Valbella in Thailand

[Will]

Bauer Daeng hat das Grundstück wie die meisten Bauern mit Feuer, Kunstdünger und chemischen Spritzmitteln bearbeitet und leidet auch wie die meisten Bauern an diffusen Schmerzen im Körper.
Wir würden gerne auf Chemie verzichten und es stellt sich also die Frage, was tue ich, nachdem ich nächsten Oktober das Grundstück von wildem Gestrüpp am Hügelhang „befreit“ habe?

Den Boden sowas wie regenerieren, eine Bodenbedeckung aussähen und das zu Beginn der Trockenzeit?
Was sagt da ein Naturliebhaber dazu?

LG Will

[Michaleo]

Den Boden nicht drehen, sondern nur lockern, würde ich vorschlagen, und dann wie Du selbst sagst ein Bodenverbesserung mit Knöllchenbakterien und vll. Bienenfutter und eine Hecke für die Vögel setzen.

[alter mann]

......……….Den Boden sowas wie regenerieren, eine Bodenbedeckung aussähen und das zu Beginn der Trockenzeit?
Was sagt da ein Naturliebhaber dazu?

LG Will

Hallo Will
Berichte erst mal was von dem Grundstueck. Wie gross ist es, wie steil ist die Hanglage, welchen Bewuchs hat es z. Zt. ( daraus kann man etwas auf Flachwuzler bzw. Tiefwurzler schliessen ), wie stark ist die Humusauflage, wie schaut der Unterboden aus ( Lehm, Sand, Fels ? ) hast du bereits eine Spatenprobe gemacht, brennen deine Nachbarn ihre Felder ab ( Brandschutzstreifen ) wie schaut es mit Schlangen und sonstigen Getier aus ? und und und …. Sicherlich sind zusaetzlich einige Bilder hilfreich.

Berichte bitte mal. Ratschlaege sind sonst Hellseherei.


Gruesse vom
alten mann

[Will]

Ja, mach ich gerne, „alter Mann“, brauche etwas Zeit, denn ich bin in Valbella CH übers Wochenende und habe nur das phone dabei. Aber ich bringe die Infos mal auf Papier.

Heute war ich in der CH Generalvertretung für Kubota und habe die Traktoren angeschaut. Die M-Serie ist mir zu gross, das sind mega Dinger, aber die L-Serie ist was für mich. Bin aber nicht sicher, ob ich den Frontlader dazu montieren lassen kann. Dazu auch später mehr. Aber ich war sehr beeindruckt und verstehe nicht ganz, dass ich für einen schwachen Honda-PW genau soviel bezahlt habe.

In Neuseeland habe ich mit 2 atv (All Terrain vehicles) die leichteren Parkarbeiten erledigt. Einer von Kubota und einer war von Kawasaki. Wenn es die in Thailand gibt, wäre das eine leichtgewichtige Alternative für den Unterhalt und die schweren Arbeiten könnte ich mir zukaufen über einen Bauern oder eine Baufirma (Wege, Teiche, etc.).

Aber irgendwie zieht es mich magnetisch zu den Traktoren hin.

Also in ein paar Tagen mehr zum Grundstück.

Gruss von Will

[Will]

Valbella liegt in einer Teakwaldmonsun-Zone, ansehnliche Reisfeldzonen mit Seitentälern. In so einem, von einem Bachbett durchzogenen Tal, habe ich eine südnördlich verlaufende Hangzone, wo eine Naturstrasse entlang ins Tal hineinführt. Das Land liegt unterhalb dieser Fahrstrasse und fällt bauchig wie auch wie geglättet, hängend zu Tal. Da liegen ca. 4 Rai Reis- und Gemüsefelder. Diese sieht man auf letzter Foto. Der Bachlauf ist die längste Ausrichtung. Die südliche Grenze ist ein Geländeeinschnitt mit Bachrinne für Starkregen. Taleinwärts gegen Norden fällt der Hang über Felsen zum Talgrund ab, eine
Mutprobe für Fahrer und Maschine. Dort kommen sich Strasse und Bewässerungskanal sehr nahe. Dort ist Schluss.

Ob es sowas wie Humus gibt in Thailand, weiss ich nicht, bei mir jedenfalls ist er nicht.

Auf dem Hang liegt etwas rote Bedeckung, irgendwo tiefer Fels. Der Hang als Feld ist überzogen mit bauchhohem Gras, Einzelnen Büschen, eine handvoll richtige Bäume der Strasse entlang. Es gibt einen grossen Traubenfeigenbaum, der sich ohne Leitstamm zu einer aufragenden, geöffneten Hand ausgeformt hat mit prächtig dicken Fingern, ideal für ein späteres Baumhaus. Zur Zeit entstellen ihn Wurzeln aus den oberen Etagen.

Die Reisfelder haben einen vermutlich eher lehmigen Untergrund.

Schlangen hat es, treten aber nur in Erscheinung, wenn die Menschen auf Pilzjagd in den Wald eindringen. Aber es hat Termiten Unis nicht knapp. Ansonsten scheint es ein beliebter Platz für Vögel zu sein, die angrenzend in den Waldbäumen hausen.
Es hat Bananen, dem Bachlauf entlang und hangaufwärts.

Ich möchte das Grundstück mit einer Bougainville-Hecke einfassen, mit Moringabäumen inmitten.
Es soll ein verästeltes Wegnetz geben durch einen Fruchthain, worin die Bäume mit Zierschnitten zu Schwüngen auswachsen, die Zierlichkeit in den Gabelungen der Äste, mit mutig ausholenden buschigen Enden.

[Fredfeuerstein]

Hört sich gut an.
Drei Dinge sind mir aufgefallen:
1. Humusauflage musst Du Dir selbst machen, ist aber auch gut machbar.
2. Bougainvillea wird in Thailand aus mir unerklärlichen Gründen (Geisterglaube) nicht geschätzt, also Freunde machst Du Dir mit einer Bougainvillea-Hecke vermutlich nicht ;)
3. Wenn die Hangneigung, wie Du sagst, eine Mutprobe darstellt (beim Befahren), dann fahre mit dem Traktor niemals quer zum Hang! Ein Traktor hat einen hohen Schwerpunkt, und so gut er auch zum Arbeiten taugt, das ist der große Nachteil an ihm.

[thedi]

So wie ich das mit den Bougainvillea verstanden habe, dürfen die nicht beim Haus stehen, weil sonst im Haus Streit ausbrechen wird. Weg vom Haus ist aber kein Problem.

Meine Frau achtet sehr auf solche Traditionen. Wir haben Bougainvillea daher nur im Garten, nicht beim Haus und es ist tatsächlich kein Streit ausgebrochen. ;)


Mit freundlichen Grüssen

Thedi

[Fredfeuerstein]

Ahja, danke für die Erklärung!

[alter mann]

Valbella liegt in einer Teakwaldmonsun-Zone, …………..

Hallo Will


Vorab.......auf meinem Grundstueck hatte ich auch Termiten. Seit ich frei laufende Huehner habe, sind die Termiten weg. Termiten waren die Leibspeise meiner Huehner. So konnte ich auf die chem. Keule verzichten. Ob es auf deinem Land Sinn macht ? Nur mal so als Anregung.


So, zurueck zum Thema. Ich versuche mal, in einigen kurzen Zeilen meine Meinung zu deinem Land niederzuschreiben. Nur..... in der Landwirtschaft bzw. im Gartenbau fuehren immer mehrere Wege zum Ziel. Ich arbeite nicht gegen die Natur sondern versuche mit der Natur zu gaertnern. Wenn andere Member andere Ideen haben, raus damit. ;)

Wenn du im Okt. hier ankommst, beginnt die Trockenzeit. Fuer Neuanpflanzungen der schlechteste Zeitpunkt. Ich wuerde an deiner Stelle vorbereitende Arbeiten durchfuehren. Das wichtigste ist vermutlich, sich Gedanken um ein Wasserresorvoir zu machen. Dieses kannst du in der Regenzeit gut fuellen und in der Trockenzeit davon provitieren. Ein grosser Moringabaum benoetigt mind. 200 Liter taeglich um keine Blaetter abzuwerfen. Dies mal Anzahl deiner Baeume mal sagen wir ca. 120 Tage Bewaesserung in der Trockenzeit plus deine Obstbaeume. So hast du mal ne grobe Vorstellung ueber die Groesse.

Zuerst wuerde ich das huefthohe Grass abmaehen. Bitte nicht verbrennen sondern an Ort und Stelle liegen lassen. Es schuetzt etwas deinen Boden vor der Sonne. Das Wurzelwerk wuerde ich als Erosionsschutz im Boden belassen. Wenn es im Fruehjahr bei Regen wieder ausschlaegt, einfach mehrfach abmaehen. Ich wuerde auch in der Vorbereitungszeit die Pflanzloecher fuer deine Baeume ausheben ( lassen ). Unser Isaanfachmann thedi hat mal berichtet, seine Pflanzloecher waren seinerzeit 1 Meter x 1 Meter x 1 Meter. Ich verfahre ebenso. Ich wuerde in den Wintermonaten die Loecher ausheben und zu ca. 3/4 mit organ. Material, wie z.B. Reissig, Reisspreu, Kokosnusrinde usw plus etwas Rinderdung ( nicht zuviel wegen spaeteren Wurzelverbrennungen ) und guter Erde auffuellen. Die fertige Auffuellung erfolgt dann bei der Pflanzung bei Beginn der Regenzeit. Vermutlich so ca. Mitte - Ende Mai. Beim Aushub der Pflanzloecher wuerde ich die Erde nicht Hangaufwaerts ablagern sondern unterhalb des Pflanzloches als kleinen Erdwall anhaeufeln. So kann Regenwasser nicht so schnell ablaufen. Auch wuerde ich mir gedanken wegen swales machen. Hier nur einige Beispiele von vielen. https://www.youtube.com/watch?v=we_cDXZFisE oder hier https://www.youtube.com/watch?v=WmF383xmJOg


Fortsetzung folgt - wenn gewuenscht ;)

Gruesse vom
alten mann

[Fredfeuerstein]

Perfekte Beschreibung bzw. Anleitung!