Ich hoffe doch!
War übrigens auch im Time out. War ja mal eine Empfehlung von Dir. Hat mir gut gefallen. Klein, unscheinbar, aber gut.
Viel Spaß morgen. Solltest Du Hilfe brauchen, Du hast ja meine Kontaktdaten
Ich hoffe doch!
DANKE.....aber eher nicht.....3 von den 4 sind "Corona-geschaedigte" Geschaeftsfrauen.
Gruss TomDas Misstrauen ist staatlich gewollt. Bei Neuinfektionen unterscheiden die Behörden zwischen lokalen Fällen und aus dem Ausland importierte. Die Botschaft: Ausländer bringen das Virus nach China. Dabei sind neun von zehn Rückkehrern Chinesen; Ausländern ist die Einreise nur in Ausnahmefällen gestattet.
Die Weltmacht wird paranoid
In China fliegen Ausländer jetzt aus Bars und Restaurants
Nach aussen tritt die chinesische Spitze stark und selbstbewusst auf. Zu Hause heizt sie den Nationalismus an, um von Versäumnissen in der Corona-Krise abzulenken.
Nie wieder werde sich das chinesische Volk von ausländischen Mächten demütigen lassen, sagt Parteichef Xi Jinping: Die Ehrengarde der Volksarmee zelebriert am 1. Oktober 2020 den Nationalfeiertag auf dem Tiananmen-Platz in Peking.
Foto: Getty Images
Ein negativer Corona-Test, keine 24 Stunden alt, laut der Corona-App auf dem Handy kein erhöhtes Risiko, und der Einreisestempel im Pass belegt, dass man China seit Monaten nicht verlassen hat. All das reicht dem Polizisten am Bahnhof von Harbin im Norden Chinas nicht. «Als Ausländer bist du gefährlich», sagt er, «vielleicht infiziert.» Medizinisches Personal in Schutzanzügen misst die Temperatur, beäugt noch einmal die Dokumente. Andere Passagiere filmen mit ihren Handys. Der Polizist schüttelt den Kopf. «Du bist nicht wie die anderen, wenn du mit den anderen sitzt, ist das zu gefährlich.»
Er öffnet die Tür zu einem abgeriegelten Raum, in dem nichts steht ausser ein paar alte Sessel. Man darf nicht einmal zur Toilette gehen. «Für Ausländer gesperrt», sagt er. Bevor er verschwindet, kündigt er noch an, dass er jetzt die richtige Isolation im Zug organisieren werde.
«Der Krieg gegen das Virus ist gewonnen»
Nach aussen stellt sich China als Weltmacht dar, die in der Corona-Pandemie zu alter Stärke zurückgefunden hat. Der Krieg gegen das Virus sei gewonnen, verkündet Staats- und Parteichef Xi Jinping. Der Rest der Welt stehe nun Schlange auf Suche nach Rat.
China als Retter, so hätte es das Regime gern. In China aber spürt man wenig von dieser angeblichen Stärke. Wer sich aufmacht auf eine Reise, um die Stimmung der Menschen zu ergründen in dem Land, in dem das Virus seinen Ursprung nahm, von Peking ganz in den Norden an die russische Grenze und in den Süden, der erlebt eine Nation, die Stärke zeigen will, doch im Kern verunsichert wirkt wie selten.
Ausländer fliegen aus Bars, Restaurants und Fitnessstudios: Central Street in der chinesischen Stadt Harbin.
Foto: Jeremy Thompson (Flickr)
Während Peking das Ausland warnt, das Virus nicht zu «politisieren», tut die Kommunistische Partei alles, um die Geschichte umzudeuten: Sie macht das Ausland verantwortlich. Das soll die Unsicherheit und Wut verdrängen, vom Versagen zu Beginn der Krise ablenken. Erfolge von Demokratien, Taiwan zuvorderst, verschweigt Peking. In Stolz aufs Erreichte mischt sich der Hass aufs Fremde. Dieses Jahr konnten die Chinesen nicht ins Ausland reisen in der Goldenen Woche, den Ferien im Oktober. Viele wollen auch gar nicht mehr.
Ausländer dürfen manche Wohnviertel nicht betreten
Im Internet kursieren Gerüchte, man mache in Europa Jagd auf Chinesen. Und dazu jetzt Covid-19. «Nur noch in China ist man sicher», sagen sie. In Harbin ziehen die Menschen in der Wartehalle ihre Masken ab, um Luft zu kriegen. Es ist spätabends, doch im Bahnhof drängen sich immer noch Menschen. Im Warteraum für Ausländer will man sich die Maske am liebsten ganz über den Kopf ziehen.
Aufzufallen, das ist als Ausländer mit nicht asiatischen Wurzeln nichts Neues. Doch die längste Zeit begegneten einem die Einheimischen freundlich und neugierig – bis Corona kam. Jetzt fliegen Ausländer aus Bars, Restaurants, Fitnessstudios, dürfen manche Hotels und Wohnviertel nicht betreten, selbst wenn sie einen negativen Corona-Test vorweisen können. Ohne einen solchen zu reisen, ist kaum noch möglich.
In Peking wird man in einer Bar gebeten, nicht am Eingang zu sitzen, das vermiese das Geschäft. Der Kellner guckt nervös herüber, bis die Gäste gehen. «Zum Glück sind die Ausländer weg», sagt er halblaut. Im Internet schauen Hunderte Millionen Chinesen ein Video, in dem erklärt wird, in welche Mülltonne Ausländer gehören.
Staatlich gewolltes Misstrauen
«Ausländischer Müll», das kriegt man inzwischen auch ins Gesicht gesagt. Feste Regeln gibt es nicht; wie man mit Ausländern verfährt, entscheiden die jeweiligen Kondukteure, Hotelmanager, Nachbarschaftsaufseher. Und die Angst, die viele Chinesen nun haben, wenn sie neben einem Ausländer sitzen, im Zug oder im Flugzeug um einen anderen Platz bitten, lässt sich manchmal mit einem Lächeln auflösen, mit ein paar Worten, mit einem aktuellen Corona-Test. Manchmal entschuldigt sich auch jemand. Doch in China gibt es keine öffentliche Debatte über das Phänomen. Kaum jemand verurteilt Diskriminierung oder Übergriffe.
Das Misstrauen ist staatlich gewollt. Bei Neuinfektionen unterscheiden die Behörden zwischen lokalen Fällen und aus dem Ausland importierte. Die Botschaft: Ausländer bringen das Virus nach China. Dabei sind neun von zehn Rückkehrern Chinesen; Ausländern ist die Einreise nur in Ausnahmefällen gestattet. Für einen Corona-Ausbruch auf einem Markt in Peking machten die Behörden im Juni sogar einen «Ausländer-Lachs» verantwortlich.
«Wir sind hier ja nicht in Amerika!»
Wenn man in Wuhan ins Taxi steigt, heisst einen der Fahrer willkommen in der «sichersten Stadt der Welt». Dann fragt er, aus welchem Land man stamme, öffnet alle Fenster, desinfiziert seine Hände. Als Ausländer fährt man oft mit offenem Fenster. Die Maskenpflicht erklärt er mit dem Satz: «Wir sind hier ja nicht in Amerika!»
«Willkommen in der sichersten Stadt der Welt»: Zeremonie mit Schülerinnen in Wuhan (1. September 2020).
Foto: Keystone
Ein Satz, über den man sich in Peking freuen dürfte: Denn gemäss der Propaganda ist Wuhan nicht mehr die Stadt, in der Tausende starben, weil die Behörden den Ausbruch vertuschten. Wuhan steht nicht mehr für den Ursprung einer Jahrhundertkatastrophe, die womöglich hätte verhindert werden können. In China ist sie nicht die Stadt, die geopfert wurde, sondern die Stadt, die sich geopfert hat für die Nation.
Der verstorbene Arzt und Whistleblower Li Wenliang, der bestraft wurde, weil er es gewagt hatte, öffentlich vor dem Virus zu warnen, ist zum Nationalhelden erklärt worden, er habe im Namen der KP gehandelt. Xi Jinping hat ihm posthum eine Medaille verliehen. Dass die Menschen diszipliniert in ihren Wohnungen ausgeharrt, ihre Masken getragen haben, das ist nicht mehr wichtig. Der Sieg über das Virus ist ein Sieg der KP. So gibt es kaum Erinnerung an die Opfer des Coronavirus, es gibt nur noch: Sieger! Retter! Helden!
Die Chinesen nennen Donald Trump nur den «Covid-König»
Zugleich behindert Peking eine unabhängige Aufklärung zum Ursprung der Pandemie. Zwei WHO-Mitarbeiter, die eine Untersuchung vorbereiten sollten, sassen drei Wochen in Peking fest – nach Wuhan reisen durften sie nicht. Zehn Monate nach dem Ausbruch hängen dort noch Schilder der Militärweltspiele im Oktober 2019. Peking hatte im März US-Soldaten beschuldigt, die Krankheit eingeschleppt zu haben. Bis heute sagen hier viele, die Amerikaner seien schuld.
Die Corona-Krise geht einher mit dem tiefsten Zerwürfnis zwischen China und den USA seit Jahrzehnten – und verstärkt es noch. Seit Monaten hetzen Chinas Staatsmedien gegen Washington. Manchmal bemitleiden sie die Amerikaner, untermalt von rührseliger Musik – Donald Trump wüte lieber gegen China, als die eigenen Grossmütter und Grossväter zu retten. Den US-Präsidenten nennen viele Chinesen nur den «Covid-König». Seine Erkrankung war schnell das meistgesuchte Thema im chinesischen Netz. Selbst schuld, so die verbreitete Meinung.
Die KP verweist auf Trumps Schlingerkurs bei Corona und sein Gerede vom «China-Virus». Die Sprecherin des Aussenministeriums, Hua Chunying, twitterte, in China stehe das Leben von Menschen immer an erster Stelle – China als Wächter der Menschenrechte. So erklärt sich Trumps zweiter Spitzname: der Mann, der das Land stark macht. Nur sind damit nicht die USA gemeint.
Abgeschirmt durch Medienkontrolle und Zensur, haben viele nicht mitbekommen, dass ihre Regierung auf dem Höhepunkt der Corona-Krise Staaten gedroht hat, keine Masken mehr zu liefern, dass Chinas Diplomaten einen aggressiven Ton anschlagen, den man in Friedenszeiten selten gehört hat. Sie wissen nichts vom Streit mit Australien, das eine Untersuchung des Ausbruchs forderte und seitdem von Peking mit Strafen belegt wird. Kritik deutet Peking vielmehr als Beleg, dass der Westen China nicht den Erfolg gönne, auch nicht den wirtschaftlichen Aufstieg. Der angebliche Grund dafür: Es gehe zu Ende mit dem Westen. Hua Chunying twitterte mit Blick auf Amerikas hohe Corona-Zahlen: «Es ist eine Illusion zu glauben, dass die USA für immer im Licht bleiben und China im Dunkeln.»
Bereit, Ausländer zu töten
Parteichef Xi Jinping hat sich den Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs ausgesucht, um vom Wiederaufstieg der chinesischen Nation zu sprechen. Der Überfall Japans zu Beginn des Kriegs spielt heute noch eine grosse Rolle. Xi sagt, nie wieder werde sich das chinesische Volk von ausländischen Mächten demütigen lassen. Auch den Einstieg Chinas in den Koreakrieg vor 70 Jahren hat er pompös feiern lassen. Die Nachricht: Fürchtet euch vor den Amerikanern nicht! Wir haben den Westen schon einmal geschlagen.
Auf dem Videoportal Tiktok gibt es inzwischen den Trend, sich vor der Kamera aufzubauen und zu brüllen, dass man bereit sei, Ausländer zu töten. Fürs Land und für die Nation. In Nordchina, wo die Japaner einst einmarschierten, sprechen viele von einem neuen Krieg. Ein Mann aus Harbin sagt, sein Sohn lebe schon acht Jahre in den USA. Es wäre ihm lieber, wenn er zurückkäme. «Wer weiss, wann es losgeht.»
https://www.bernerzeitung.ch/die-weltma ... 5759033948
Das tönt wirklich furchtbar, denn so haben die beiden Weltkriege auch begonnen.die BZ hat geschrieben: ↑So 11. Okt 2020, 18:16Auf dem Videoportal Tiktok gibt es inzwischen den Trend, sich vor der Kamera aufzubauen und zu brüllen, dass man bereit sei, Ausländer zu töten. Fürs Land und für die Nation. In Nordchina, wo die Japaner einst einmarschierten, sprechen viele von einem neuen Krieg. Ein Mann aus Harbin sagt, sein Sohn lebe schon acht Jahre in den USA. Es wäre ihm lieber, wenn er zurückkäme. «Wer weiss, wann es losgeht.»
Beitrag von ZH-thai-fun »
Ich kann nicht für China sprechen, Max, das kenne ich schlicht nicht. Auch die USA sind mir viel zu weit entfernt. Hier in der Schweiz - ich schrieb es schon - hat meine Frau zu Beginn der Pandemie auch komische Blicke bekommen, von irgendwelchen Leuten die meinten, sie könne das Virus vielleicht bei uns verbreiten weil sie asiatisch ausschaut. Heute würde ich aber meinen, dass dies bei uns kein Thema mehr ist. Inzwischen werden asiatisch aussehende Menschen kaum noch negativ behandelt. Ausser natürlich von denen, die dies auch tun würden, wenn es Covid-19 nicht gäbe...ZH-thai-fun hat geschrieben: ↑So 11. Okt 2020, 19:21Dies Anzeichen sind Weltweit zu sehen, hören und auch zu spüren.
Beitrag von ZH-thai-fun »
... ich vermute diese derzeitige Ausländerfeindlich Tendenz in der rechts gewickelten Sozial-Medien-Motorik, von wo sie auf die Strasse überspringt. Aber sie war seit ich lebe immer irgendwo.
Ich kenne nur Thais in unserem Dorf und unsere Verwandtschaft in Khon Kaen oder Zentralthailand. Das ist natürlich nicht repräsentativ. Aber trotzdem:tom hat geschrieben: ↑So 11. Okt 2020, 19:42dass diese Denkweise nicht effektiv auch auf andere Länder in Asien springt. Wir als Touristen können da ja noch sagen, okay... gehen wir halt woanders hin, es gibt genügend schöne Orte auf der Welt wo man noch willkommen ist. Aber wenn Ausländer schon lange in Thailand oder anderen Ländern leben, oder wie @Michu eigentlich nur mal wieder ihre Familien oder Kinder sehen möchten, oder wie @mungg auswandern möchten... dann wäre dies natürlich nicht eine gute Tendenz.
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