Meine Auffassung ist bisher, dass das in LOS noch konservativer als in DACH gesehen wird, sprich dies eher ein Negativimage hat
Grundsätzlich finde ich es schwierig, Menschen aufgrund ihrer geografischen oder nationalen Zugehörigkeit zusammenzufassen und pauschal zu beurteilen. Es gibt Thailänder, welche ich als eher engstirnig erlebe, und solche, welche ich als tolerant empfinde. Aber das geht mir bei den Menschen in Deutschland und jene in der Schweiz auch so. Niederländer erlebe ich oft als offen, aber ich weiss, dass es auch dort sehr konservative Leute gibt, nur bin ich denen nie begegnet. Grosso modo sehe ich es wo wie @Bruninho.
die Frage, wie Thais etwas empfinden,
ist schwierig zu beantworten,
weil Thais bei dieser Frage keineswegs eine homogene Masse, mit einer einheitlichen Meinung darstellen.
Vor 25 Jahren begannen junge Schauspielerinnen aus dem Isaan,
die in Thai TV Serien zu Berühmtheiten wurden,
sich an Schulter un Füssen zu tätowieren,
sodass viele junge Mädels aus Bkk, die ebenfalls aus dem Isaan stammten,
diesem Trend folgten.
Waren Tätowierungen unter den Thai Chinesen früher in den 60ger und 70ger Jahren oft ein Zeichen,
einer Gefängnis-Verbrüderung eines neuen Chapters,
der sich auch Thai-Inder und andere Thais anschlossen,
so waren es in den 90ger Jahren und später meist die Pop-Idole, die ihre Fans zu Tätowierungen verleiteten.
Während die alten Thai Rapper von Thaitanium sich bis zum Schluss mit aufgemahlten, also abwaschbaren Tatoos schmückten,
war es für die sogenannten "Musiker der Arbeiter-Bewegung", also der LO SO ( Low Society ),
die untere Gesellschaft, die sich meist ausgeschlossen fühlten, fast ein Glaubensbekenntnis,
wieviele Carabaos wurden in Thai Oberarme tätowiert.
Auf dem Land haben wir es mit völlig anderen Situationen zutun,
Familien, die quasi im Dreck leben, aber einen Immobilienreichtum von mehreren Millionen Euro besitzen,
haben im Clanspiel mit anderen Landwirtschaftsclans, ihre Spielereien,
abhängig, wiesehr sie ihre jungen Erb-Söhne auf der graden Bahn halten können,
und damit Tatöös verhindern.
Wer die Jugend von den Modeeinflüssen der Städte und des Internet abkapseln kann,
hier ist gerade das Bürgertum erfolgreich, die ihre Kinder warnen,
mit Tatoo bekommt man schwieriger einen Beamtenjob,
kann dafür sorgen, dass keine ungewünschten Signale auf die Haut der Erben geschrieben werden.
An die Frage: "Was halten Thais von Tätowierungen?" wurde ich gestern erinnert, als meine junge Bekannte, welche in Rayong am Fliessband in der Industrie arbeitet, sich für eine neue Stelle in einer Fabrik, welche Airconditionapparate herstellt, vorstellen ging.
Fabrikjob.jpg (42.18 KiB) 586 mal betrachtet
Sie befürchtete, abgelehnt zu werden, weil sie ein Tattoo am Arm trägt.
Sie wurde nicht angestellt - ob wegen den Tattoos oder einfach, weil es zu viele Bewerbungen gab, weiss sie nicht, und schon heute kann sie sich in einer Fabrik, welche Sonnenkollektore herstellt, bewerben.
Das Foto oben hat sie auf dem Weg zum Personalbüro gemacht, und man sieht, dass niemand am Arm ein Tattoo trägt.
Ich denke das ist genau gleiche wie in Europa, die einen finden sie toll die anderen das Gegenteil davon und die nächsten interessiert es schlicht und ergreifend nicht. Vor rund 17 Jahren als Aldi in die Schweiz gekommen ist, wurden auch keine Tätowierten Mitarbeiter angestellt, meine Ex Freundin war froh keins zu haben.
Aber die Tage hatte ich Kontakt mit dem örtlichen Solarspezialisten der war bald mehr an meinen Tätowierungen interessiert als am Rest
und auf der anderen Seite wollte die Schwester meiner Lebenspartnerin bei unserem ersten Ausflug dass sie sich regelmässig meldet, den man kann so einem Tätowierten ja nicht trauen mittlerweile haben sie sich aber an mich gewöhnt
...und die nächsten interessiert es schlicht und ergreifend nicht.
Das ist ein Thema, welches mir im Isaan oft begegnet: Desinteresse.
Im näheren Umfeld ist das ganz praktisch, zum Beispiel in meiner Wohngegend interessiert es niemanden, wie ich wohne und wer zu Besuch kommt. Im persönlichen Umfeld hingegen stört das mich manchmal.
Das Foto oben hat sie auf dem Weg zum Personalbüro gemacht, und man sieht, dass niemand am Arm ein Tattoo trägt.
Wenn die sich alle beworben haben, werden auch Untätowierte nicht genommen worden sein. Und die mit langen Ärmeln waren die Tätowierten?
Für mein Empfinden war es in der Vergangenheit für Thais relativ einfach einen Job zu finden. Wie weit sich das durch die Strukturänderungen mit dem Wegfall im Tourismussektor dank Corona verändert hat, weiß ich nicht.