Seid ihr bereit für den Krisenfall?

[tom]

Aktuell finden auch viele Menschen in Mitteleuropa die Lage wegen dem Krieg der Russen in der Ukraine als sehr bedrohlich. Auch ich habe mich mit der Situation verstärkt befasst. Die für mich wichtigste Frage in den letzten Tagen war: sind meine Frau und ich für den Worstcase im Krisenfall vorbereitet so gut dies auch immer möglich ist?

Dabei habe ich folgendes hinterfragt:

Haben wir genügend Notvorräte?

Die Antwort hier ist bei uns: jetzt ja.
Betreffend Lebensmitteln sind wir seit Beginn von Corona deutlich besser aufgestellt als vorher. Wir haben für 2 Personen seither immer mindestens 4 kg Reis und 2 kg Teigwaren vorrätig. Dazu diverse Dosen-Fertiggerichte und Dinge wie Thon in Dosen oder Pilze in Beuteln, Bouillonwürfel, Gewürze, Fertigrösti im Beutel usw. Auf jeden Fall ist dies genug um mindestens die vom Bund empfohlenen 5 Tage durchhalten zu können.
Was nicht gut war bis jetzt war unser Wasservorrat. Da wir immer nur Leitungswasser verwenden, haben wir gar nie Wasser in Flaschen gekauft. Dies haben wir nun geändert.
Ebenfalls nicht gut war der Notvorrat bei Hygieneartikeln. Zahnpasta haben wir bis jetzt eigentlich nur gekauft wenn die Tuben leer wurden. Oder meine Frau hat sich Binden dann gekauft wenn sie ihre Tage bekommen hat. Auch dies haben wir jetzt korrigiert.

Können wir ohne Strom kochen?

Die Antwort hier bei uns: ja.
Mit dem Fondue-Rechaud sowie Brennpaste können wir sowohl Wasser kochen wie auch in der Pfanne Sachen zubereiten. Weiter haben wir einen Cobb-Tischgrill, welcher mit Briketts oder Holzkohle funktioniert. Briketts haben wir noch genügend vorrätig. Somit habe ich für beides einzig noch 1 Flasche Brennpaste zusätzlich als Reserve gekauft sowie genügend Zündhölzer.

Was ist sonst noch nötig?

Bis jetzt ist mir gar nicht aufgefallen, dass wir keine Taschenlampe zuhause hatten, da diese ja im Smartphone vorhanden war. Dieses würde aber irgendwann nicht mehr funktionieren. Also haben wir auch noch eine Taschenlampe und Batterien gekauft.

Wir rasch könnten wir die Wohnung bei Bedarf mit dem nötigsten verlassen?

Koffer, Kleider, Dokumente etc. sind alle griffbereit. Wir wären sicher innert 1 Stunde weg wenn es nötig sein sollte.

Wohin beim Katastrophenfall?

Unser Haus hat keinen eigenen Luftschutzkeller. Ich habe mich aber erkundigt und weiss nun, dass wir von den Zivilschutzbehörden im Notfall einer Zivilschutzanlage zugeteilt würden und dass die Behörden rechtzeitig informieren würden. Aktuell geht man davon aus dass der Konflikt in der Ukraine nicht bis zu uns getragen wird und es wurden offiziell noch keine Vorbereitungen begonnen.

Fazit: Ich fühle mich diesbezüglich definitiv viel besser vorbereitet als noch vor 3 Jahren, auch wegen Corona und weil ich damals für mich feststellte, doch wichtiges bisher vergessen oder verdrängt zu haben.

Nun nimmt es mich wunder wie das bei euch aussieht. Seit ihr bereit für den Worstcase im Krisenfall? Welche Ergänzungen/Tipps habt ihr noch zu diesem Thema?

Gruss Tom

[KoSamed]

Also ich habe gerade eben sehr ehrlich mit "nein" gestimmt, das Ergebnis zeigt es aber genau anders rum ??? Warum mit "Nein" : Weil ich erstens nur das Wichtigste einkaufen einlagern würde und sicher einen Großteil mangels Erfahrung vergessen würde. und vor allem Zweitens ich sowieso schon in D alles aufgelöst habe, die Reste im Container voraussichtlich nächste Woche mein neues Domizil erreichen wird. Und ich vertraue ja irgendwie drauf, daß die gesellschaftliche und politische Entwicklung auch an Thailand nicht vorbeigehen wird- glaube aber auch, daß dies noch länger dauern wird und ich dann immer noch den Joker der frühen Geburt ziehen kann.
Ehrlich gesagt habe ich hier auch alles Notwendige wie Notstromaggregat, Brunnen, Holzvorräte und eine Restaurantküche . Natürlich keine Hausratversicherung und auch keinen Feuerlöscher und mit nem Sanikasten müßte ich noch liebäugeln !!!

[Willi Wacker]

... Wenn AKW's hoch gehen und Atombomben fallen... Da könnt ihr so viele Dosen... Ob Erbsen oder Linsensuppe... horten.. Oder eine Hausratsversicherung abschließen... Oder auch Jod Tabletten sammeln... es wird euch nichts nutzen..!

[tom]

... Wenn AKW's hoch gehen und Atombomben fallen... Da könnt ihr so viele Dosen... Ob Erbsen oder Linsensuppe... horten.. Oder eine Hausratsversicherung abschließen... Oder auch Jod Tabletten sammeln... es wird euch nichts nutzen..!

Na ja, Willi... ich gebe Dir recht wenn es unmittelbar dort geschieht wo man sich aufhält. Aber es gibt durchaus eine grosse Wahrscheinlichkeit, dass es nicht ganz direkt bei einem selber geschieht, dass man aber natürlich davon auch betroffen wäre. Einen ziemlich guten Bericht zu diesem Thema habe ich hier gelesen:

https://praxistipps.focus.de/im-falle-e ... tig_142550

Gruss Tom

[syntoh]

Für diesen "worst case" ist niemand bereit.
Niemand kann nur annähernd erahnen was dann abläuft.

syntoh

[GermanGent]

Hallo
Würd noch zu den Wasservorräten ein paar Multivitamin / Mineraltabletten legen , Mininotverbandsset , Handpumpenwasserfilter , Weltempfängerradio , Fiskarsbeil, Taschenkompass , Handwärmeofen der mit Spiritus läuft , Knicklichter , ein paar Angelhaken , Glock- Klappspaten, Trillerpfeife , Signalspiegel , Ponjo , Schuhwachs ... mit nassen Füssen läufts sich so schlecht.

Aber so schlecht wie es für Putins Armee in der Ukraine läuft, wird er sich sicher nicht mit der NATO anlegen, also auch nicht im Baltikum

LG , Acki

[tom]

@syntoh und @AtzeAcki:

Ich gehe einfach davon aus, dass die Bedrohungslage auch nach einem Ende des Ukraine-Konflikts anders sein wird, selbst wenn wir in Mitteleuropa direkt nicht davon betroffen werden (ausser dem Mittragen und Auswirkungen der Sanktionen gegen Russland). Ich habe vielleicht den Titel des Thread etwas falsch gewählt, in dem ich das Wort "Worstcase" benutzt habe. Ich erlaube es mir deshalb dieses Wort wieder zu entfernen. Ich denke aber doch dass es möglich sein könnte, dass wir in Zukunft mal eine Zeitlang keinen Strom haben werden oder dass wir aus was für Gründen auch immer auf Notvorräte zurückgreifen müssen. Wie gesagt, das mit dem Worstcase war falsch, ich meinte nicht unbedingt das Ende der Bevölkerung.

Den Text der Umfrage habe ich nicht ändern können, da sonst die bisherigen Antworten gelöscht würden.

Gruss Tom

[Bruninho]

Sollte es wirklich bedrohlich werden in und für Europa würde ich mir ganz, ganz kurzfristig ein paar Monate Ferien im äussersten Süden von Argentinien, in Patagonien, gönnen.

Da ich hier ja keinerlei Verpflichtungen für irgendwelche Personen habe (und alleine lebe), bin ich dann ratzfatz mit dem nächsten Flieger und kleinem Köfferchen weg.

Das ist natürlich seeeehr hypothetisch.

Aber ich wäre sicher einer der ersten, der Reissaus nehmen würde. Denn kommen wirklich einmal Atombomben zum Einsatz, scheint mir das Überleben in Europa doch seeeehr gefährdet zu sein. Und mich für irgendwelche schwerreiche irren Diktatoren umbringen oder zum Krüppel gemacht zu werden, nein danke.

Auf dass es nie soweit kommt!

[yuaho]

Es wird der Worstcase bleiben. Ich persönlich mache mir keine Illusionen, über kurz oder lang
wird die Ukraine unter russischer Besatzung sein.
Wir werden auch nicht sagen, ja prima, dann gehen wir jetzt wieder zur Tagesordnung über.
Es wird für längere Zeit unbequem. Gut ich muss nicht mehr täglich das Auto benutzen.
Hausheizung ist Erdgas, kurzfristig nicht oder mit grossen Kosten zu ändern.
Könnte man wie geplant die kalten Monate in Thailand aussitzen.
Eventuell kommen manche zur Einsicht, das der Zweit-und Drittwagen nicht zu den Grundrechten gehört.
Worst Case.
Da sieht es vermutlich unterschiedlich aus. Wohne ich im 15 Stock eines Mietshauses oder
im Häusle der ehemaligen Farm der Familie. Mein Nebenhaus auch Familie lässt sich mit Öl bzw. Holz
aus dem eigenen Wald beheizen. Ein Nachbar hat die Wiesen gepachtet, über ein oder zwei Kühe
könnte man bestimmt verhandeln.

[bodo9]

... Wenn AKW's hoch gehen und Atombomben fallen... Da könnt ihr so viele Dosen... Ob Erbsen oder Linsensuppe... horten.. Oder eine Hausratsversicherung abschließen... Oder auch Jod Tabletten sammeln... es wird euch nichts nutzen..!

Na ja, Willi... ich gebe Dir recht wenn es unmittelbar dort geschieht wo man sich aufhält. Aber es gibt durchaus eine grosse Wahrscheinlichkeit, dass es nicht ganz direkt bei einem selber geschieht, dass man aber natürlich davon auch betroffen wäre. Einen ziemlich guten Bericht zu diesem Thema habe ich hier gelesen:

https://praxistipps.focus.de/im-falle-e ... tig_142550

In deiner Situation handelst Du sicher genau richtig Tom. Aber Willi und ich befinden sich meiner Meinung nach in einer deutlich anderen Situation. Denn Deutschland ist für Russland sicher nach den USA einer der Hauptfeinde, die Schweiz als dagegen neutrales Land hat von russischer Seite deutlich weniger zu befürchten. Dazu kommt „In der Schweiz ist die Infrastruktur an Zivilschutzräumen hervorragend ausgebaut. Wer sich in Deutschland aufhält, kann die Suche nach Schutzräumen sein lassen: Seit 2007 gibt es keine funktionierenden Anlagen mehr.“ (Zitat aus dem von Tom verlinkten Focus-Artikel). Und Willi und ich wohnen beide am Rande des Ruhrgebietes, eines der größten Ballungsgebiete Europas, also einem der ersten möglichen Angriffsziele Putins. Die Autoren des Artikels haben zwar sicher recht, dass ein Atomkrieg im Augenblick nach rationalen Gesichtspunkten unwahrscheinlich ist. Aber ob Putin sich, falls er irgendwann weder ein noch aus weiß, noch rational verhält, daran habe ich doch sehr große Zweifel.