GA (General Abonnement für ÖV)

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tom
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Re: GA (General Abonnement für ÖV)

#11

Beitrag von tom »

Thedi hat geschrieben:Wie ist es aber eigentlich mit den Abos für den ÖV in der Schweiz? Da werden auch jene Verbilligungen angeboten, mit dem Ziel: fahrt mehr, konsumiert mehr. Je mehr Du konsumierst, desto billiger wird es
Dies höre ich nun echt zum erstem Mal... viel habe ich über Generalabonnemente, Streckenabos etc. gehört und gelesen, aber dass dabei das Ziel sein soll mehr zu konsumieren damit es günstiger wird, hörte ich echt noch nie. Gratulation Thedi :)
Thedi hat geschrieben:In der Schweiz herrscht die Überzeugung: ÖV gut. Grün, Öko. Hat dasselbe Image wie Bio oder Vegi. Je mehr davon desto besser.
Mit Verlaub, ich glaube Du bist einfach zu weit entfernt von Städten in der Schweiz und ihren Agglomerationen. Die Strassen hier, in Köniz, in Worblaufen, in Zollikofen, Wabern etc.... die sind mit Pendler- und Berufsverkehr oft völlig zu. Es braucht nur noch ein kleiner Unfall auf der A1 nebenan und die Situation endet in ellenlangen Staus. Der ÖV hat natürlich auch umwelttechnisch positive Gründe, aber in der Schweiz geht es seit einiger Zeit einfach drum: bring die Leute im Berufsverkehr so gut es geht auf den ÖV.
Thedi hat geschrieben:Könnte man sich Alternativen zur heutigen zwangshaften Mobilität vorstellen? Andere Lebensformen, ohne Verlust der Lebensqualität, sondern vielmehr mit Gewinn. Beispiel: mein Vater lebte in Meilen am Zürichsee. Er ging Zeit seines Lebens zu Fuss zur Arbeit und hatte seinen Freundeskreis auch in dieser Reichweite. Er brauchte nicht mal ein Halbtaxabo.
Seit rund 18 Jahren gehe ich zu Fuss zur Arbeit. Wir haben als unsere Firma im Jahr 2005 umgezogen ist, sogar den Wohnort gewechselt damit dies immer noch möglich ist. Zwangshafte Mobilität ist mir unbekannt... ich habe auch seit 2001 kein eigenes Auto mehr. Und so wie ich es tue, tun es viele hier in der Stadt oder der Agglomeration. Andere Lebensformen? Ja, die sind inzwischen allgegenwärtig. Die Welt verändert sich und heute arbeitet jemand als Spezialist in Bern, morgen in Zürich und übermorgen in Lausanne. Heute wird es erwartet dass man flexibel bleibt, die guten alten Zeiten sind vorbei. Und ich sehe dies nicht schlecht, im Gegenteil. Ich denke dies hält primär auch ältere Menschen im Arbeitsleben aktiv. Die Jungen sind es eh. Und um auch auf dem Arbeitsmarkt aktiv bleiben zu können, ist ein guter ÖV sehr wichtig. Als Pensionierte wie @Thedi und @Michaleo es sind, ist es verständlich dass man sich in alten Zeiten suhlt und dies gut findet. Aber diese sind definitiv vorbei. Ich habe sie in dem Ausmass nie kennengelernt, deshalb vermisse ich sie auch nicht. Und erachte es auch nicht als fehlende Lebensqualität... als ich früher beruflich regelmässig Meetings in Zürich und Genf hatte, schätzte ich es sehr, dass ich während der Fahrt im Zug arbeiten konnte... auf dem Hinweg. Auf dem Rückweg war dann meist ein gemütlicher Apero im Speisewagen angesagt. Was ich auch als Lebensqualität empfand.
grunder9 hat geschrieben:Viele der ÖV-Angebote in der Schweiz wurden gemacht um....
Dein gesamtes Posting kann ich zu 100% unterschreiben!
Thedi hat geschrieben:Kosten für den Arbeitsweg können auf der Steuererklärung vom Einkommen abgezogen werden - werden also subventioniert.
Meine Frau und ich haben zusammen über CHF 100'000 pro Jahr an Einkommen. Wir können zusammen CHF 1'400 vom Einkommen abziehen. Und auch nur weil wir "Fahrrad" als Grund angeben und nicht "Fussgänger". Was denkst Du, wieviel wird von diesem Abzug subventioniert? Respektive wie viel Geld von unseren Steuern geht davon als Subvention in den ÖV?
Thedi hat geschrieben:Abos verbilligen die Kosten von Pendlern. das führt nebst Umwelt-Problemen auch zur oft beklagten Zersiedelung.
Für die Agglomeration Bern stimmt dies absolut nich! Umweltprobleme wegen dem Libero-Tarifverbund sind mir nie zu Ohren gekommen. Und stattdessen gibt es genau um die Stadt Bern herum immer wie mehr Arbeitsplätze, was dazu führt dass es lebendiger wird und zu mehr Steuereinnahmen in Gemeinden kommt. Ich finde dies perfekt. Und es ist ja auch eine Strategie dass man z.B. den Individualverkehr von auswärtigen Arbeitnehmern aus der Stadt nehmen kann und dafür sorgt, dass er bereits in Vorortsgemeinden gestoppt wird.
Thedi hat geschrieben:Homeoffice ist in Bangkok schon lange etabliert.
Eine win-win Situation, die hier schon lange vor Corona angelaufen ist.
Homeoffice heisst hier Akkord. Keinen Grundlohn, sondern nur erledigte Aufträge werden bezahlt. Damit würde man in der Schweiz wohl Gewerkschaften auf die Palme bringen.
Ich bin erstaunt darüber, dass gerade Du nun solche Vergleiche bringst. Bisher hatte ich Dich als jemand in Erinnerung, der immer sehr darauf bedacht war zu betonen, dass es in Thailand eben anders ist als in der Schweiz...
Michaleo hat geschrieben:Doch doch, es gibt auch gemischte Zonen. Natürlich nicht in den Villenviertel, doch bei uns zB. in der Stadt Bern ist im Erdgeschoss und im 1. Stock Gewerbe möglich, hingegen in den oberen Stöcken nur wohnen.
Genau. Wie ich geschrieben habe betrifft dies nicht nur die Stadt Bern, sondern auch die Agglomeration. Es kommt nicht von nichts, dass es inzwischen durchaus ernste Absichten gibt, den Grossraum Bern mit seinen Vororten fusionieren zu wollen.
nonthaburi hat geschrieben:Seit Mitte März arbeite ich fast nur im Homeoffice.
Das einzig negative ist der fehlende persönliche Kontakt zu den Arbeitskollegen
Ihr seid ein riesiger Konzern, deshalb ist es sicher etwas anders als bei uns mit rund 90 Mitarbeitenden am Standort. Der fehlende persönliche Kontakt ist ein sehr grosser Nachteil... nach nun bald 5 Monaten in diesem Zustand gibt es bei uns viele Mitarbeitende, welche sich nun ausserhalb der Arbeitszeit zu kleinen - coronaformen - Apéros treffen. Unsere Stärke war und ist immer dass wir als ein geeintes Team auftreten. Wenn jeder für sich zuhause hockt geht dies immer wie mehr verloren. Das Team wird zu Einzelkämpfern, dies sich immer wie mehr einfach mit anderen austauschen und arrangieren. Aber gerade die Streitgespräche, welche meiner Meinung nach sehr wichtig sind, fallen fast alle weg. Ueber Skype oder Zoom macht man dies nicht. Und die Kollegen fehlen einem, weil man eben halt zu vielen mehr als nur eine beruflich-kameradschaftliche Beziehung hat. Die Gespräche hören ja nicht einfach auf, wenn mal Arbeitsschluss ist. Dann wird man auch privat, man tauscht sich aus... mit dem Homeoffice geht eine ganz enge Art der Beziehung untereinander verloren und man entfernt sich schleichend voneinander und wird anonymer.

Aber für mich der ganz grosse Nachteil vom Homeoffice sind die längeren Entscheidungswege. Ich bin es mir gewohnt, dass wenn etwas zu besprechen ist man sich kurz erhebt, ein paar Meter weitergeht und sich mit den Kollegen bespricht. Da dauert es manchmal keine 2 Minuten bis zur Findung einer Entscheidung. Von zuhause aus... Horror. Dauert ewig und ist völlig unproduktiv. Ist natürlich immer abhängig von der Art des Jobs, dies ist mir klar.

Kurzum: der ÖV in der Schweiz und seine Möglichkeiten der günstigen Benützung, ist für mich kein Auslaufmodell sondern ein Vorbild wie es genau eben so sein sollte.

Gruss Tom
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Michaleo
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Re: GA (General Abonnement für ÖV)

#12

Beitrag von Michaleo »

tom hat geschrieben:
Mi 5. Aug 2020, 20:10
Als Pensionierte wie @Thedi und @Michaleo es sind, ist es verständlich dass man sich in alten Zeiten suhlt und dies gut findet.
hmm hmm, ich bin erst seit 2 Jahren pensioniert... ;-)
tom hat geschrieben:
Mi 5. Aug 2020, 20:10
Aber für mich der ganz grosse Nachteil vom Homeoffice sind die längeren Entscheidungswege. Ich bin es mir gewohnt, dass wenn etwas zu besprechen ist man sich kurz erhebt, ein paar Meter weitergeht und sich mit den Kollegen bespricht. Da dauert es manchmal keine 2 Minuten bis zur Findung einer Entscheidung. Von zuhause aus... Horror. Dauert ewig und ist völlig unproduktiv.
Das wäre an meinem Arbeitsplatz jetzt kein Problem gewesen, da wir sowieso jeden Antrag schriftlich stellen mussten. Das ging per Mausclick an den nächsthöhereren Vorgesetzten, und falls er damit einverstanden war, aber seine finanziellen Kompetenzen überschritt, visierte er den Antrag und leitete ihn seinem Vorgesetzten weiter. Wenn der es bewilligt hat, war die Rechnung abends bezahlt.

Die Schriftlichkeit hat den Vorteil, dass sie immer und ewigs, zumindest die nächsten 10 Jahre, kontrollierbar und nachvollziehbar ist, was bei einer Besprechnung zwischen 4 Augen natürlich nicht der Fall ist. Teamsitzungen, Schulungen und Veranstaltungen auf Dienst- oder gar Amtsebene waren wöchentlich.

Was im Sozialdienst hingegen unabdingbar ist sind die Gespräche mit der Klientschaft, und, auch sehr wichtig, jene mit den Auszubildenden.
Das geht nicht mit Homeoffice.
Freundliche Grüsse L-)
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tom
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Re: GA (General Abonnement für ÖV)

#13

Beitrag von tom »

Dein ehemaliger Job und meiner zeigt auf, dass es keine allgemeine beste Lösung gibt.

Um zum ÖV zurück zu kommen : als ich jeweils an 20 Tagen pro Monat vom Ostring ins Weissenbühl gefahren bin, nahm ich das Tram. Jeden Tag 4 Fahrten... 80x pro Monat. Pro Fahrt weniger als 1 Franken. Da ist die BTS in Bangkok sogar teurer.

Gruss Tom
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Re: GA (General Abonnement für ÖV)

#14

Beitrag von Michaleo »

thedi hat geschrieben:
Mi 5. Aug 2020, 14:30
Es gibt keine Visionen, niemand hat Mumm um etwas zu ändern.
Komisch, aber ich erlebe die Schweiz anders, Thedi.

Ich denke andere Länder rund um uns herum sind weniger Flexibel als die Schweiz: Belgien mit seiner ewigen Sprachbarriere, Spanien mit seinem König, Frankreich mit seiner politischen Elite, Italien und Oesterreich mit seiner Rechte, Deutschland mit seinen politischen Nörglern und Miesmachern.
Udo Nthani hat geschrieben:
Mi 5. Aug 2020, 15:00
Auf die Gefahr hin, dass ich nun verspottet, oder schlimmer gesteinigt werde... aber ich hatte das Glück durch meinen Beruf von jung an grosse, teure Karossen fahren zu dürfen. Alle 2 Jahre ein neues Auto!
Und ich muss auch zugeben, die Fahrten alleine im luxuriösen Auto vor der "Hektik" im Büro oder Zuhause haben mir Spass gemacht und mich entspannt. Für mich war das auch ein Teil von Lebensqualität.
Tja, wenn das nicht alle gleichzeitig machen sollte das auch im öV- Land Schweiz möglich sein. Ich kaufte mir auch schon mit 19-jährig einen Gebrauchtwagen.

Und ich muss ehrlich gestehen, dass ich die letzten sieben Berufsjahre nicht immer gerne mit dem Tram zum Arbeitsplatz gefahren bin... manchmal was es laut, oft musste ich stehen, manchmal wurde ich von Klientel belästigt. Hingegen zu Fuss in der Altstadt war nie ein Problem für mich, da weicht man bei Bedarf aus, wie das jetzt in der Coronakrise auch üblich ist.
Freundliche Grüsse L-)
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Re: GA (General Abonnement für ÖV)

#15

Beitrag von thedi »

nonthaburi hat geschrieben:
Mi 5. Aug 2020, 15:16
... PostFinance ...
Postfinance ist in dieser Beziehung vorbildlich und sehr innovativ. So haben sie schon vor vielen Jahren mit dem Auszug aus den Zentren begonnen. Das Verarbeitungszentrum in Zürich wurde nach Glarus verlegt, das von Winterthur nach Schaffhausen (das sind die beiden von denen ich das weiss, es gibt aber sicher noch mehr). Das gab am Anfang grossen Widerstand beim Personal, aber diejenigen die flexibel genug waren um den Umzug mit zu machten gewannen an Lebensqualität.

Auch Teilzeit war bei Postfinance schon lange möglich - und eben Homeoffice.


Ein vorbildlicher Betrieb, der aber von Banken, Versicherungen und Verwaltungen nicht kopiert wird, sondern in der Presse ständig nur kritisiert wird. Ist das vielleicht gerade darum?


Mit freundlichen Grüssen

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Re: GA (General Abonnement für ÖV)

#16

Beitrag von thedi »

phimax hat geschrieben:
Mi 5. Aug 2020, 16:00
...ist es recht umständlich sich in der Stadt mit dem ÖPNV zu bewegen, da jedes System ein eigenes (und nicht kompatibles) Bazahlsystem hat.
Klar, man muss ja nicht alle Fehler der Thais kopieren. Aber auch hier gibt es Innovation und da könnte man sich inspirieren lassen. In einigen Dingen sind die Thais dem Westen sogar voraus. Das sollte man genauer anschauen.


Mit freundlichen Grüssen

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Re: GA (General Abonnement für ÖV)

#17

Beitrag von thedi »

tom hat geschrieben:
Mi 5. Aug 2020, 20:10
...
Klarstellung:

Es geht mir nicht darum ÖV durch Privatverkehr zu erseten, sondern darum unnötigen Verkehr zu reduzieren. An allen Fronten. Inklusive Auto, Flugzeug und eben auch ÖV.

Es geht mir auch nicht darum etwas zu verbieten. Sondern höchstens darum Anreize neu zu setzen. Also statt Mengenrabatten eher Grossbezügern höhere Preise zu zu verrechnen (pro km, pro Liter, pro was auch immer). In Thailand ist das Realität: mit einem 5 A Elektrisch Anschluss am Haus bezahlt man pro KW weniger als mit einem 15A Anschluss. Wäre also denkbar. Könnte bei der Mobilität wohl nicht direkt so realisiert werden, aber man könnte Vergünstigungen für Vielreisende aufheben.

Mobilität soll nicht verboten werden. Ich glaube dass durch Offenheit für neue Ideen ein grosser Teil der heute unumgänglichen Mobilität überflüssig werden könnte. Ohne Abstriche an Lebensqualität, sondern mit einem Gewinn an Lebensqualität für jeden einzelnen.

Vor allem geht es mir nicht darum die guten alten Zeiten zu beweinen, sondern neue Wege zu diskutieren, um dort, wo man sich in der Schweiz verrannt hat, zukunftsorientiert, langfristig Gegensteuer zu geben.

Schlussendlich glaube ich nicht das es nur einen seelig machenden Weg gibt. Verschiedene Menschen haben verschiedene Bedürfnisse. Es wird nie eine für alle passende Lösung geben. Aber man kann Anreize so setzen, dass sich der statistische Schwerpunkt etwas verlagert. Dass mehr Leute von sich aus, so wie Tom, ihren Wohnort so wählen, dass sie zu Fuss zur Arbeit gehen können. Nicht alle - nur.wer will und das für sich vorteilhaft findet.

Vorteile, die erwünschtes Verhalten attraktiv erscheinen lassen, kann man schaffen. Davon rede ich. Und das wäre meiner Meinung nach auch eine Aufgabe der Politik.


Mit freundlichen Grüssen

Thedi
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Re: GA (General Abonnement für ÖV)

#18

Beitrag von phimax »

thedi hat geschrieben:
Do 6. Aug 2020, 01:21
In einigen Dingen sind die Thais dem Westen sogar voraus.
Das sollte man genauer anschauen.
Unbedingt (nur nicht bei den unterschiedlichen Bezahlsystemen in Bangkok ;;) )

Eigentlich kommt man in Thailand mit Bus und Bahn überall hin.
Die letzte Meile übernehmen dann lokale Anbieter.
(Das Fernverkehr-Monopol der DB hatte imho eine ähnliche Entwicklung in D blockiert)

Ich fahre in Thailand gerne mit dem Zug.
Da könnte die DB lernen: Keine Fahrkarte ohne Sitzplatz.
Sind alle Sitze verkauft, dann ist der Zug voll.
Stehen und in den Gängen sitzen würde es dann nicht mehr geben.
Orwell war ein Optimist :-s
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tom
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Re: GA (General Abonnement für ÖV)

#19

Beitrag von tom »

phimax hat geschrieben:
Do 6. Aug 2020, 10:15
Da könnte die DB lernen: Keine Fahrkarte ohne Sitzplatz.
Sind alle Sitze verkauft, dann ist der Zug voll.
Stehen und in den Gängen sitzen würde es dann nicht mehr geben.
Der Nachteil wäre halt dann, dass die Spontanität verloren geht... Wenn ich z.B. nach Zürich an ein Konzert fahre, müsste ich theoretisch genau wissen wie lange dies dauert, wie rasch ich aus dem Stadion komme und wie lange ich vom Stadion bis zum Bahnhof habe, um vorgängig den richtigen Zug reservieren zu können. Es gibt noch viele weitere Beispiele. Aber gerade auf längeren Fernstrecken, wäre ich durchaus auch Befürworter davon.
Thedi hat geschrieben:Also statt Mengenrabatten eher Grossbezügern höhere Preise zu zu verrechnen (pro km, pro Liter, pro was auch immer).
Die Umweltstrategie bei uns wurde bewusst anders gewählt. Möglichst viele Pendler und möglichst viele Güter auf die Bahn. Dies erspart uns teilweise extreme Verschandelung der Natur und unsinnige Bauten (ich denke da an Stimmen welche die A1 zwischen Zürich und Bern auf durchgehend 8 Fahrspuren ausbauen möchten oder den europäischen Güterverkehr). Dies geht nur über den Preis, d.h. es muss günstiger sein die Bahn zu nehmen.
Thedi hat geschrieben:Ein vorbildlicher Betrieb, der aber von Banken, Versicherungen und Verwaltungen nicht kopiert wird, sondern in der Presse ständig nur kritisiert wird. Ist das vielleicht gerade darum?
Ich kann hier nur für Bern sprechen und da ist es ziemlich anders. Gerade Bundesverwaltungen haben in den letzten Jahren sehr viele Arbeitsplätze neu über den ganzen Kanton verteilt. Und dabei notwendigerweise auch den regionalen ÖV mitgeholfen auszubauen. Win-Win für Arbeitnehmer und jeweilig betroffenen Gemeinden finde ich.

Gruss Tom
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Andia
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Re: GA (General Abonnement für ÖV)

#20

Beitrag von Andia »

Udo Nthani hat geschrieben:
Mi 5. Aug 2020, 15:00
Auf die Gefahr hin, dass ich nun verspottet, oder schlimmer gesteinigt werde...
Für mich war das auch ein Teil von Lebensqualität.
In Udon muss ich mir darüber keine Gedanken machen, der ÖV ist hier so schlecht, dass ich mich unseren 2 bescheidenen Autos wegen (ein Pick Up für mich und ein Benzli für meine Frau) nicht schämen muss.

Gruss Jan
Steinigen? Einen Moment dachte ich daran.
Für mich ist es Lebensqualität mit dem Fahrrad unterwegs zu sein. :((
Jetzt weiß ich endlich wer mich links überholt hat um mir den ***Finger zu zeigen.
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thedi hat geschrieben:
Mi 5. Aug 2020, 14:22
Ich weiss nicht ob es in Bangkok beim Sky Train verbilligte Abos gibt...
Ich vermute dass es in Bangkok keine ÖV Verbund Tickets sowie übergreifende Tollway Tickets gibt liegt daran dass alles auf Konzession aufgebaut ist und jeder Betreiber Geld verliert wenn soetwas übergreifendes eingeführt werden würde.
Ich liebe Thailand. :-
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