Dies und Das
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Re: Dies und Das
Treffender Nachruf zum Tod von Gerd Ruge im Tages-Anzeiger:
In der Eiseskälte sprach er für die Tagesschau heiser ins Mikrofon
Der langjährige ARD-Korrespondent Gerd Ruge fesselte mit seinen Berichten aus dem finsteren Russland und dem kaum leichter zu begreifenden Amerika. Er ist im Alter von 93 Jahren gestorben.
In der Sowjetunion, daran liess Gerd Ruge keinen Zweifel, war es kalt, bitterkalt. Mit einer Pelzmütze stand er auf dem Roten Platz und sprach für die Tagesschau heiser in ein Mikrofon. Kalt war der Krieg, der zum Glück nie heiss wurde, kalt war das Land, aus dem der Mann berichtete, aber seltsamerweise brannte er für das Land, aus dem er Kälteschwaden über den Fernseher schickte.
Ruge, und diesmal geht es nicht ohne Alliteration, Ruge raunte. Kein Sprechtraining hätte diesem Nuscheln zu mehr Melos verhelfen können, im Gegenteil verstärkte er dieses Nuscheln mit den Jahren immer noch mehr und machte die Botschaft immer noch wichtiger. Wer Ruge sah, musste ihn hören, musste ihm angespannt zuhören, um nur ja nichts von dem zu verpassen, was er aus dem finsteren Russland und aus dem kaum leichter zu begreifenden Amerika zu berichten hatte.
Die Auslandskorrespondenten waren einst kleine Könige, nie hätten sie sich von der Heimatredaktion dreinreden lassen, zumal damals statt des Internets bestenfalls die Neue Zürcher Zeitung genutzt wurde. Ruge besetzte nacheinander die wichtigsten Posten, war Korrespondent in Moskau, dann in Washington, später noch mal in Moskau. Das Reporterglück war ihm grundsätzlich hold. So hatte er in Amerika gerade die junge Protestsängerin Joan Baez kennengelernt, die ihn mit zum Festival in Newport nahm, wo sie zusammen mit Bob Dylan «We Shall Overcome» sang.
Diese Hymne, er erzählt es in seinen Erinnerungen, die selbstverständlich «Unterwegs» betitelt sind, stimmten auch die zu Tode erschrockenen Augenzeugen an, als auf den demokratischen Präsidentschaftskandidaten Robert Kennedy geschossen wurde. Es wurde seine berühmteste Reportage, «Amerika, am 6. Juni 1968». Die Mähne war, wie die öfter wiederholten Bilder zeigen, ordentlich frisiert, aber der Reporter war ganz unjournalistisch ergriffen von diesem Tod: Er zitterte, unterdrückte die Tränen und konnte gerade deshalb das ungeheure Entsetzen vermitteln, das dieses Attentat auslöste. Fünf Jahre nach John F. Kennedy, zwei Monate nach Martin Luther King war wieder ein Mann ermordet worden, auf den das junge Amerika so viel Hoffnung richtete.
Als John F. Kennedy ermordet wurde, verlor Ruge die Fassung
1968 referierte Ruge in der Küche des Ambassador Hotel in Los Angeles das Geschehen, das sein Kameramann gefilmt hatte, er selber kam erst später dazu und konnte noch beobachten, wie Ethel Kennedy zu ihrem sterbenden Mann geführt wurde. Seine Schilderung war höchst unprofessionell, aber eine Sternstunde des deutschen Fernsehens, für die Ruge mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet wurde.
Beim Namensgeber des Preises, beim NWDR-Generaldirektor Adolf Grimme, hatte er 1949 seine Laufbahn begonnen, wurde 1950 als erster westdeutscher Korrespondent nach Jugoslawien gelassen, ging 1956, wieder als erster, nach Moskau und 1964 nach Washington. Ein BND-Spion hatte versucht, ihn als Moskauer Agenten zu denunzieren, aber der vermeintliche Kommunist gründete 1961 zusammen mit Carola Stern und Felix Rexhausen die deutsche Sektion von Amnesty International, die sich zunächst vor allem um politische Gefangene hinter dem Eisernen Vorhang einsetzte.
Als Mao Zedong 1976 starb, war Ruge als politischer Korrespondent der Welt in Peking und wurde Zeuge, wie verhalten die offizielle Reaktion war und wie haltlos die Chinesen und Chinesinnen weinten, nur um dann wieder ihrer Arbeit nach oder zum Einkaufen zu gehen. Ruge hat die Atmosphäre so genau protokolliert, dass sein Bericht drei Tage in der Zensur hängen blieb. Die stellvertretende Leiterin nannte die Reportage «nicht korrekt» und setzte dann nach: «Aber intelligent.»
Ruge war ein politischer Journalist, aber alles andere als ein Machtmensch.
Zwischendurch versuchte der Reporter, sesshaft zu werden. Zusammen mit Klaus Bölling hatte Ruge 1963 den eben in letzter Minute geretteten Weltspiegel gegründet. Bei der ersten Sendung konnte er den Zuschauern begeistert wie ein kleines Kind das erste transatlantische Fernsehgespräch über einen Satelliten ankündigen, das dann Bölling und Thilo Koch beim tagespolitischen Kleinkram selig vergessener Zeiten zeigte. Beim WDR brachte er es zum Chefredakteur, war aber 1991 beim Putsch wieder rechtzeitig in Moskau, wo er sich einst mit Boris Pasternak befreundet hatte, der den Literaturnobelpreis nicht annehmen durfte.
Der Korrespondent Ruge hatte etwas von einem Märchenerzähler, von dem man immer noch eine Geschichte erwartete. Tina Hassel hat ihn bei seinem Achtzigsten gefragt, ob er noch mal so wie bei Kennedys Ermordung auftreten würde, und Ruge versicherte, dass er es wieder tun würde, aber das ist nun wirklich märchenhaft, es war einmal. Ohne Ankumpeln aus der Tagesschau, oft mit Schaltschwierigkeiten, durfte Ruge weit weniger professionell auftreten als die 45-Sekunden-Aufsager, die noch mal sagen dürfen, was in der Zentrale eben anmoderiert wurde.
Ruge war ein politischer Journalist, aber alles andere als ein Machtmensch, scholllatourte nicht von Kriegsschauplätzen, mied globalpolitische Aussagen, mied überhaupt die offensichtliche Politik nach Kräften, wie seine Reisefeuilletons bewiesen, die er nach seiner Verabschiedung beim WDR drehte. Natürlich hing sein Herz an Russland, dem er auch unter Putins Herrschaft gewogen blieb, aber er konnte sich auch ins Wildwasser des Arkansas River in den Rocky Mountains stürzen, wenn sich dabei gute Bilder ergaben.
Am Freitag ist Gerd Ruge, der keine Legende, sondern ein wahrhafter Reporter war, im Alter von 93 Jahren in München gestorben. Sein Nuscheln fehlt schon jetzt im Fernsehen.
Willi Winkler
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Re: Dies und Das
Beitrag von GermanGent »
Hallo,
Monty Python würde das in nem Film verarbeiten .... Wird Euch da nicht gruselig ??? Besser Aberglaube als gar kein Glaube ? Jehova Jehova
Als ich zum Schüleraustausch mal in den USA war , fragte man mich ob wir schon wieder Strom in Germany hätten und ob die Kriegsschäden repariert seien ....
https://www.spiegel.de/ausland/dallas-q ... 03112694bf
LG , Acki
Monty Python würde das in nem Film verarbeiten .... Wird Euch da nicht gruselig ??? Besser Aberglaube als gar kein Glaube ? Jehova Jehova
Als ich zum Schüleraustausch mal in den USA war , fragte man mich ob wir schon wieder Strom in Germany hätten und ob die Kriegsschäden repariert seien ....
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Re: Dies und Das
Beitrag von ZH-thai-fun »
Mann und Frau (mit Zertifikat) kann sich wieder treffen. Ein Geburtstag, 7 Gestandene Schweizer Männer, 16 Fröhliche Frauen (90% laute Asiatinnen) und 3Kinder am Handy können sich und Gourmet (im Rest. Rössli Wohlen CH) wieder gemeinsam genießen. Warum auch in die Ferne schweifen wenn das gute so nah liegt? Zu dir kommt!?
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Nur wer Negatives wahr'nimmt, kann auch Positive genießen.
Re: Dies und Das
Wir waren letzten Freitag Abend zu viert im Restaurant Rebstock in Zollikofen und es war so toll wieder einmal in einem voll ausgelasteten Restaurant zu sitzen und einen schönen Abend zu verbringen. Lauter glückliche Gesichter. Zertifikatskontrolle vorbildlich. Es war schön.
Gruss Tom
Gruss Tom
Re: Dies und Das
Tip Top das kenne ich sogar, immer wenn ich Kundenbesuche in Zollikofen habe, kehre ich da ein.
Es Grüsst
SomTam
Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.
Albert Einstein
SomTam
Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.
Albert Einstein
Re: Dies und Das
Wahrlich ein realer Irrsinn
https://www.ardmediathek.de/video/Y3JpZ ... hlODU1MTQ/ Würde ich für den beteiligten Nabu spenden, würde ich das umgehend einstellen.
https://www.ardmediathek.de/video/Y3JpZ ... hlODU1MTQ/ Würde ich für den beteiligten Nabu spenden, würde ich das umgehend einstellen.
Orwell war ein Optimist
Re: Dies und Das
Sodele
(passt wohl am Besten hier her)
Obwohl wir immer noch striktes Home Office haben, war ich heute in der Firma. Allerdings zum letzten Mal. - für immer !!!. Ab Ende nächster Woche habe ich Urlaub bis zum Jahresende, dann bin ich 3 Monate bei vollem Gehalt freigestellt und ab 1. April offiziell Rentner. Das Wort Privatier gefällt mir aber besser. Ursprünglich wollte ich erst zum 31. Dezember nächsten Jahres in die abschlagsfreie Rente für Behinderte.. Der Arbeitgeber hat mir aber ein ganz gutes Angebot gemacht und 8 Monate früher sind gerade mal 2,4% Abschlag.
Nie mehr arbeiten zu müssen ist ein komisches Gefühl - aber ein Gutes
(passt wohl am Besten hier her)
Obwohl wir immer noch striktes Home Office haben, war ich heute in der Firma. Allerdings zum letzten Mal. - für immer !!!. Ab Ende nächster Woche habe ich Urlaub bis zum Jahresende, dann bin ich 3 Monate bei vollem Gehalt freigestellt und ab 1. April offiziell Rentner. Das Wort Privatier gefällt mir aber besser. Ursprünglich wollte ich erst zum 31. Dezember nächsten Jahres in die abschlagsfreie Rente für Behinderte.. Der Arbeitgeber hat mir aber ein ganz gutes Angebot gemacht und 8 Monate früher sind gerade mal 2,4% Abschlag.
Nie mehr arbeiten zu müssen ist ein komisches Gefühl - aber ein Gutes
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