Fragebogen Einwohnergemeinde nach Heirat

Papierkram, Visum, Gesetzte, Steuern etc.
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tom
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Re: Fragebogen Einwohnergemeinde nach Heirat

#11

Beitrag von tom »

Ja, dies scheint gut möglich zu sein. Ich habe folgendes dazu gefunden:
scheinehe.PNG
scheinehe.PNG (57.15 KiB) 2835 mal betrachtet
Quelle und mehr über das Thema: http://www.beobachter.ch/justiz-behoerd ... eheschein/

Wie geschrieben, es ist nur ein Bekannter und so oft sehe ich ihn nicht. Eher seine Mutter... Ich werde versuchen herauszufinden, ob ihm ein Grund angegeben wurde.

Gruss Tom

grunder9
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Re: Fragebogen Einwohnergemeinde nach Heirat

#12

Beitrag von grunder9 »

Ein Kollege von mir, wohnhaft im Kanton Bern, der im März eine Ausländerin geheiratet hat, hat mir einen solchen Fragebogen gezeigt. Praktisch mit den gleichen Fragen wie diese vom Kt. Thurgau.
Diese Befragung ist völliger Mumpitz. Wenn einer eine Scheinehe eingegangen ist oder will, wird er diese Fragen entsprechend zu beantworten wissen. Das ist nur Arbeitsbeschaffung für Beamte die mit Bleistift spitzen nicht ausgelastet sind. Paralellen zu Thailand sind da gut ausmachbar. Beamte bleiben eben Beamte. Weltweit. Wobei ich nicht unterschlagen will, dass es auch solche gibt, die auch durchaus Sinnvolles in angemessener Zeit vollbringen.

Freundliche Grüsse
grunder
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thedi
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Re: Fragebogen Einwohnergemeinde nach Heirat

#13

Beitrag von thedi »

grunder9 hat geschrieben:Diese Befragung ist völliger Mumpitz. Wenn einer eine Scheinehe ...
Gegen Profis, Schlepper oder Zuhälter haben unsere braven BeamtInnen keine Chance. Profis können ihre Kunden schneller auf neue Verfahren trimmen als staatlichen Organisationen ihre Beamten schulen können.

Hängen bleiben die unbedarften. Die harmlosen mit gute Absichten, die vielleicht Angst haben, sich nicht outen wollen und daher etwas verheimlichen, aber dazu nicht schlau genug sind.

---

Eine andere Frage ist: was wäre den so schlimm an einer Scheinehe? Ausnützung des Sozialsystems? Dagegen gäbe es einfache Mittel, wie sie Expat-Krankenversicherungen heute in Thailand anwenden: Aufbau-Fristen: bezugsberechtigt wird man erst nach ein paar Jahren Beitragszahlungen.


Ich kenne einen Fall einer Scheinehe, die sich sehr positiv entwickelte. Eine Verwandte meiner Frau konnte noch schnell schnell eine Scheinehe mit einem Deutschen eingehen, nur Wochen bevor der A1 Test obligatorisch wurde.

Ihr Mann ist 25 Jahre älter, Kettenraucher, Alkoholiker - er ass kaum mehr, trank nur noch Alk. Er war total verkommen, seine Wohnung war ein Saustall - Wände und Vorhänge gelb vom Zigarettenrauch, Abfall nicht entsorgt, überall leere Flaschen.

Sie hatte ihn noch nie gesehen, wurde von einer Bekannten am Flughafen Frankfurt abgeholt und ihrem Mann vorgestellt. Sie hat dann das Zepter in die Hand genommen: die Wohnung gereinigt und für ihn gekocht. Das neben ihrem Broterwerb (Massage). Sie kaufte für ihn anständige Kleider, kurz, sie brachte ihn wieder auf die Beine. Kettenraucher ist er immer noch - aber er geht nun zum Rauchen auf den Balkon. Bier trinkt er immer noch zu viel, aber die scharfen Sachen lässt er nun sein. Er ist wieder gesellschaftsfähig. Er selbst meint, dass diese Frau das beste ist, was ihm in seinem Leben passieren konnte.

Ein klassischer Fall einer Symbiose. Sie kann in DE Geld verdienen um ihre angehäuften Schulden abzutragen, sich hier im Dorf ein Haus zu bauen und genügend zusammen zu sparen, um hier ihren Lebensabend zu verbringen. Er war total verkommen und ist nun wieder einigermassen präsentabel. Ohne sie wäre er schon vor Jahren ein Pflegefall für das Sozialamt geworden oder gestorben.

Sozialgelder haben beide nie bezogen. Er hat eine Rente von der er leben kann - sie verdient Geld mit ihrer Arbeit in einem Massage Salon.

Wenn der Fall von Behörden untersucht würde, kämen sie ganz klar zum Urteil "Scheinehe". Sie hatten immer getrennte Schlafzimmer, gingen nie miteinander ins Kino oder an kulturelle Anlässe. Er spricht nur Deutsch - weder Thai noch Englisch, sie nur wenig Deutsch - die ersten Brocken lernte sie auf dem Flughafen Frankfurt, als sie ihrem Mann vorgestellt wurde. Sie verstehen sich auch heute noch ohne viele Worte - aber sie verstehen sich.


Mit freundlichen Grüssen

Thedi
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michael59
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Re: Fragebogen Einwohnergemeinde nach Heirat

#14

Beitrag von michael59 »

Das könnte man auch als gelungenes Beispiel einer arangierten Ehe nehmen. Die haben alut Satistik sowiso einen höheren Haltbarkeitsfaktor als sogenannte Liebes/Romantikehen.

grunder9
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Re: Fragebogen Einwohnergemeinde nach Heirat

#15

Beitrag von grunder9 »

Ich kenne ein ähnliches Beispiel wie von Thedi beschrieben. Das sind eben die Guten. Dann gibt es leider auch die Bösen, die Ihre Scheinehefrau von Puff zu Puff schicken.
Freundliche Grüsse
grunder
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tom
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Re: Fragebogen Einwohnergemeinde nach Heirat

#16

Beitrag von tom »

Ich denke es ist absolut richtig, dass die Behörden gegen Scheinehen vorgehen. Es geht ja sicher bei vielen primär auch darum, eine Aufenthaltsbewilligung auf diesem Weg zu "erschleichen". Dies würde bei voraussichtlicher mangelnder Integration dann wieder die Menschen bestrafen, welche Schutz und einen Aufenthalt in der Schweiz nötig haben und unter dem missbräuchlichen Erwerb einer Aufenthaltsbewilligung der anderen leiden. Natürlich kann die eine oder andere Scheinehe plötzlich funktionieren. Ich behaupte aber einfach mal dass dies beim grössten Teil dieser Leute nicht der Fall ist. Allerdings sehe ich es schon auch ähnlich wie grunder9... Eine schriftliche Befragung auf diesem Weg wird kaum viel bewirken. Sie bringt vielleicht etwas, wenn die Frau auch noch separat befragt würde, doch wie erwähnt ist dies meiner Meinung nach etwas was vor der Heiratsbewilligung gemacht werden muss und wohl meist auch wird.

Wie dies damals bei uns war weiss ich gar nicht mehr richtig... Aber ich würde fast meinen dass meine Frau und ich nachdem sie eingereist haben einen persönlichen Termin auf dem Amt hatten, welches primär informell war und bei welchem es um die Aufenthaltsbewilligung B ging. Aber es wurden auch ein paar private Dinge besprochen. Mehr Smalltalk-mässig allerdings und ganz sicher ohne Fragen wie auf dem oben erwähnten Fragebogen.

Gruss Tom
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tom
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Re: Fragebogen Einwohnergemeinde nach Heirat

#17

Beitrag von tom »

Ich konnte heute nachfragen. Es geht tatsächlich darum eine allfällige Scheinehe auszuschliessen. Die Fragen werden mit den Antworten verglichen welche die Frau vor längerer Zeit in Bangkok gegeben habe. Zusätzlich musste der Bekannte von mir ziemlich die Hosen runterlassen... seine Finanzen den Behörden mitteilen und mehr.

Da es wirklich nur ein Bekannter ist den ich nicht wirklich gut kenne vermute ich so langsam, dass da vielleicht auch Gründe für das Nachhaken der Einwohnergemeinde bestehen könnten... Denn normal scheint mir dies nicht mehr zu sein.

Gruss Tom
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Marburger
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Re: Fragebogen Einwohnergemeinde nach Heirat

#18

Beitrag von Marburger »

tom hat geschrieben: Da es wirklich nur ein Bekannter ist den ich nicht wirklich gut kenne vermute ich so langsam, dass da vielleicht auch Gründe für das Nachhaken der Einwohnergemeinde bestehen könnten.
Es betrifft nicht nur CH. Auch in D werden gewisse (bisher akzeptierte Dinge), hinterfragt. Finde dies zum Schutz
unserer Ehen absolut nicht verkehrt. Zumindest WIR sind über diese Entwicklung hoch erfreut.
Gruß Marburger

Fredfeuerstein
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Re: Fragebogen Einwohnergemeinde nach Heirat

#19

Beitrag von Fredfeuerstein »

Für unsere Ehen bringt das nix, oder?
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