Konto CH für Expats

Papierkram, Visum, Gesetzte, Steuern etc.
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Marburger
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Re: Konto CH für Expats

#11

Beitrag von Marburger »

thedi hat geschrieben: Weiter wird vorgeschoben, dass die Wohnsitzmelde-Pflicht Banken helfe gegen Geldwäscher oder gegen Umgehung von internationalen Sanktionen vorzugehen. Eine reine Briefkasten-Adresse könnte den eigentlichen Besitzer des Kontos verschleiern. Damit begründen sie die Bestimmung in den ihren AGB.
Verständlich und auch erfreulich, wenn denn diese AGB Bestimmung auch bei allen Kunden eingefordert und
überprüft wird. Die "Ausnahmen" erfahren wir dann ab und zu durch die geklauten Kundendaten... :D
Unerfreulich ist natürlich die Gebührenabzocke die sämtliche Banken hemmungslos betreiben.

Gruß Marburger
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thedi
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Re: Konto CH für Expats

#12

Beitrag von thedi »

Marburger hat geschrieben:...Die "Ausnahmen" erfahren wir dann ab und zu durch die geklauten Kundendaten...
Ich bin kein Freund der Schweizer Banken. Aber Ehre wem Ehre gebührt:

Bei den geklauten Kundendaten, die von Deutschen Steuerämtern für mehrere Millionen Euro gekauft wurden, handelte es sich um Daten von bekannten Kunden. Mit Adresse und Telefonnummer. Also eben nicht um anonyme Kunden. Obwohl die Schweizer Banken sehr wohl vermuten konnten, dass es sich um Geld handelte, das vor den Deutschen Steuer-Behörden versteckt wurde, haben nicht die Schweizer Banken Steuern hinterzogen. Also, Ehre wem Ehre gebührt. In diesem Falle waren es die Kunden der Bank: Deutsche Bürger die in ihrem Staat Steuern hinterziehen wollten.

Anonyme Kunden gab es früher - aber schon seit Jahren nicht mehr. Damals konnte man bei einer Schweizer Bank ein Konto eröffnen ohne seinen Namen bekannt zu geben. Das Konto wurde nur durch eine Nummer identifiziert - typischerweise noch mit einem Passwort um auf das Geld zugreifen zu können. Auch hier ging es darum Geld vor Behörden zu verstecken. Manchmal war das Verstecken so gut, dass daraus ein nachrichtenloses Vermögen wurde. Wiederum, Ehre wem Ehre gebührt: es waren die Kunden welche das Geld verstecken wollten. Ihre Motive waren unterschiedlich: von Juden zur Nazi-Zeit bis zu Mafiosi und korrupten Politikern alles.

Diese Nummernkonto gibt es wie gesagt in der Schweiz nicht mehr - es gab sie damals nicht nur in der Schweiz, sondern auch in einigen anderen Ländern. Die Schweizer Banken waren damals bei Leuten, die Geld verstecken wollten, speziell beliebt, weil einerseits ein spezielles Gesetz das Bankengeheimnis schützte und anderseits die Schweiz als ein sicherer Hafen galt.

Meiner Meinung nach wurden die Schweizer Grossbanken erst dann richtig kriminell, als sie das Monopoli-Spiel wie es der US-Kapitalismus vormacht mit spielten.


Mit freundlichen Grüssen

Thedi
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tom
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Re: Konto CH für Expats

#13

Beitrag von tom »

Als ich mich kürzlich mal um dieses Thema bemühte stellte ich fest, dass es bei verschiedenen Schweizer Banken offenbar kein Problem mehr ist ein Konto zu eröffnen ohne Wohnsitz in der Schweiz oder dem benachbarten Ausland zu haben, wenn die Einlage mindestens CHF 100'000 oder sogar besser CHF 250'000 beträgt. Dann sind auch die Gebühren im Vergleich nicht mehr horrend.

Gruss Tom

Hampi
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Re: Konto CH für Expats

#14

Beitrag von Hampi »

Hallo,

Schaut euch mal https://www.ca-financements.ch/de/de ist eine Bank in der Schweiz, welche ein Konto für Auslandschweizer führt. Bei einem Vermögen über 20'000 CHF sogar spesenfrei (Auch im Ausland).

Ist soweit ich verstanden habe eine Französische Grossbank, welche aber in der Schweiz auch vertreten ist... vor allem im Welschland, hat aber eine Niederlassung in Basel und Zürich.

Man könnte das Konto auch von Ausland aus eröffnen ist aber mit Kosten verbunden, da einige Dokumente beglaubigt werden müssen. Somit falls die Möglichkeit besteht also vor dem Auswandern erledigen

Mit 20'000 Vermögen gibt es Gratis:
- Lohnkonto
- Sparkonto
- Eine Maestro Karte (Mastercard Silber oder Gold kann für eine Zusatzgebühr beantragt werden)
- Online-Banking
- ....


https://www.ca-financements.ch/uploads/ ... tarife.pdf
Soweit sieht eigentlich alles ziemlich gut aus.

Hoffe somit dem einten oder anderen Geholfen zu haben, oder dass sich noch jemand meldet der die Bank vielleicht schon kennt. Da ich in den nächsten 4 Monaten die Schweiz verlasse wird dieses Thema für mich extrem Interessant.

Ich war am Freitag (mit Termin) im der Filiale in Zürich und wurde nett und freundlich beraten. War insgesamt 2 Stunden in der Filiale und habe mir einen Account eröffnen lassen. Es gibt sogar noch ein Sparkonto, welches zwischen 0.55 und 0.7% Zins gibt. Jedoch sollte das Geld dann 2 Jahre nicht angerührt werden... Ansonsten wird eine Strafgebühr von 0.5% erhoben

Gruss,
Hampi
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