Vientiane, post-covid19, Sept. 2022

[Han_TH]

Auch wenn der Isan an der Freundschaftsbrücke endet … hier einige Bemerkungen von meinem jüngsten Abstecher nach Vientiane. Ich schreibe hier nichts, was in jedem Reiseführer steht, kein Tempel, kein Wat. kein Museum.

Bin mit heftigem September-Gewitter auf der Nordseite der Brücke empfangen worden, zum Glück trocken im Udon-Vientiane Bus. Doch offenbar regnete es unter den Bus: mein Gepäck war aussen nass. Am Bus Terminal fallen digitale Anzeigen, manuelle Korrekturen dazu und mündliche Abänderungen derselben auf. Und selbstverständlich: der Schuttlebus zum Bahnhof.

Mehrmals täglich, freundlich, komfortabel, preisgünstig vom Udon über die Freundschaftsbrücke nach Vientiane.

20220831_115446_2k.jpg (139.6 KiB) 657 mal betrachtet

Kaum in der Stadt, Nähe Wat Mixai, fallen die viel mehr und rückloser fahrenden Autos auf. Kein Quadratzentimeter Trottoir (Gehsteig), kein bisschen Schatten von Bäumen oder Gebäuden ist den Fussgängern geblieben. Flanieren in einer historischen Altstadt ist weit unangenehmer als drei Jahre zuvor. Fussgängerstreifen und Ampeln sind reine Dekoration oder Verwirrung.

Dann merkt man sofort, was aus Medien bekannt war: Die wirtschaftliche Situation in Laos ist für gewöhnliche Leute schlecht bis katastrophal. Anders als in Thailand leidet Lao unter einer Inflation von offiziellen 25%. Gleichzeitige grassiert eine Devaluation der Währung von 35% (bedeutet: man bekommt 50% mehr Kip (LAK) als vor einem Jahr), dies ergänzt durch eine Graumarkt von Wechselstuben mit etwa 15% besserem Kurs.
Hotels und Tourismusunternehmen profitieren, da ihre Preise in Dollars angegeben sind, die Löhne der Angestellten jedoch weit hinter der Teuerung her hinken.

Inflation in Lao

20220830_144100_Lao_inflation_2k.jpg (76.86 KiB) 657 mal betrachtet

In fast allen Ländern – auch in Südostasiens – tragen eine gewisse Umverteilung zugunsten der untersten Schicht und ein allgemeines Wirtschaftswachstum zur Verringerung der Armut bei. In Lao ist das leider anders. Wirtschaftswachstum: ja. Umverteilung zuUNgunsten der ärmsten 20% der Bevölkerung. Das heisst: In Laos wird der Kuchen zwar grösser, doch die Brosamen werden kleiner.
Persönlich ärgert mich, dass aus meiner Sicht nicht jene profitieren, die ich gerne fördern und unterstützen möchte.

Vier kleine Tipps zum Trinken, Essen und Unterkommen:

Endlich hat KALTURA auch ein tolles, modern eingerichtetes Lokal in der Innenstadt. Erstaunlich breite Palette von laotischen und internationalen Gerichten und viele Kaffees, Säfte uam zum Trinken. Die Preise für das Essen sind – für ein upscale Lokal, sehr gemässigt. Wir waren da dreimal: Zu Kaffee und Kuchen, und zweimal zum Frühstücken (120 LAK für zwei).
Lage: Rue Manthatourath, zwei Minuten zu Fuss vom Wat Mixai.


In der Rue Francois Ngin, vom Wat Mixai Richtung Nachtmarkt am Fluss, liegen wohl 20 Restaurants. Das Douangdeuane sei hier empfohlen mit vielen Lao-Spezialitäten auf der Karte. Und wenn schon: die Crêpe Suzette ist ein Muss. Herrlich süss karamellisiert, mit frischer, bitterer Orange genau perfekt zubereitet. (220 LAK für zwei).

Crepe Suzette im Douangdeuane, Rue Francois Ngin,

20220831_201451_2k.jpg (106.02 KiB) 657 mal betrachtet

Das schon viele Jahre in alternativen Reiseführern gelobte Phakhao liegt zweieinhalb kleine Strässchen weiter. Es ist weitaus das authentischste Lao-Restaurant in der Gegend und das weitaus preisgünstigste. Man speist auf überdachten Terrassen herrliche Gerichte. Menu auch in Englisch mit Bildern. Bestellt pro zwei Leute etwa drei verschiedene Gerichte plus Reis. Das ist ein Genuss und füllt den Bauch. (280 LAK für zwei, ausführliches Dinner mit Lao-Bier).


Untergekommen sind wir in der gleichen Strasse, im New Champa Boutique. Etwa 20 Zimmer um einen 10-Meter Pool (und ich bin über eine Kilometer darin geschwommen, sic!), zum stylische, moderne Zimmer, zum Teil mit reservierten Tischen auf dem Balkon – sehen und gesehen werden. Das neue Management muss noch etwas mehr auf die Kunden zugehen. Im Ganzen für den Einführungspreis von 900 Baht (nicht in LAK verfügbar) aber gut und ruhig.

New Champa Boutique, im Morgenregen

20220903_081106_2k.jpg (154.74 KiB) 657 mal betrachtet

Trotz den kritischen Bemerkungen: selbstverständlich hat mir der Ausflug gefallen!

[Andia]

Und selbstverständlich: der Schuttlebus zum Bahnhof.

Trotz den kritischen Bemerkungen: selbstverständlich hat mir der Ausflug gefallen!

Wenn das so weiter geht freue ich mich auf weitere Beiträge.

2 Fragen, wie funktioniert das mit dem Visa bei Einreise mit dem Bus und ist mit dem ,,Schuttlebus zum Bahnhof" der chinesische Bahnhof gemeint?

[Han_TH]

Zum Visa:
Mit dem Schweizer Pass (nicht jedoch D, A, EU) hat man das gleiche Recht wie Leute aus ASEAN-Ländern: Zwei Wochen visafreie Einreise ("visa expemtion"). Für längere Aufenthalte ein Visa on arrial beantragen. Am besten im Internet.
In Udon prüft der Schalter der Busgesellschaft Pass und Visa. Ggf dort nachfragen. Ich würde mich auf offizielle Webseite stützen. Keine "Visa Helpers". https://immigration.gov.la/entering-and-leaving-laos/

Bahnhof: Jein, gemeint ist der Bahnhof von Vientiane (Thanaleng) der Eisenbahn die über Lua Prabang nach Kunming fährt. Der heisst NICHT respektlos "Chinesischer Bahnhof".
h.

[Andia]

Danke für die Info.
Mit dem Visa erinnere ich mich wieder, für Deutsche mit einem spontanen Grenzübergang funktioniert es dann nicht mit dem Bus.
Als ich dort mal Visarun machte wartete ich 1-2 Stunden für's Visa.
Was den Bahnhof anbelangt ist dies nicht respektlos sondern dient der Unterscheidung.
Der Thanaleng Bahnhof hat nichts mit den Chinesen zu tun sondern dient der SRT als Eintrittskarte, es gibt 2 Bahnhöfe.

[Hancock]

nicht jedoch D, A, EU

Ich bin demnächst ein paar Tage in der Gegend. Ein Tagesausflug nach Vientiane wäre eine gute Möglichkeit, und hätte ich bzw. wir auch gemacht. Aber ich zahl doch nicht für ein Visum 30 USD oder so um dort ein paar Stunden rumzulaufen. Damit schneiden sie sich ins eigene Fleisch!