Der Reis von Onkel Daeng

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Damnam
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Re: Der Reis von Onkel Daeng

#11

Beitrag von Damnam »

Udo Nthani hat geschrieben:die Missgunst sind einem Gewiss, wenn eine Reisfarmer dann den Swimmingpool, den gepflegten Garten und das schöne Haus sieht.
Ich werde niemals einen Swimmingpool haben ! Wie könnte ich mich daran freuen, wenn die Bauern rundherum teils zu wenig Wasser für die Reisfelder haben und ich *schauder* liege in einem Swimmingpool.

So mach man sich sicher keine freundliche Nachbarn.

Einen gepflegten Garten hat man auch nur wenn Arbeit investiert wird. Thai-Bauern haben meistens andere Prioritäten als einen gepflegten Garten, jedenfalls da wo ich hinziehen will. Aber ich sehe im Dorf auch sehr gepflegte Gärten, je nachdem was für ein Interesse da ist. Sind aber die Frauen die dies erledigen.

Heute hat meine Frau (hier in der CH) den Garten fertig gejätet, ihr macht das Spass. Klar wuchert es nicht gleich wie im Isaan, aber sie mag diese Arbeiten im Garten sehr.
Udo Nthani hat geschrieben:Bei uns kommt einer mit einer mobilen Mühle auf dem Traktor gleich aufs Feld
Bei meinem Schwiegervater kommt auch ein Trekker aufs Feld, aber nicht um zu mahlen, sondern um den Reis (mit den Spelzen) von den Ähren zu dreschen. Einige machen das auch noch von Hand.
______________
Chok dee

Damnam
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Marburger
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Re: Der Reis von Onkel Daeng

#12

Beitrag von Marburger »

Michaleo hat geschrieben:Der älteste Onkel meiner Frau, Po Daeng, der mit den Schweinchen, ist der einzige der Familie, der die Reisfelder der Grossmutter noch bebaut.
"Städter" und "Zugereiste" wird es wohl wenig interessieren, aber Angehörige der betroffenen Reisbauern um so mehr.
Beim sonntäglichen Telefonat erfuhr meine Frau, das nach dem Hochwasser und nun wochenlangem Regen, auch die zweite
Reis-Aussaat im Schlamm verfault. Wenn ich die Mühe und Kosten der Vorbereitung sehe, ist die perönliche Katastrophe
vorstellbar. Die armen Leute können einfach nicht ihrem finanziellen Elend entkommen.
Sieht es in anderen Regionen ähnlich aus ?

Gruß Marburger
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thaithom
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Re: Der Reis von Onkel Daeng

#13

Beitrag von thaithom »

Sakon Nakhon hat ja ganz besonders unter Hochwasser gelitten. Ich staune deshalb, wie sich der grösste Teil der Reisfelder, die zwischen zwei und vier Wochen unter bis zu zwei Metern Wasser lagen, erholt hat. Es gibt nur einige besonders tief gelegene Felder, wo der Reis verloren ist.
Gelitten haben mehr die Bewohner der Innenstadt. In grossen Teilen ist alles, was im Erdgeschoß war, kaputt. Es dauerte etwa 3 Wochen, bis die Berge von ausgeräumtem Hausrat abgeführt waren. Um das zu bewältigen, waren Armeeeinheiten mit grossen Lastwagen fast pausenlos im Einsatz.
Gruss Thomas
"Kun Chang"
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thedi
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Re: Der Reis von Onkel Daeng

#14

Beitrag von thedi »

Marburger hat geschrieben:Sieht es in anderen Regionen ähnlich aus ?
Es gibt hier ein paar Felder die zu lange unter Wasser standen - dort ist der Reis kaputt gegangen. Aber auf den meisten Feldern hat er sich wieder erholt.

Das ist aber nichts aussergewöhnliches. In gewissen Jahren verdorrt der Reis auf höher gelegenen Feldern in Trockenphasen, in anderen ersäuft er in tieferen Lagen bei Überschwemmungen. Einmal sind die einen Felder gut, ein anders Jahr jene. Im grossen und ganzen ist dieses Jahr nicht schlecht.

Es gibt kaum je 100% Erfolg. Verluste sind normal. Das frustriert natürlich - vor allem wenn man die grosse Mühe sieht, welche mit Reisanbau verbunden sind. Und dann kommt noch dazu, dass der Reispreis wieder am Boden ist: momentan gibt es 7 Baht für ein Kilo. Yingluck und Taksin hatten 15 Baht garantiert. Darum gibt es so viele Rothemdanhänger im Isaan.


Mit freundlichen Grüssen

Thedi
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Udo Nthani
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Re: Der Reis von Onkel Daeng

#15

Beitrag von Udo Nthani »

Yingluck und Taksin hatten 15 Baht garantiert. Darum gibt es so viele Rothemdanhänger im Isaan.
Ist mir aber trotzdem ein Rätsel, denn die meisten Reisbauern haben damals die 15THB/KG bei uns nicht erhalten, die garantierten Staatsgelder sind schon vorher auf höherer Ebene verteilt worden und haben den Weg bis ins unterste Glied der Kette nicht gefunden.....

Gruss Jan

Fredfeuerstein
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Re: Der Reis von Onkel Daeng

#16

Beitrag von Fredfeuerstein »

Nennt man das nicht Korruption? :D
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Udo Nthani
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Re: Der Reis von Onkel Daeng

#17

Beitrag von Udo Nthani »

Fredfeuerstein hat geschrieben:Nennt man das nicht Korruption? :D

Aber, aber lieber Fred das kann ich mir jetzt aber auch mit dem besten Willen ganz und gar nicht vorstellen. Wäre hier wirklich was Korrupt gewesen dann hätte doch z.B. das Militär die Frau PM Yingluck abgesetzt, oder schlimmer noch den Prozess gemacht. Im schlimmsten Falle sogar mit Gefängnis bestraft! Da wäre der armen Frau ja nichts anderes übrig geblieben als ins Ausland zu flüchten.....

Aber eben wir wollen hier ja nicht den Teufel an die Wand malen. :D

Fredfeuerstein
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Re: Der Reis von Onkel Daeng

#18

Beitrag von Fredfeuerstein »

Stimmt. Da habe ich mich wirklich föllig valsch ausgedrückt. Das tut mir sehr leid :D
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Michaleo
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Re: Der Reis von Onkel Daeng

#19

Beitrag von Michaleo »

thaithom hat geschrieben:Sakon Nakhon hat ja ganz besonders unter Hochwasser gelitten.
Vom Flugzeug Bangkok - Udon Thani aus sah ich heute immer noch viel Land unter Wasser.
Freundliche Grüsse L-)
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