Unser Bern
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Re: Unser Bern
Es handelt sich um ein Warenhaus, das 1904 von den Gebrüder Kaiser gegründet wurde. Ich erinnere mich gut an die grosszügige Auslage, eine barocken Lift mit Liftboy und dezentrale Kassen. Ein Schulkollege von mir, der später Pharmazeut wurde, arbeitete in de Ferien zu Fr. 3.75 die Stunde indem er 12 Bleistifte zu einem Bündel zusammenbinden und anschreiben musste - ich zog die härtere Ferienarbeit an der Rutsche der Schanzenpost vor und verdiente glatt das doppelte.
Wie dem auch sei, 1972, mit dem allgemeinen Warenhaussterben, ging auch der "Kaiser" ein und die Nationalbank baute die Liegenschaft zu Büros um, wo sich Anwälte, Notare und Liegenschaftsverwaltungen eingemietet haben: ich habe einige Sitzungen in den gemäss 70-iger Jahren üblichen, anonymen Baustil durchhalten müssen. Der schöne Lift wurde ersetzt durch mehrere Lifte, in denen die meisten Stöcke nur mit einem Hochsicherheitsschlüssel betreten werden konnte - das sagt wohl schon alles.
Im Erdgeschoss gab es eine verwahrloste Filiale des Denner, wo sich die Alkis trafen, ein namenloses Café und ein Kultgeschäft. Jetzt, 50 Jahre später, wird die Liegenschaft, dessen Fassade unter strengem Denkmalschutz steht, abermals ausgehöhlt und die Berner werden wie folgt informiert: "Im neuen Kaiserhaus sollen eine inspirierende Gastronomie, ausgesuchte Geschäfte und Manufakturen sowie ein Besuchszentrum der Schweizerischen Nationalbank ein besonderes Stadterlebnis bieten."
Tja, höchste Finanzkraftstufe halt.
Freundliche Grüsse
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Re: Unser Bern
Heute war ziemlich etwas los in der Stadt.
Nebst den üblichen Schönwettertouristen und den Oberländern, welche jeweils am Samstag in Bern zum einkaufen kommen, trafen sich Impfgegner, Nationalisten mit Schweizerfahne, Kantönligeister mit ihren Kantonsfahnen, Romands, welche andauernd "Libertée" skandierten, Trychler, welche mit ihren Schellen und Glocken aufmerksam auf sich machen wollten und eine neue Gruppierung, welche sich freie Linke nennen, in Wirklichkeit aber mit den Rechten sympathisieren.
Solange ich meine Einkäufe in der Marktgasse erledigen kann ist mir die Demokratie schon recht, ganz nach dem Motto, zuerst kommt das Fressen und dann die Moral, und die Moral, das ist hier das recht, zu demonstrieren. Wer aber das 2 am Rücken hatte war eine Gruppe gegen die Impfgegner, welche offenbar vergessen hatten, eine Bewilligung einzuholen und dann am Helvetiaplatz gestrandet sind, frustriert, weil niemand sie wahrgenommen hat.
Ganz in meinem Inneren und ohne dies gross Kund zu tun habe ich dann nach dem Einkauf für die freie Liebe demonstriert, und auf das Recht, diese zu bezahlen, solange es in gegenseitigem Einvernehmen und unter Erwachsenen geschieht. Aber sowas hat keinen Platz auf einem selbstgemalten Transparent.
Nebst den üblichen Schönwettertouristen und den Oberländern, welche jeweils am Samstag in Bern zum einkaufen kommen, trafen sich Impfgegner, Nationalisten mit Schweizerfahne, Kantönligeister mit ihren Kantonsfahnen, Romands, welche andauernd "Libertée" skandierten, Trychler, welche mit ihren Schellen und Glocken aufmerksam auf sich machen wollten und eine neue Gruppierung, welche sich freie Linke nennen, in Wirklichkeit aber mit den Rechten sympathisieren.
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Solange ich meine Einkäufe in der Marktgasse erledigen kann ist mir die Demokratie schon recht, ganz nach dem Motto, zuerst kommt das Fressen und dann die Moral, und die Moral, das ist hier das recht, zu demonstrieren. Wer aber das 2 am Rücken hatte war eine Gruppe gegen die Impfgegner, welche offenbar vergessen hatten, eine Bewilligung einzuholen und dann am Helvetiaplatz gestrandet sind, frustriert, weil niemand sie wahrgenommen hat.
Ganz in meinem Inneren und ohne dies gross Kund zu tun habe ich dann nach dem Einkauf für die freie Liebe demonstriert, und auf das Recht, diese zu bezahlen, solange es in gegenseitigem Einvernehmen und unter Erwachsenen geschieht. Aber sowas hat keinen Platz auf einem selbstgemalten Transparent.
- Bern heute.jpg (82.78 KiB) 785 mal betrachtet
Freundliche Grüsse
Re: Unser Bern
Konträres heute Abend beim Wankdorfstadion anlässlich des Spiels YB-Lausanne... Bei den Eingängen gab es offenbar heute die eine oder andere Person welche mit ungültigem oder gar keinem Covid-Zertifikat ins Stadion wollte, keine Ahnung ob die aus den Kreisen dieser Demonstranten kamen. Auf jeden Fall wurden die abgewiesen und teilweise von den Sicherheitsleuten abgeführt. Dies unter grossem Applaus der anderen Wartenden. Wir standen mit anderen Leuten bereits im Stadion am Bierstand und haben das ganze entspannt beobachtet. Auch vom Stadioninnern wurde applaudiert, als diese Leute abgewiesen oder abgeführt wurden. Es sind sich alle Matchbesucher die regelmässig ins Stadion gehen bewusst: gottseidank gibt es das Covid-Zertifikat und erfreulicherweise sind die Kontrollen in Bern strikt. Wir alle wissen dass es nur deshalb möglich ist, unser YB lautstark unterstützen zu können. Diese Demo heute war auch im Stadion ein Thema bei Diskussionen, denn sie führte bei der Anreise mit dem ÖV zu Problemen. Ich habe niemanden getroffen der Verständnis für diese Leute hat, niemanden. Im Gegenteil... Auch wenn diese Zertifikatsgegner ihre Leute sehr gut mobilisieren können (hatten aber auch immer unglaubliches Wetterglück ) glaube ich dass sie eher das Gegenteil erreichen, nämlich dass Befürworter des Zertifikats ihre Meinung im November an der Urne dann auch kundtun werden, weil sie diesen Zirkus satt haben der sich da seit Wochen in unserer Stadt zeigt.
Gruss Tom
Gruss Tom
Re: Unser Bern
Ich bekomme das ganze Theater nur aus 10'000 km Entfernung durch Bilder aus den Medien mit.
Was mir auffällt: Massnahmengegner sind älter und bunter, wenn auch verschroben, so wirken sie doch offen. Gegner der Massnahmengegner scheinen eher jünger zu sein, verhüllen sich mit Kapuzen und Masken und wirken auf mich gewaltbereiter.
Täuscht der Eindruck, den ich aus in Zeitungen publizierten Bildern bekommen habe? Oder ordnet Ihr - die Ihr vor Ort seid - das auch so ein?
Mit freundlichen Grüssen
Thedi
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