Militärgewalt in Burma

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thedi
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Re: Militärgewalt in Burma

#161

Beitrag von thedi »

tom hat geschrieben:
Sa 17. Apr 2021, 12:31
@Thedi, weil es mich interessiert: welche Bündnisse von abgesetzten Politikern mit Rebellengruppen
Auch ich hörte nur von Bündnissen zwischen Rebellen Gruppen. Politiker waren bis auf die letzte Regierung immer nur Generäle aus Rangoon. Rebellen Gruppen wurden zeitweise von je verschiedenen Grossmächten unterstützt - natürlich nicht selbstlos. Das übliche Deckspiel.

Die Generäle haben nun scheinbar wieder Rebellengebiete bombardiert. Das führte dazu, dass die Organisatoren der Parallelregierung dort offene Ohren fanden, obwohl die Interessen der verschiedenen Gruppen eigentlich nicht kompatibel sind. Ich befürchte, dass die jungen Demonstranten nun in den alten Bürgerkrieg hinein gezogen werden. Vielleicht ganz im Sinn und Geist der Generäle, die sich wohl stark genug fühlen, um mehrere Fliegen auf einen Schlag zu klatschen.


Mit freundlichen Grüssen

Thedi
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tom
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Re: Militärgewalt in Burma

#162

Beitrag von tom »

thedi hat geschrieben:
Sa 17. Apr 2021, 13:58
Auch ich hörte nur von Bündnissen zwischen Rebellen Gruppen.
Dann ist es also wohl erstmals, dass in einer Gegenregierung auch vorher abgesetzte Abgeordnete vorhanden sind. Das Online-Portal Myanmar Now screibt von insgesamt 26 Personen, wovon 13 Teil der ethnischen Minderheiten sind. 8 Personen sind Frauen. Somit scheint diese Gruppe doch recht breit abgestützt zu sein.

Gruss Tom
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thedi
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Re: Militärgewalt in Burma

#163

Beitrag von thedi »

Ein Teil der Minister sitzt allerdings noch in Militärgewahrsam. Die anderen sind wohl im Untergrund.

https://www.myanmar-now.org/en/news/crp ... government

Ihre offizielle Website ist noch etwas spärlich, aber zeigt die Köpfe die dahinter stehen:

https://www.nugmyanmar.org/en/

Mit freundlichen Grüssen

Thedi
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Michaleo
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Re: Militärgewalt in Burma

#164

Beitrag von Michaleo »

Viele Demonstranten ziehen aus der Stadt ab und schliessen sich, zumindest für eine Weile, den Karen Nation Defence Organisation an, wo sie den Umgang mit Waffen erlernen, so erfahre ich in der Tagesschau.

Das ist eine verständliche, aber auch gefährliche Entwicklung. Denn diese jungen Männer haben Freunde und Familienmitglieder verloren - das Regime hat rund 740 Menschen umgebracht und 3000 hinter Gitter geworfen - und diese Verletzung könnte sie, wenn sie mal bewaffnet und militarisiert sind, radikalisieren und damit zum Zünglein an der Wage für einen entflammenden, auf beiden Seiten bewaffneten, Bürgerkrieg werden.
Freundliche Grüsse L-)

Kurt
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Re: Militärgewalt in Burma

#165

Beitrag von Kurt »

Von wegen "Buerger-Krieg" oder nicht....??!


Zusammenstoß in Myanmar gegenüber dem Drei-Pagoden Pass

25. April 2021

KANCHANABURI: Am späten Samstagabend fand in der Gemeinde Phyatonezu gegenüber dem Drei-Pagoden Pass in der Gemeinde Nong Lu im Bezirk Sangkhlaburi ein Zusammenstoß statt, berichteten die lokalen Medien.

Der Schusswechsel begann gegen 22.30 Uhr zwischen myanmarischen Soldaten des 32. Infanteriebataillons und einer unbekannten Streitmacht gegen das Militärregime.

Die Geräusche von Explosionen sowie Maschinengewehr, Gewehr und M79 Feuer waren im Dorf Phra Chedi Sam Ong oder im Three Pagodas Pass in der Gemeinde Nong Lu auf der thailändischen Seite der Grenze etwa 15 Minuten lang deutlich zu hören. Es wurden keine Opfer gemeldet.

Soldaten der Lat Ya Task Force, der Grenzpolizei und der Sicherheitskräfte des Dorfes wurden eingesetzt, um entlang der Grenze in Alarmbereitschaft zu sein.

Pakorn Kanwanlee, der Bezirksleiter von Sangkhlaburi, war ebenfalls im Grenzdorf, um die Situation zu überwachen.

Die Staats- und Regierungschefs der ASEAN haben am Samstag in Jakarta, Indonesien, ein Gipfeltreffen abgehalten und sich auf einen Fünf-Punkte Konsens über die Krise in Myanmar geeinigt. Der Konsens beinhaltete ein sofortiges Ende der Gewalt im Land.

Der Drei-Pagoden-Pass (Thai: ด่านเจดีย์สามองค์, Aussprache: [daːn ʤedi sǎːm ʔoŋ], wörtlich: Zollhaus der Drei Chedis) ist ein Pass durch das Tenasserim Gebirge und bildet die Grenze zwischen Thailand und Myanmar (Burma) auf einer Höhe von 282 Metern. Der Pass verbindet die thailändische Kleinstadt Wang Ka mit der birmanischen Stadt Payathonzu.

Seit Tausenden von Jahren ist der Pass ein wichtiger Verkehrsweg nach Thailand. Über ihn soll der Buddhismus im 3. Jahrhundert aus Indien nach Thailand gekommen sein. Während der Ayutthaya-Periode (14. bis 18. Jahrhundert) war der Pass immer das Haupteinfallstor der birmanischen Armee. Deshalb wurden hier am Weg in den 1820er Jahren Forts errichtet. Die drei kleinen Pagoden, nach denen der Pass benannt ist, wurden höchstwahrscheinlich als ein Friedenssymbol errichtet.

Während des Zweiten Weltkriegs bauten die Japaner die Thailand-Burma Eisenbahn über den Pass. Beim Bau missbrauchten sie Tausende von alliierten Kriegsgefangenen und Hunderttausende von asiatischen Zwangsarbeitern. Die Eisenbahnstrecke wurde durch den Film Die Brücke am Kwai weltberühmt. Nach dem Krieg wurde die Strecke teilweise wieder abgebaut.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Pass lange Zeit von Mon-Rebellen gehalten. Bis 1990 befand sich das Hauptquartier der Mon National Liberation Army (MNLA) in der Nähe des Passes. Heute wird der Pass von der birmanischen Regierung kontrolliert.

Auch heute noch wird an dem Pass gelegentlich gekämpft. Neben der MNLA operieren die Karen National Union und die Monland Restoration Army in der Gegend um den Pass. Auf thailändischer Seite ist die Grenzpolizei (Border Patrol Police) für die Sicherheit zuständig.

In den letzten Jahren hat sich der Drei-Pagoden-Pass zu einem beliebten Ausflugsziel entwickelt. Wenn die Grenze offen ist, kann man einen Tagesausflug für etwa sieben Euro (Tagesvisum) nach Myanmar unternehmen.

Quelle: Bangkok Post, Wikipedia

Kurt
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Re: Militärgewalt in Burma

#166

Beitrag von Kurt »

Egal wie man es "nennt".....Einwohner von BURMA "bekriegen" sich :


Schwere Kämpfe in Myanmar an Grenze zu Thailand
27.04.21, 07:12 Reuters

In Myanmar ist es am frühen Dienstag an einem Außenposten
der Armee nahe der östlichen Grenze zu Thailand zu schweren
Auseinandersetzungen gekommen.



Streitkräfte der ethnischen Minderheit der Karen-Volksgruppe hätten den Stützpunkt zwischen 5 bis 6 Uhr morgens (Ortszeit) eingenommen, sagte der Chef der Nationalen Union der Karen (KNU) für auswärtige Angelegenheiten, Padoh Saw Taw Nee, der Nachrichtenagentur Reuters. Das Lager sei niedergebrannt worden. Die Zahl der Todesopfer und Verletzten sei noch unklar. Dorfbewohner berichteten, sie hätten sieben Soldaten gesehen, die Richtung Dschungel flohen. Nach Angaben des KNU-Sprechers gab es auch an anderen Orten Auseinandersetzungen, weitere Details nannte er nicht. Auch ein thailändischer Beamter bestätigte die Kämpfe in der Grenzregion. "Es gab heftige Kämpfe beim Außenposten der myanmarischen Armee gegenüber der Stadt Mae Sam Laep," sagte der Beamte der Provinz Mae Hong Son. Bislang gebe es keine Berichte über Todesopfer auf thailändischer Seite. Augenzeugen berichteten von Kämpfen auf der anderen Seite des Grenzflusses Salween. Videos in den sozialen Medien zeigten aufsteigende Flammen und Rauch.

Die KNU erklärte, dass bislang mindestens 24.000 Menschen durch die Gewalt der letzten Wochen, einschließlich der Luftangriffe der myanmarischen Armee, vertrieben worden seien und im Dschungel Zuflucht suchten. Das Militär hatte am 01. Februar geputscht und die faktische Regierungschefin Aung San Suu Kyi abgesetzt. Einige der zwei Dutzend bewaffneten Gruppen Myanmars - darunter die KNU - unterstützen Gegner der Junta, die bislang in dem Versuch, Proteste gegen den Putsch niederzuschlagen, mehr als 750 Zivilisten getötet hat. Wegen der Kämpfe und des Putsches sind Tausende Menschen aus Myanmar nach Thailand und Indien geflohen. Die ethnischen Gruppen kämpfen seit Jahrzehnten um eine größere Autonomie.

https://www.onvista.de/news/schwere-kae ... -452089349
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GermanGent
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Re: Militärgewalt in Burma

#167

Beitrag von GermanGent »

Hallo,
Hier gewinnen mal die Rebellen :

https://www.n-tv.de/mediathek/videos/po ... 17344.html
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tom
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Re: Militärgewalt in Burma

#168

Beitrag von tom »

Danke fpr den TV-Bericht!

Das werden wohl nicht Hunderte sein die sich zum Guerillakrieg ausbilden lassen, sondern Tausende.

Gruss Tom
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ZH-thai-fun
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Re: Militärgewalt in Burma

#169

Beitrag von ZH-thai-fun »

tom hat geschrieben:
Di 27. Apr 2021, 18:25
Danke fpr den TV-Bericht!

Das werden wohl nicht Hunderte sein die sich zum Guerillakrieg ausbilden lassen, sondern Tausende.

Gruss Tom
... und wenn es dann zuviel Rebellen werden, stellt sich eine Land, wie Russland in Syrien an deren Seite ... :ymdevil:
Nur wer Negatives wahr'nimmt, kann auch Positive genießen.
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drfred
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Re: Militärgewalt in Burma

#170

Beitrag von drfred »

ZH-thai-fun hat geschrieben:
Di 27. Apr 2021, 19:30
... und wenn es dann zuviel Rebellen werden, stellt sich eine Land, wie Russland in Syrien an deren Seite ... :ymdevil:
es ist in der tat davon auszugehen, dass ein unruheherd, geschweige denn eine demokratie im wesentlichen sinne, nicht im interesse des mächtigen, nördlichen nachbarn liegt. die hätten wohl gerne ruhe in ihrem hinterhof.
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