. Hier wird es sehr früh dunkel. Überall gehen Reklame und Lichter an. Heimelig soll es sein. Puff nennen es die einen, den lebhaftesten Punkt von Südthailand die andern.

In ruhigerem Gebiet von Patong Paradise Komplex sehe ich eine noch leere Bar. Zögernd stehe ich davor. Doch schon schwirren 5 Katzen an. Hallo Farang! Fast wird man zum Sitzen gezwungen. Doch auch angenehm, wenn man so begrüsst wird. Mein erster Whisky Cola steht bald auf einem Tisch vor dem Lokal. Der reiche Farang getraut sich nicht nein zu sagen als man nach einer Trinkrunde für die Katzen gefragt wird. Schuhe streichen unter dem Tisch meinen Waden entlang. Die üblichen Fragen deren Antwort auf den Reichtum des Farang hinweisen soll, werden gestellt. Also flog ich mit der Swissair und nicht wie Wahrheitsgemäss mit Pakistan Air hierher. Irgendwie wurde mir dies hier schon zu-viel. Ich hab ja genug Zeit. Bezahlen bitte!

Zögernd setzt sich nun noch eine Katze in der nähe auf einen Stuhl. Augen. Ich sehe nur Augen. Mit dem Kopf gesenkt werde ich gemustert. Heiliger Bim Bam. Ich bestelle noch zwei Trink. Einen für mich und einen für die Augen. Mäo heisst die Katze. Auf Thailändisch heisst Mäo, Katze. Zögernd setzt sich Mäo zu uns. Ich hab das Gefühl Mäo darf den andern Katzen nicht ins Gehege kommen. Zudem stellt sich heraus das Mäo gerade 4 Sätze auf Englisch weiss. Und diese 4 Sätze hat Mäo auf einem Spike notiert. Mac, ein Lady-Boy, so nehme ich an, an-erbietet sich als Übersetzer/in. Meine Gefühle rasen im Kopf und Bauch herum. Diese Augen? Diese Schüchternheit? Keine anmache. Mäo arbeitet hier seit 2 Wochen, stellt sich heraus? Ach wie höheren wir Farang das gerne. So kommt es, dass ich vor dem Essen im Anhang von Mäo und Mac eine nächste Bar ansteure. Mäo schmiegt sich hier schon an mich. Mac versucht es auch, jedoch ohne Erfolg.

Die lärmige Bar, mein Schwips und ein Verlangen unter der Gürtellinie, lassen mich den Vorschlag machen, zusammen Essen und später zu dritt in mein Hotel zu gehen. So kam es, dass wir schon um 10 Uhr Abends in meinem Hotelzimmer beschwipst umher tollen. Ich dusche, Mac kommt dazu, und trotzt festem Griff an meiner Erregung, entwinde ich mich. Ich war einfach auf Mäo fixiert. Mäo kam eingehüllt, mit dem obligaten Handtuch, aus der Dusche. Mac schlief allein und ein-geschnappt.

Am Morgen beim Frühstück sah ich Mäo erstmals bei Tageslicht. Eine Erscheinung die mir durch und durch ging. Keine Schönheit wie Thais aus dem Norden selbst immer meinen, sondern Süd Thailand Pur. Klein, kräftig und sehr dunkelhäutig. Auch Narben von Mofa Unfällen, wie bei so vielen Thais, zieren den Körper. Und eben, Augen mit Perlen in geöffneten Muscheln. Mir wird bewusst, dass ich unmöglich beschreiben kann, was ich fühlte, erlebte und wie ich schwebte. Mäo gab mir das Gefühl ich sei der, auf den man schon immer gewartet hat. Ob am Strand, im Bett oder einfach beim täglichen Ablauf, eine noch nie erlebte Gemeinsamkeit (mindestens meinerseits) stellte sich trotzt Sprachschwierigkeit, einfach ein.

Ich liess mich fallen. Wahrscheinlich zum ersten Mal in meinem Leben liess ich mich nicht von meinem Hirn Tyrannisieren. Es war als würde aufgestautes platzen. Kein Denken an reales. Kein denken an Abschiede, bei denen ich früheren immer den Abschluss suchte. Es gab nur mich und meine nun aufgeplatzte Seele, meine Lenden, mein Herz, meine Mäo, mein Thailand. Gott, Allah Buddha oder mein Verstand, hilf mir.... ....
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(3) „Der Thai-Katzen Baum“. Vom Feuer zur Asche zum Dünger.

#3

Beitrag von ZH-thai-fun »

Beitrag (3) „Der Thai-Katzen Baum“.
(Auszug 1 b Kapitel Katzenglut im Palmen Baum:)

Januar 1996: Ja ich fiel von einem Tag zum anderen, ich fiel in ein nicht denken nur fühlen. Ich fiel in eine Legasthenie des einfach-Daseins. Ich fiel in Arme die mich nicht tragen aber Schach oder Matt setzen konnten. Ich verfiel dem Spiel dass den „Farang“ zu dem macht was Thai nie macht....

Schnell wuchs der Druck von Mäo, zum Trip ins Landesinnere, zu Mäo nach Hause. Es war bald Weihnachten und Geschenke von einem reichen Farang kämen für die Familie gerade recht. Also einkaufen, packen und ab ins Landesinnere. Eine wunderbare Fahrt mit einem Miet-Jeep über Pang Na, Krabi, Trang und dann rechts ab Richtung Bahng Kahn und Nakhon Si Thammarat. Kiemam hiess dann das kleine Nest in dem Mäo etwas ausserhalb wohnte. Eine 14 köpfige Familie die mitten im und vom Kautschuk lebte. Legt man den Lineal auf Phuket und Nakhohn Si Thammerat, liegt dieses Dorf etwa in der Mitte. Also mitten in Süd-Thailand.

Schon wieder überkommt mich das Gefühl, hier war ich schon mal. Mäo war im siebten Himmel. Die „Katze“ war Mittelpunkt der 14köpfigen Familie. Sie befahl. Sie schien Glücklich und aufgedreht. Aus der ganzen Umgebung kamen Besucher. 5mal musste ich irgendjemandem Geld zum einkaufen geben. Man organisiert eine Party. Dies fand dann auch nachts unter dem Haupthaus der Familie von Mäo statt. Essen, Bier, Mekong Whisky und alles im Schneidersitz. Mich schmerzten die Knöchel. Ich schwitzte. Ich fluchte innerlich. Aber ich lächelte und hörte allen zu und verstand, nur Bahnhof.

Das Heim dann von Mäo und mir war eine Bambus Hütte, etwa ein Meter über dem Boden und ca. 3 auf 3 Meter mit Schilfdach, 20 Meter vom Haupthaus der Familie entfernt. Durch die Ritzen des Bambus Dachs konnte ich die Sterne sehen.

Mein Bambus Haus.
Bild

Die ganze Gegend war Hügeliges Buschland. Überall standen Felsformationen in der Gegend herum, von Haus bis Turmhöhe. Es gab 3 Grün Gebiete hier. Die höheren Baumbestände mit wenigen Palmen. Die niedrigen Grünflächen mit unendlich vielem Flora und Fauna Zeug. Und natürlich überall die Kautschuk Baum Bestände in Reihe und Glied zu hundert tausenden. Etwa die Hälfte der Strassen in der Gegend waren Einigermasen fest, der Rest so irgendwie Rote Erde mit Spurrillen und Löchern so dass man teilweise nur Schritttempo vorankam.

Auch die Umgebung an diesem Fluss war so grün und bunt von Blumen Sträuchern und Bäumen bewachsen, das man einfach hingerissen war. Später wusste ich auch, dass die Grossmutter von Mäo, hier in dem grünen Dichtdicht die meiste Zeit mit Pflücken von Medizin und Essen verbrachte. Hier in diesem Gebiet kannte man Farangs nur in schwarzweiss vom Fernseher her.

50 Meter entfernt vom Haupthaus war ein kleiner Fluss für Waschen, Duschen, Zähne-putzen, und Fischen. Ich fand raus, dass ich mich, so glaubte ich, um ca. 16 Uhr (in der grössten Hitze) allein am Fluss ungenierter „Waschen“ konnte. Erst etwa ein Jahr später wurde ich inne, dass sich am Anfang als der „bleiche“ Farang noch ein Wunder war, bis zu 10 Jungs und Girls aus der Gegend täglich um diese Zeit, (Schulschluss) in den Bäumen versteckten um dem Komischen Farang in Unterhosen da unten zuzusehen. Alle wussten es, nur der Farang nicht!

Zähne-putzen unter Beobachtung.
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Überhaupt, was wissen Farangs den schon, ausser das was sie zu glauben wissen?
Strom kam aus einer Auto Batterie. Damit betrieb man den Radio und vor allem ein Milchglas Fernseher. Das Radio war klein und alt, aber die Boxen dazu riesengross. So konnten Nachbarn und vor allem die Arbeiter in der Nacht beim Kautschuk gewinnen unterhalten werden. Überhaupt fällt einen auf, dass nur in Ortschaften die Häuser der Familien zusammen standen. In der Gegend waren alle Familien immer so verteilt dass man sich nachts nur hören konnte aber Tags kaum sehen.

Trinkwasser kam aus einem ca. 5 Meter tiefen Loch oder floss von der Dachrinne in riesige Ton-Dröge. Das WC war das grösste der Welt, mit Laubdach und irgendwelchen Gräser die einem beim Kack... am Po kitzelten. Und wer weiss schon wie ein Farang dabei zittert, erstens vor Anstrengung beim mit ausgezogenen Hosen niederkauern, zweitens wegen der Angst vor etwaigem Ungeziefer oder gar Schlangen, drittens der Angst das jemand doch zuschaut. Nicht mal Toilettenpapier brauchte man, dazu hatte man die Blätter der Sträucher. Brrrrr.

Mäos Vater wurde vor 8 Jahren aus Politischen Gründen beim Fischen der Kopf abgeschlagen. Eine Geschichte für sich. (Ich hab mir von Anfang an vorgenommen mich in Thaialand nie mit der Politik zu befassen geschweige denn davon zu reden. Dass ist bis heute so.) Später als ich mehr über die Thaifarmer-Mafia wusste, kamen mir Zweifel an der Version des guten Pappas?. Die Mutter war in der Gegen eine angesehene Frau mit 7 Kindern. Sie konnte auch allen 7 Kindern ein Stück Land mit Kautschuk vermachen, dass zum überleben dieser reichte.

„Mein“ Baumbushaus und meine Umgebung wurden für mich zum Inbegriff des verpassten- Lebens. Zur Realitäts- tötenden Wirklichkeit. Ich sah Schlangen so grün wie Vipern nur sein können. Mäo verscheuchte mit den Händen Spinnen deren Laib 3cm gross war. Skorpione sah man jeden Tag. Nachts sah man Tausende von blinkenden Leuchtkäfern, zu gewissen Zeiten hörte man Grillen und oder Frösche die der Lautstärke nach Rattengrösse haben müssten, usw.

Warum auch immer, hier fühlte ich mich wohl. Noch war die Hitze überall nur eine klebrige feuchte- Wärme. Vergessen war alles hinter und vor mir. Leben, Lieben und Fühlen. Traumwandeln könnte man es nennen. Nichtstun. Essen, Schlafen, Reden, Staunen und vor allem Schwitzen. Hinten auf dem Mofa von Mäo (wer kennt sie nicht die Baumlangen Farangs hinten auf dem Sozius) in der Gegend herum kurven Freunde der Familie besuchen usw. Täglich kamen Leute von der Umgebung, Farang schauen nannte ich es. Fast Abend für Abend gab es eine Trinkparty unter dem Haupthaus, wo es auch am Tag am kühlsten war.

Meine späterer Hausanhebung mit An und Umbau ans Haupt-Haus.
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Ich ging mit Mäo in seinen Teil- des Familien-Kautschuk Wald. Düngen war angesagt. Schweiss wusch man im Fluss ab. Sex wo immer wir mal allein waren. Tägliche Ausflüge mit einem Mofa. Zu zweit zu dritt. Ohne Helm. Von Dorf zu Dorf dasselbe. Lächelnde Gesichter. Ich schliesse die Augen und Falle. Es war ein Traum, mein realer "Bücher und Geschichte Traum" aus der Jugendzeit. ...
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(4) „Der Thai-Katzen Baum“. Vom Feuer zur Asche zum Dünger.

#4

Beitrag von ZH-thai-fun »

Beitrag (4) „Der Thai-Katzen Baum“.
(Auszug 2a Kapitel Schwellbrand in Phuket: )

März 1996: Ich fühle mich schlecht. Innerlich erregt und Zittrig. Die Arbeitstage hier in Zürich ziehen sich wie Kautschuk dahin. Im Kastanienbaum Visasvis meiner Arbeitsstell sehe ich meine eigene Eifersucht. Ich sehe Mäo andern Farang zulächeln. Meine Brust zieht sich zusammen. Ich sehe wie Mäo mit einem Goldbehangenen Farang ins Bett steigt.

Nebel bildet sich im Baum. Mäo zwinkert mir aus dem Nebel im Baum zu redet: Die Katze redet. „Ich liebe dich, ich werde dich nie verlassen, ich bin dir treu, du bist so gut zu mir,.......“. Mäo redet, zu mir? Zu Ihm ? Zu wem? Mäo ist doch zu Hause im Busch bei seiner Familie!? Dort gibt es keine Farang. In solchen Tagen gebaren in meiner Phantasie der Name für „meinen“ Kastanienbaum, „Der Thai-Katzen-Baum“ und später der Buchtitel.

Ich bin eifersüchtig wie noch nie in meinem Leben. Während meiner Arbeit passieren mir Fehler. Ich bin total Fahrig und unkonzentriert. Stunden ja Tage lang lag dieser Nebel im Baum. Es gibt kaum Szenen und Vorstellungen die ich nicht im Baum sehe. Was um Himmelswillen hätte ich ohne diesen Baum, Visavis meiner Arbeit-stelle gemacht? Was, wenn ich nicht die Zeit gefunden hätte, während der Arbeit durchs Fenster zu schauen?

Nun sind 8 Wochen vergangen seit ich von Thailand zurück bin. Immer wieder frage ich mich, was ist mit mir altem Lölli los? Freunden und Bekannten getraute ich mich nicht zu offenbaren. Man kennt ja die schrumpligen Zungen. Ich gehe nun nach der Arbeit immer sofort nach Hause. TV sehen, Schlafen, und Fertigmenü essen. Ich tue alles um die Zeit vergehen zu lassen. Um zu sparen. Ich will vor mich hin Denken. Um zu Hoffen. Meine Eifersucht zernagen. Als ich in Phuket ging sagte und dachte ich, vor 9 Monaten ist ein zurückkommen nach Thailand nicht möglich. Finanziell und arbeitsmässig.

Heute, 2 Monate später schon, hab ich 2 Flugtickets in der Hand. Ein Ticket für mich und eines für meinen nun 21 Jährigen Sohn. Wir planen, reden und schwelgen in Ferienstimmung. Es gibt für mich keine Hemmschwelle gegenüber meinem Sohn. Alles will er wissen. Alles weiss er. Er fragt und fragt. Er ist ja selbst schon seit Monaten mir einer Asiatin aus Korea zusammen, die aber in der Schweiz zur Schule ging. Zum ersten Mal in seinem Leben wird er nach Phuket fliegen? Wir überlegen ob wir einfach ohne Anmeldung in Thailand erscheinen wollen. Ich war Eifersüchtig und wollte Mäo überraschen. Dies war dann doch nicht meine Art.

Mäo und ich haben uns in den 8 Wochen schon 3-mal hin und her geschrieben. Ein mir bekannter Thai in Zürich übersetzt für uns. So wenig wie nie ein Dank in den Briefen steht, so-wenig war Mäos Betteln in den Briefen. Dies beruhigt mich. Auch das ich aus den Briefen entnehmen konnte das Mäo zu Hause bei Mama ist. Heute etwa so rechne ich, wird mein Brief mit dem überraschenden Auftauchen von mir und meinem Sohn morgen ankommen!?

Wieder mit einem Billigflug (720.- Fr.) pro Ticket retour, gelangen wir mit der Pakistan Air, über den stressigen Flughafen Karachi, nach Bangkok. In Karachi wären wir nicht überrascht gewesen, wenn die Pakistans noch lebende Ziegen ins Flugzeug mitgenommen hätten. Der Jumbo Jet ächzte im wahrsten Sinne des Wortes vor alter und Verrottung. Das Sitzpolster meines Sohnes konnte ich als er zur Toilette ging und mir eine Kippe der Zigarette darauf fiel, einfach wegnehmen und ausschütteln. Anschluss Flug in Bangkok nach Phuket wird natürlich verpasst. Aber zum Glück war dies nun bei Thai Air im Don Muang kein Problem. Umbuchen und schon 2 Stunden später weiter Fliegen. Natürlich ist nun Mäo nicht am Empfang in Phuket. Also, mit dem Taxi nach Patong, dahin wo wir Mäo vermuteten.

Doch eine ganze Gruppe von „Katzen“ wartete schon feuchtfröhlich auf uns. Mäo aber Tränen überströmt vor lauter Angst, der Farang kommt nicht. Einen Woll-Pullover umschliesst Mäos Oberkörper? In dieser Hitze? Doch strahlend wird nun erklärt, Extra für Dich! 2 sehr schöne Doppel Zimmer zu je 3500.- Baht die Woche im Paradiese Komplex sind gebucht. Unbeschreiblich schön war es meine Katze wieder in den Armen zu spüren. Unglaublich umschwärmt wurde auch mein Sohn in den folgenden Tagen. Natürlich, jung und super aussehend! Ich wäre Neidisch auf ihn gewesen hätte ich nicht Mäo gehabt. Es gab auch Boys, (Heute sag ich denen Katoys) die Ihn mit unglaublicher Ausdauer anmachten.

So kam zum Beispiel eines Morgens ein etwa 23 Jähriger (echter) Junge mit einem gemieteten schweren Honda Motorrad daher und wollte meinen Sohn mit auf eine "Spritz"tour mitnehmen. Ich als langjähriger Motorradfahrer sah aber, dass dieser Junge wahrscheinlich zum ersten Mal auf so einer Rakete (1000ccm) fuhr. Und obwohl ich wusste das alle Thais irgendwie Mofas fahren können, verbot ich meinem Sohn das mitfahren.

Doch wieder 2 Tage später, entschliessen wir uns auf Drängen von Mäo hin, nach Hause zu Mäo in den „Urwald“ wie es auch mein Sohn nannte, zu dislozieren. Strahlend organisiert Mäo die Fahrt. Hinterher wussten wir was hier Organisieren heisst. Irgendwie erreichten wir spät abends unser Ziel doch noch. Stolz zeigte ich meinem Sohn „meine zweite Heimat“ im Busch, wie ich dies nun nannte. Einen ganzen Tag lang ging alles gut. Mofa Ausflüge zu dritt. Baden im Fluss. Mäos Kautschuk Plantage ansehen. Abends eine Party mit Freunden und Geschwistern von Mäo. Natürlich unter dem Haupthaus dem kühlsten Platz. Für ganze 15.- Fr. (umgerechnet) kaufen Jungs für unsre Party das nötige für ca. 12 Personen ein. Whisky, Bier, Aufputscher und natürlich Food in Thai art.

Aber o weh. Am nächsten Tag nachdem eine Riesenspinne über der Matratze von meinem Sohn zu sichten war, gab es kein Halt mehr für ihn. Phuket, Hotel, Beach, Elektrisch und ein WC zum sitzen, und ein Ort wo ihm der Papa den Umgang mit den reiferen "Buschmädchen" nicht verbot, zog er vor! Erst war ich erstaunt. Doch dann musste ich mir eingestehen, dass es einfach nicht jedermanns Sache sein konnte, sich hier heimisch zu fühlen.

Also, wieder zurück nach Phuket Patong. Mein Sohn war Happy. Mäo weniger. Ich verunsichert. Dies gab mir natürlich Finanzielle Budget Probleme in der folge. Ob im Busch oder in Phuket war ein unterschied. Mäo und vor allem mein Sohn wollten Leben. Meinem Sohn ging das Geld aus und mir so, dass es niemand merken sollte. Meine VISA wurde aus Gründen die ich heute noch nicht weiss gesperrt. Ich nahm mir vor bei der Thai-Farmer Bank in Phuket ein Konto zu eröffnen. Sowieso weil es dort (damals) noch einiges an Zinsen gab. Doch nur Sekunden und Peanuts waren diese Probleme im Gegensatz zu den schönen Tagen und Nächten in unseren Dreier- Gespannen in Phuket Patong!

Bis auf eine Nacht, die alle nicht so schnell vergessen werden. .... ....
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Michaleo
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Re: (4) „Der Thai-Katzen Baum“. Vom Feuer zur Asche zum Düng

#5

Beitrag von Michaleo »

ZH-thai-fun hat geschrieben: Bis auf eine Nacht, die alle nicht so schnell vergessen werden...
Wunderbar, Max, vielen Dank für diese Lebensgeschichte, die aus dem Herzen kommt.
Freue mich auf die Fortsetzung.
Freundliche Grüsse L-)
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ZH-thai-fun
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Re: (4) „Der Thai-Katzen Baum“. Vom Feuer zur Asche zum Düng

#6

Beitrag von ZH-thai-fun »

Danke @Michaleo!
Mir ist es wichtig das ein Geschichte mal unbeschönigt und wahrheitsgemäss daher kommt. Geschönte Geschichten gibt es genug! Sie dienen aber nicht als Erfahrungsberichte für zum Beispiel Neu Einsteiger....
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Willi Wacker
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Re: „Der Thai-Katzen Baum“. Vom Feuer zur Asche zum Dünger.

#7

Beitrag von Willi Wacker »

...schön zu lesen

15 jahre zuvor 79/80, andere akteure, andere umgebung,
Wasser und die linke hand für den hintern anstatt blätter
Und bis zu 7 x sex am tag :)

Ansonsten kommt mir alles sehr bekannt vor
Bin gespannt was da noch kommt
...wer im Kreis geht spart sich den Rückweg
wer im Kreis denkt spart sich den Durchblick...

" Arroganz ist die ekelhafteste Eigenschaft "
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#8

Beitrag von ZH-thai-fun »

Gern @Willi Wacker, es geht heute weiter, mit 2 Lehrplätzen wie ich es nenne!

Zwischenspiel (1) : Die Sache mit den Thai-Pillen „Yaba“. (Crystal Meth)

In dieser Nacht, deren schlechter Anfang meine Eifersucht war, gelangen so genannte Yaba (eine schlimme Art Extasy Tabletten) in die Hände von Mäo. Und das kam so. Mäo fuhr mit Mac dem Ladyboy auf dem Motorrad erstmals ohne mich weg. Strahlend ruft Mäo mir zu, wir gehen den Sonnenuntergang anschauen und weg waren sie. Dies war das erste Mal das ich alleine gelassen wurde. Rasend vor Eifersucht, postierte ich mich an der Strasse in einem Restaurant um die Ankunft der beiden am Abend nicht zu verpassen. Ich sass so, dass man mich nicht sah, aber ich alles sehen konnte. Ich war sicher dass ich die beiden bei irgendwas ertappen würde.

Doch sie kamen alleine zurück, so als wäre nichts gewesen. Wahrscheinlich war nur in meinem Kopf etwas gewesen. Trotzdem löst sich mein Kropf nicht, als Mäo mir später in die Arme lief. Ich schob Mäo von mir und sagte ein-geschnappt, "ich möchte jetzt auch mal alleine sein". Gesagt, getan und weg mit meinem Sohn. Laut aufheulend vor Zorn und Unverständnis über die Launen des Farang ging Mäo in seine „Katzen“-Bar. So genannte Thai-Freunde von Mäo und Mac gaben oder besser verkauften Mäo die Yaba. Wer die Gefängnisse und die harten Strafen in Thailand für Drogenhändler kennt weiss in was für einer Gefahr sich die Thais befanden. Ich und mein Sohn waren "noch" ahnungslos.

Zwei Stunden später fanden ich und mein Sohn eine total betrunkene, so glaubten wir, Katze in einer Bar. Völlig ausgeflippt und aufgelöst schrie Mäo, immer wieder. Ich Liebe Mäx. Ich bring ihn um, wenn er mich nicht mehr will usw. usw. Es war schlicht nicht möglich Mäo zu beruhigen. Mein Sohn und ich konnte nicht begreifen wie man in 2 Stunden soviel Saufen konnte? Mit Mühe und Not gelang es meinem Sohn, Mäo ins Hotel zu zerren und ab-zu duschen. Doch alles nützte nichts. Es wurde nur noch schlimmer als die beiden wieder in der Bar erschienen. Ich wurde zum ersten Mal auch Zeuge was Thais unter einander als Freundschaft verstanden.

Als Mäo sich eine leere Flasche auf dem Kopf zerschlug, kreischten die Freunde, aber nicht vor Schreck, sondern vor Belustigung. Man leerte Mäo mehrmals eine Bierflasche über den Kopf. Natürlich auf meine Kosten. Es war schlich der Horror. Und wieder schleppten wir Mäo ins Hotel. Es war nun abends um 22oo Uhr. Kaum zu glauben und zu beschreiben was sich nun bis morgens um 6oo Uhr in meinem Hotelzimmer noch ereignet. Nackt aus dem Fenster springen wollen. Schreien das niemand im ganzen Hotel Schlafen konnte, und, und, und. Ich musste Mäo mit einem Gurt sogar ans Bett fesseln.

Immer wieder guckte mein Sohn, der im Nebenzimmer war, nach uns! Es gab Zeiten da dachte ich jetzt ruf ich die Polizei. Doch irgendwie im Unterbewusstsein wurde mir mehr und mehr klar, hier waren nicht Alkohol sondern Drogen im grässlichen Spiel. Natürlich schliefen wir in der Folge alle bis tief in den Mittag. Personal des kleinen Hotels tat so als wäre nichts gewesen, die scheinen genau gewusst zu haben was dort oben nachts abging. Ein Farang in einer gefährlichen Falle!

Erst an Der Beach löste sich bei allen langsam der Schock. Mäo wusste schlichtweg von nichts mehr. Ganz betroffen hört Mäo die Schilderungen von meinem Sohn und mir. Sorry, Sorry war alles was Mäo immer wieder sagte. Ein Thai-Freund von Mäo der zu uns kam löste so langsam alle Rätsel. Ja man habe Mäo Tabletten zur Beruhigung gegeben. Blöd lächelnd meint er, man wusste ja nicht das Mäo noch nie solche Crystal Meth gehabt hätte. Doch erklärt er ebenso unverschämt aber wahrscheinlich sehr wahr, hier nehmen doch die meisten diese Tabletten, man brauche dies, wenn man gute Liebe mit Farangs machen will!
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#9

Beitrag von ZH-thai-fun »

Zwischenspiel (2) Vom Pussykater zum Psychiater:

Auf dem Flug nach Bangkok mit Thai Airways lernte ich neben mir einen auch allein Reisenden aus Basel kennen. Er überschüttete mich geradezu mit Lobes Hymen auf Thailand und seine Thai Pussycat in Phuket. Er glühte beim erzählen von seinem Hairstyles for men and women Laden den er mit Pussycat wie er seine Lady/ehemalsboy nannte, bei seiner Ankunft eröffnen wolle. 17.000.- Franken habe er bis heute „nur“ der Pussycat zukommen lassen um alles zu Organisieren, Einzurichten und Mitzuhelfen. Unbedingt wolle er das ich an der Eröffnung im Patong Beach Nightlife Paradise-Complex übermorgen dabei sei. Ich sagte zu, obwohl früh aufstehen angesagt wurde! Viel Schlaf gab es auch nicht auf diesem 12std Flug, bei dem aufgedrehten Gequatsche des Sitz-Nachbarn.

Meine Katze Mäo (Mäo heisst auf Thai Katze) holte mich persönlich am Flughafen Phuket ab und strahlte absolute Freude aus. Arm in Arm marschierten wir zum Taxi und hinterher mit hängendem Kopf der Basler. „Seine Pussycat hätte sicher keine Zeit ihn abzuholen so kurz vor dem Eröffnungstermin“ sinnierte und studierte er schwitzten nun in unserm Taxi vorne neben dem sprachlosen Taxifahrer. Dauernd drehte er sich zu und zwei auf dem Rücksitz um, verdrehte die Augen, wenn er mich und Mäo umschlungen sah und fragte uns noch und noch Löcher in den Bauch, der sowieso schon Hohl war. Warum kam Ihn seine Pussycat nicht abholen?

Sonne, Beach, Hotel, Super Food und Bett. Ich genoss es geliebt zu werden und Lebte. Jedoch der Basler surrte in Patong herum. Wenn er mich sah hatte er höchstens Zeit mir zuzurufen „nicht vergessen morgen um 9 Uhr im Paradise-Complex“ und weg war er, schwitzend und stressend aber scheinbar glücklich. Am Abend machten wir zu viert in einem Klimatisierten Restaurant Dinner. Ich lernte Pussycat kennen. Gross, schlank, lange Haare, raue Stimme. Eine Imposante Lady… Eine "Erscheinung" durch und durch! (Anmerkung 10 Jahre später als ich dies hier schrieb) Phuket Simon Cabaret Auslauf-Modell. Eben die die gerne Suizid machen weil sie nicht mehr auftreten können oder sonst auch nicht mehr, so verbraucht, gebraucht werden! Ja ich habe später noch einige solche kennen gelernt und erkannte das man solche Ladyboys, Katoys oder eben Dragqueens durchaus Gescheite Wehrhafte Kratzbürsten nennen dufte. Von Rabenvögel oder Elstern zu imposanten Pfauen zu Wanderfalken!

Das Tischgespräch drehte sich nur um Pussycat die wie Mäo auch seltsam ruhig schien. Es ging um dass wie sich die beiden kennen lernten und die Eröffnung morgen. Von grossen Augen über spitze Ohren bis zu schmalen Lippen ging meine Mimik beim zuhören. Ich war ja selber noch ein so genannter Farang-Nobody. Ich staunte mit verklemmtem Bauchgefühl als ich hörte das sich die zwei erst seit 4 Monaten und 3 Treffs zu je 1-2 Wochen kannten. Ich staunte über diese unendlichen Liebesgefühle die dieser Basler für diese um operierte Lady aufbringen konnte. Von aussen her gesehen spürte und sah man ganz klar eine Ablehnung von Seite der "Lady" gegenüber dem Basler. Mich selber konnte ich ja damals „noch“ nicht so gut in meinem eigenen Liebesrauschen beurteilen, ich war ja eher der stille Geniesser. Ich konnte und durfte als Farang noch staunen!

Er der Basler war 52 Jährchen und noch voll im Berufsleben in der Schweiz. Er war ein Durchschnittsbürger durch und durch. Geschieden, 2 Kinder und leistet sich nebst Alimenten eben noch eine, die erste aber beste Urlaubs Bekanntschaft nebst seinem über alles und schon immer geliebten Beruf.

Sie die Pussycat war 33plus und hatte (für die die das glauben) „noch nie eine grosse Liebe bis jetzt auf diesen Basler“. Pussycat lebte bis an-hin „nur“ um Geld für eine eben erfolgte Umwandlung zu verdienen und hat nun „erstmals“ die Gelegenheit mit einem Sponsor- Farang zusammen ein Geschäft zu er/halten. Wenn dann der Farang frühpensioniert wird, soll er wie ein König über dem Geschäft, in der bis dann dazu gekauften Wohnung, thronen und nie sterben!

Am nächsten Tag gesellten sich Mäo und ich zur der Gesellschaft die für Pussycat und den Basler das Geschäft eröffnete. Auch heute an diesem Tag schien mir das meine Katze Mäo wie schon am Vorabend beim Essen absolut teilnahmslos das Geschehen um diese Pussycat wahrnahm. Heute weiss ich warum. Mäo hatte Angst ich könnte hinter „diese Fassaden“ sehen und dies würde Mäo selber dann auch schaden!

Mitten in der morgendlichen Hitze und dem Paradise-Complex war hier schon ein Rummel vor dem "Hairstyles for men and women" Laden. Mit einer Buddha Zeremonie begann die Feier. Vielen Blumen und etlichen schon wachen Lady-Boys Thais und Farangs die wie bei einer Hochzeit (nach Thai Art) angezogen waren. Nur von dem Basler war noch nichts zu sehen? Er hatte schlicht verschlafen.

Wer nun die folgende Szene nicht glaubt, war noch nie in Thailand. Freudestrahlend erscheint der Basler in schönstem Farang-Anzug um 11.30 Uhr nach den Buddha Zeremonien und begrüsst uns alle schon wieder schwitzend im Überschwang. Doch als er in den Laden wollte um sich alles anzuschauen geschah das unfassbare. Das Rollgitter wurde vor seiner Nase von Freunden der Pussycat runtergelassen und ihm wurde erklärt er sei hier am falschen Ort. Unter dem Motto du hast bezahlt nun brauchen wir dich nicht mehr, wurde er richtiggehend weggeekelt. Drohungen der schlimmsten Art wurden ausgesprochen, sollte er sich nicht für immer verdrücken.

Farangs standen Stumm, Starr und verschämt herum. Thais vergnügten sich schon mit Alkohol. Pussycat sei am sich schön machen und komme später. Der Basler schwitzte nicht mehr! Die erste Urlaubsröte wich einem fahlen Grau. Der kleine Laden "Hairstyles for men and women" wurde schon mit Kunden besetzt. Perücken wurden in Schaufenster gehängt, die HiFi Anlage dröhnte, der Thai Alltag nahm seinen Lauf…..

Ich hab den Basler etwa 2 Jahre später in Zürich zufällig wieder getroffen und erfahren das er nach dem Phuket Desaster mit dem nächsten Flug nach Hause flog. Er musste sich bald einmal eine dreimonatige Auszeit im Beruf nehmen. Er verstand sich und die Welt rundherum und die Thai-Welt sowieso, nicht mehr. Er verlor seine Arbeitsstelle für eine Weile weil er in eine Psychiatrische Klinik eingewiesen werden musste. Er war nie mehr und würde nie mehr nach Thailand zu den Arschl........!

Er wollte von mir und meiner Thaikatze keinen Ton mehr hören. Er verabschiedete sich von mir, "dem Spinner mit einer Thaikatze", mit Murren und in gebückter Haltung und verschwand für mich auf Nimmerwiedersehen!

Morgen geht es mit meiner Geschichte weiter... ...
Nur wer Negatives wahr'nimmt, kann auch Positive genießen.
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drfred
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Re: „Der Thai-Katzen Baum“. Vom Feuer zur Asche zum Dünger.

#10

Beitrag von drfred »

vielen dank für die spannende erzählung. freu mich auf die weiteren kapitel.
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