Demonstrationen in Hongkong

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Thai76
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Re: Demonstrationen in Hongkong

#31

Beitrag von Thai76 »

@Michaleo, natürlich werden in der Geschichtsschreibung dann oft andere Namen verwendet.

Bei der Sprache liegt der Teufel im Detail. Und die andauernde Wiederholung (oft über Jahre hinweg) bleibt dann eben im Hirn hängen.

“das Massaker auf dem Platz des himmlischen Friedens”

Das Massaker!!!
Ein Massaker ist laut Begriffserklärung ein Massenmord, ein Gemetzel, ein Blutbad. Häufig motiviert durch Hass und Rachegelüste.

Ja, es gab Tote infolge der Studentendemonstrationen. Zweifellos.

Das war aber kein Massenmord, kein Massaker.

So spielen die Medien mit Emotionen. Und verleihen dem Thema unterschwellig eine Note die nicht den Fakten entspricht.

@drfred, ja es ist so. Heutzutage “glauben” die Menschen zum Grossteil das was im Spiegel steht oder in der Tagesschau berichtet wird. Das stand in der FaZ, also muss es stimmen.
Und man ist kritisch gegenüber denen eingestellt die Dinge hinterfragen, selbst recherchieren, Quellen nennen und Belege für ihre Aussagen präsentieren.

Denen glaubt man nicht, im Gegenteil, diese Leute werden oft verunglimpft, als Spinner oder Verschwörungstheoretiker in eine Ecke gestellt.

Was Hongkong angeht, so frage ich mich “wem nützen die Demonstrationen und Unruhen dort?”
Den Hongkongern die nicht mehr zur Arbeit kommen weil alles lahmgelegt ist wohl nicht.
Den Studenten schlussendlich auch nicht, da ist die Staatsmacht zu stark, und die Studenten wissen das ganz genau, die sind ja nicht blöd.
Was hat Peking davon? Auch nichts. Wieso sollten die auch den Kriegspfad beschreiten wollen? Macht doch keiner ausser er wird dazu gezwungen.

Was sind denn das für Leute die dort vermummt randalieren und Sachen beschädigen und Polizisten angreifen? Wer organisiert das alles, hinter dem Vorhang?

Wem nützt’s?
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drfred
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Re: Demonstrationen in Hongkong

#32

Beitrag von drfred »

Thai76 hat geschrieben:
Do 21. Nov 2019, 10:41
@drfred, ja es ist so. Heutzutage “glauben” die Menschen zum Grossteil das was im Spiegel steht oder in der Tagesschau berichtet wird. Das stand in der FaZ, also muss es stimmen.
Und man ist kritisch gegenüber denen eingestellt die Dinge hinterfragen, selbst recherchieren, Quellen nennen und Belege für ihre Aussagen präsentieren.
nach meinem dafürhalten, hinterfragen und recherchieren die journalisten von ard, zdf, süddeutschen, faz, etc. ebenso. nur dass diese mehrheitlich ihr handwerk im rahmen einer journalistischen berufsausbildung erlernt haben. herr röper scheint hingegen der versicherungs- und finanzbranche zu entstammen. nun gut, es gibt in vielen bereichen auch sehr erfolgreiche autodidakten.
Thai76 hat geschrieben:
Do 21. Nov 2019, 10:41
Denen glaubt man nicht, im Gegenteil, diese Leute werden oft verunglimpft, als Spinner oder Verschwörungstheoretiker in eine Ecke gestellt.
in der selben verunglimpfenden art und weise wie deren anhänger die gägngigen medien als "system-/lügenpresse" und "mainstreammedien" betiteln.
Thai76 hat geschrieben:
Do 21. Nov 2019, 10:41
Was Hongkong angeht, so frage ich mich “wem nützen die Demonstrationen und Unruhen dort?”
Den Hongkongern die nicht mehr zur Arbeit kommen weil alles lahmgelegt ist wohl nicht.
Den Studenten schlussendlich auch nicht, da ist die Staatsmacht zu stark, und die Studenten wissen das ganz genau, die sind ja nicht blöd.
Was hat Peking davon? Auch nichts. Wieso sollten die auch den Kriegspfad beschreiten wollen?
ich hatte erwähnt, dass ich mir vorstellen könnte, dass die unruhen der chinesischen zentralregierung die gelegenheit bieten könnten, im rahmen der wiederherstellung von recht und ordnung die weiterreichnden (bürger-)rechte der dortigen bevölkerung zu beschneiden und hong kongs autonomie zu unterminieren.

Uwe
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Re: Demonstrationen in Hongkong

#33

Beitrag von Uwe »

Medien, Illusionen, Manipulationen: Tatsachen-glauben, Wissen-Gewissen:
...wenn zudem das >>eigene Gewissen<< als verlängerter Arm gesellschaftlicher Transformation zu begreifen ist, diese Transformation aber eine Liberalisierung der althergebrachten Kontroll- und Dressurformen des Individuums gezeitigt,..
aus: Moshe Zuckermann -2016- "Freud und das Politische"
(siehe dazu auch Erich Fromm)
Jeder Zweifel (die Freiheit des Gewissens, das Wollen der Vernunft) kann berechtigt sein: Das Klare liegt im Unklaren, und das Unklare im Klaren.
Viele Grüße Uwe

Thai76
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Re: Demonstrationen in Hongkong

#34

Beitrag von Thai76 »

drfred hat geschrieben:
Do 21. Nov 2019, 11:14
nach meinem dafürhalten, hinterfragen und recherchieren die journalisten von ard, zdf, süddeutschen, faz, etc. ebenso. nur dass diese mehrheitlich ihr handwerk im rahmen einer journalistischen berufsausbildung erlernt haben.
Da frage ich mich was die teilweise gelernt haben, auf der Journalistenschule. Am Beispiel Syrien war ganz ganz deutlich zu erkennen das überhaupt nicht recherchiert wurde, zum Teil. Da hat man sich auf äussert fragwürdige Quellen gestützt. Oder CNN zitiert und als Beleg dafür genommen das etwas passiert war oder eben nicht. CNN wiederum hat sich auf “nich näher genannte Quellen” gestützt, etc etc.
in der selben verunglimpfenden art und weise wie deren anhänger die gägngigen medien als "system-/lügenpresse" und "mainstreammedien" betiteln.
Womit sie teilweise durchaus Recht haben, das ist ja dann das Problem. Klar, es gibt unter den Alternativmedien natürlich unheimlich viel Wichtigtuer und somit Schrott. Auch das ist ein Problem.
“C’est le ton qui fait la musique”, wie es so schön heisst. Und die etablierten Medien spielen sehr gekonnt auf dieser Klaviatur, man kann es auch Propaganda nennen.

Man schreibt vom “Machthaber Assad”. Der ist aber, ob es und passt oder nicht der gewählte Präsident eines souveränen Landes. Wie die Wahl zustande kam ist dann wieder was anderes.
Man schreibt von “Putin’s Reich”, nicht von Russland.

Hier der Spiegel, das ist Lesermanipulation auf emotionaler Ebene, da sitzt die Aussage bevor man das Heft überhaupt aufgeschlagen hat:

Bild
Quelle: Screenshot Google-Suche.
ich hatte erwähnt, dass ich mir vorstellen könnte, dass die unruhen der chinesischen zentralregierung die gelegenheit bieten könnten, im rahmen der wiederherstellung von recht und ordnung die weiterreichnden (bürger-)rechte der dortigen bevölkerung zu beschneiden und hong kongs autonomie zu unterminieren.
Ja, das habe ich gelesen. Hongkong ist ja eine Sonderverwaltungszone, der wirtschaftliche Laden und die Börse brummt ohne Ende, wenn Du in Hongkong Medizin studiert hast gehörst Du zur Elite, usw usw.
Ich habe Mühe mir vorzustellen das sich die Regierung in Peking tatsächlich ins eigene Knie schiesst, indem sie in Hongkong Dinge kaputtmacht die sich bewährt haben.

Ich habe viel weniger Mühe mir vorzustellen das ausländische Mächte (die USA, der Westen) hinter der Sache stecken damit China ins Trudeln gerät. China hat genug mit sich selbst zu tun, wieso sollten die in Hongkong mit dem Feuer spielen?
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ZH-thai-fun
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Re: Demonstrationen in Hongkong

#35

Beitrag von ZH-thai-fun »

Thai76 hat geschrieben:
Do 21. Nov 2019, 04:14
Oder... Moment... Haben wir es doch einfach nur gelesen?
Ich laß mich nun auf diese Diskussion der Verniedlichung (Fake ist was anderes) so gar nicht mehr ein. Das ist das Gegenteil von Verschwörung, oder Behauptung und kein scheiß besser.

Wenn ich krame finde ich sicher noch die Bewerbungsunterlagen bei mir, von einem damals 42Järigen Schweizer, der nach der Flucht aus China bei mir eine Anstellung suchte und bekam. Was ich von diesem, der nachweislich beim “Tiananmen-Massaker” dabei war, persönlich erfahren habe, genügt mir. Übrigens, oft reden die Medien schon von Massaker bei weniger als einem dutzend getöteten.
Nur wer Negatives wahr'nimmt, kann auch Positive genießen.

Thai76
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Re: Demonstrationen in Hongkong

#36

Beitrag von Thai76 »

@ZH-thai-fun, ich verniedliche gar nix.

Das “Massaker” war als Beispiel der Medienmanipulation gedacht.

Ist es denn zB nicht Konsens im Westen das der Putin “homophob” ist? Das die Russen alle “Schwulenhasser” sind?
Ich weiss ja nicht wie Du das siehst, aber ich habe selten soviele Homosexuelle Menschen getroffen wie in Russland. In St. Petersburg hat es Schwulenklubs ohne ende, da geht die Party ab. Das russische Gesetz welches den Putin im Westen homophob machte mal gelesen?

Da komme ich kaum drumrum zu sagen das die westlichen Medien Dinge in ein falsches Licht rücken.

Und genau das passiert mE zurzeit was die Geschehnisse in Hongkong anbelangt.

Kaum einer erinnert sich daran wie die Proteste anfingen und warum. Die Regierung hat dann eingelenkt.
Die Demonstrationen gingen weiter und nun ist dort ein riesen Puff.

Falls Peking einschreiten sollte heisst es dann wieder “siehste, ich hab’s ja gesagt, die Schinesen sinn’ alle pöse”...

Immer das gleiche Spiel.
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Udo Nthani
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Re: Demonstrationen in Hongkong

#37

Beitrag von Udo Nthani »

Schön endlich haben wir wieder einen Verschwörungstheoretiker oder Fanatiker an Board. Auch wenn ich euch nicht wirklich ernst nehmen kann, aber nach dem langen Schweigen von Colo hat mir schon beinahe was gefehlt :D

Gruß Jan
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Michaleo
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Re: Demonstrationen in Hongkong

#38

Beitrag von Michaleo »

Thai76 hat geschrieben:
Do 21. Nov 2019, 04:14
... Moment... Haben wir es doch einfach nur gelesen?
Bei watson.ch, die werben mit dem Spruch “News ohne blabla”...
Oder im Spiegel. Oder der “renommierten” NZZ?
Ich nehme an dass jene Member, welche sich mit internationaler Politik ernsthaft auseinandersetzen, den von Rudolf Augstein geprägten "Spiegel-Stil" durchaus bekannt ist und somit die Artikel im Spiegel auch entsprechend kritisch lesen - von der NZZ, die Welt, oder die Zeit, die natürlich auch ihre Prägung haben, ganz zu schweigen.

Insofern halte ich Deine Unterstellung (dass diese Medien von uns Member unkritisch konsumiert werden) für nicht sehr angebracht hier.
Thai76 hat geschrieben:
Do 21. Nov 2019, 11:47
“C’est le ton qui fait la musique”, wie es so schön heisst.
Genau ;-)

Thai76 hat geschrieben:
Do 21. Nov 2019, 11:47
Ich habe viel weniger Mühe mir vorzustellen das ausländische Mächte (die USA, der Westen) hinter der Sache stecken damit China ins Trudeln gerät. China hat genug mit sich selbst zu tun, wieso sollten die in Hongkong mit dem Feuer spielen?
Das ist durchaus plausibel, ich denke da am Koreakonflikt, der seinerzeit von den USA inszeniert wurde, ans Liberia, dem ein extra dazu aus dem Strafvollzug entlassener Krimineller von den USA als Präsident eingesetzt wurde, die Kubakrise sowie andere mehr.

Aber das kann man auch in einem sachlichen, unaufgeregten Ton, ohne den Membern Nichtwissen zu unterstellen, diskutieren.
Freundliche Grüsse L-)
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ZH-thai-fun
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Re: Demonstrationen in Hongkong

#39

Beitrag von ZH-thai-fun »

Darum Reise ich jetzt viel im Alter wo ich die Zeit habe einigem in70Jahren gelesenen und gehörten auf den Grund zu gehen.
Und siehe da, wenn man/n nur schon z. B. in Kairo (wie die Journalisten auch) mit Einheimischen über das Massaker am Tahrir Square spricht, sieht man/n sich dem gemachten Bild aus den Medien im Kopf konform. ... :-B
Nur wer Negatives wahr'nimmt, kann auch Positive genießen.

Thai76
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Re: Demonstrationen in Hongkong

#40

Beitrag von Thai76 »

Michaleo hat geschrieben:
Do 21. Nov 2019, 14:50
Insofern halte ich Deine Unterstellung (dass diese Medien von uns Member unkritisch konsumiert werden) für nicht sehr angebracht hier.
.... den Membern Nichtwissen zu unterstellen, diskutieren.
Moooment, 555.

Ja ich habe Aussagen von Forenmitgliedern zitiert und habe dann nachgeschoben “haben wir das etwa einfach nur gelesen..?”.
Ich habe aber nie jemanden persönlich angegriffen. Ich verstehe das eher ganz allgemein.
Wäre dies ein englisches Forum hätte ich wohl geschrieben “did we just read the Times, the Guardian etc”. Hier ist halt ein Dachler-Forum, darum Spiegel, FaZ,NZZ.

Dort bilden sich halt die meisten ihre Meinung, meines Erachtens häufig unkritisch. Man glaubt halt was die sagen, weil diese Blätter sind “renommiert”, das wird also schon stimmen was die schreiben.

Was Medien anbelangt (und Mainstream-Medien, der Ausdruck ist halt durch, den Mainstream gibts), und ihre Abhängigkeit, da habe ich auf www.infosperber.ch ein interessantes Zitat gelesen:
Angesichts schrumpfender Werbeeinnahmen wächst die Macht der Inserenten. Entsprechend sind Medienhäuser und ihre Redaktionen versucht, vorauseilenden Gehorsam zu praktizieren. Das ist höchst problematisch.» NZZ-Medienredaktor Rainer Stadler, in NZZ vom 21.4.2016
Das Problem eines Schreiberlings ist halt das er das schreiben muss was momentan grad angesagt ist. Sonst riskiert er seinen Job. Wenn er gefeuert wird will sein nächster Arbeitgeber wissen wieso. Wenn der Journalist Pech hat findet er keine Arbeit mehr. Also Vogel, friss’ oder stirb.
Bei den meisten westlichen Mainstream-Medien ist die Grundhaltung klar. Kapitalismus ist gut, Nato schützt uns, die USA sind unsere Freunde.
Wer also die Feinde sein müssen ist auch gegeben.

Wir können uns durch jahrzehntelange Eintrichterung (manche benutzen den Ausdruck Gehirnwäsche) nicht mehr vorstellen das es andernorts anders läuft aber eben auch gut.

Was ist mit China? Menschenrechtsverletzungen, Unterdrückung, Internetzensur usw, wissen wir alles, wird uns jeden Tag aufs neue eingetrichtert.
Ach Umweltverschmutzer sind sie auch, die Chinesen.

Kein Wort wird darüber verloren das die Kohlekraftwerke dort drüben mittlerweile dermassen sauber sind (im Vergleich zu früher), dass das eine fantastische technische Leistung ist.

Wir (wir Westler) haben die unangenehme Eigenschaft alles und jedes was andernorts abläuft mit unserem moralischen Masstab zu bewerten. Das der reiche Westen seinen Reichtum auf dem Buckel anderer aufgebaut hat, dieses Bewusstsein geht oft unter.

Der Kolonialismus ist überwunden? Die Sklaverei abgeschafft? Mitnichten, schaut mal genau hin. Machen die wenigsten.

Mit dem Finger auf das Unterdrücker-system in China zeigen? Ja, machen wir.

Nein nein. Ich will hier niemandem was unterstellen @Michaleo.

Ich bin auch dahingehend nicht empfindlich wenn man mich als Verschwörungstheoretiker oder Fanatiker bezeichnet (was eh nicht der Fall ist). Das zeigt einfach wie bewusst oder aufmerksam jemand liest was ich schreibe.

Wenn’s nicht passt einfach in die Spinner-Ecke, schon ist man diskreditiert. So funktioniert das heutzutage. :)
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