Monatliche Rente oder Kapitalbezug?

Papierkram, Visum, Gesetze, Steuern, Finanzen etc.
Benutzeravatar

Themen Starter
thedi
Beiträge: 4978
Registriert: Do 3. Okt 2013, 09:55
Wohnort: Bankok, Manchakiri bei Khon Kaen

Monatliche Rente oder Kapitalbezug?

#1

Beitrag von thedi »

Monatliche Rente oder Kapitalbezug der Altersvorsorge aus DACH

Für Schweizer: wir reden hier von den Pensionskassen, der 2. Säule. Für Deutsche - es geht um Kapital das man im Berufsleben angespart hat - das bei der Pensionierung entweder in eine lebenslängliche Rente umgewandelt werden kann - oder als Kapital aufs mal bezogen werden kann.

Zu diesem Thema gehen die Meinungen natürlich einmal mehr weit auseinander. Ich persönlich bin ganz klar für monatlichen Rentenbezug, kein Kapitalbezug. Das ist meine Meinung. Wer eine andere Meinung hat ist herzlich eingeladen, diese hier darzulegen. Es gibt wie immer nicht nur eine einzige richtige Lösung.

Aber hier also einmal meine Argumente für einen Rentenbezug:

Renten werden so berechnet, dass mein angespartes Kapital mit Zinsen und Zinseszinsen bis zur durchschnittlichen Lebenserwartung (79 Jahre) aufgebraucht wird. Wenn ich vorher sterbe, behält die Pensionskasse die nicht bezogenen Renten, wenn ich länger lebe zahlt sie weiter - und hat das Geld dazu von anderen, die vor der durchschnittlichen Lebenserwartung gestorben sind.

Bei einer Pensionskasse mit einem grossen Kundenstamm geht die Rechnung auf. Denn die durchschnittliche Lebenserwartung wird - wie der Name besagt - von der Hälfte der Versicherten nicht erreicht - sie sterben vorher, und von der anderen Hälfte überschritten. Im Durchschnitt geht es genau auf. Für jeden der 90 Jahre alt wird gibt es ein paar andere, die zusammen 11 Jahre vor ihrem 79 Geburtstag gestorben sind.

Ein klassische Versicherungssituation also.


Wenn ich bei meiner Pensionierung einen Kapitalbezug machen würde, fällt die Versicherung weg. Jetzt bin ich ein Einzelrisiko. Lebe ich weniger lang als der Durchschnitt, habe ich zwar auch nichts mehr von meinem Geld - mitnehmen kann man es ja nicht - aber es freuen sich wenigstens meine Erben. Lebe ich länger, habe ich ein Problem. Woher nehme ich nun das Geld zum leben? Ich kann also nicht die gleiche Rechnung machen wie die Pensionskasse - und mit einer durchschnittlichen Lebenserwartung rechnen, sondern muss mit einem worst case (eigentlich ja einem best case) rechnen: nämlich dass ich 90 Jahre alt werde. So lange muss das Kapital mit Zinsen und anderen Gewinnen darauf reichen. Mit dem Problem: was wenn ich nun noch älter werde?


Natürlich bin auch ich felsenfest von meinen speziellen Fähigkeiten überzeugt. So habe ich als Programmierer an der ETH Zürich einen professionellen Job gemacht. Wenn mir dort ein Feierabend-Basic-Programmierer erklären wollte, wie er das alles noch viel genialer machen könnte, dann hat mich das nie gekratzt - ein mitleidiges Lächeln hat gereicht und die Gewissheit: "Du kommst dann schon irgend wann einmal in der Realität an."

Aus demselben Grund habe ich mir auch nie vor gemacht, dass ich mein Alterssparkapital besser verwalten könnte als die Profis die das für meine Pensionskasse machen. Sicherlich streichen die Kommissionen ein - aber das würden Broker oder Banken auch machen, wenn ich mein Kapital selbst verwalten würde. Und ja, es ist vorgekommen dass Pensionskassenverwalter betrogen haben - aber deshalb wurde nie eine einzige Rentenauszahlung gefährdet. Ganz im Gegensatz zu den Kunden von Dieter Behring oder Bernard Madoff - um nur zwei zu nennen, neben all denjenigen, die von den letzten Krisen im Finanzsystem betroffen wurden.


Ein schöner Batzen auf dem Konto macht Freude. Noch mehr Freude macht es, wenn man sich ein neues Auto leisten kann, ein nettes Haus mit Umschwung erwerben kann - kurz wenn man es investiert, so dass es wirkliche Freude macht. Das Problem ist dann die Vergänglichkeit dieser Investitionen. Ein Auto kann gestohlen werden oder durch einen Unfall auf Null abgeschrieben werden. Beim Haus ist das hinlänglich bekannte Problem mit dem Landbesitz in Thailand. Wenn man sich mal etwas gönnt, ist das Geld schneller weg als man meint. Vor allem in Thailand. Dem idealen Ort um Geld auszugeben. Da sind Versuchungen noch und nöcher vorhanden.

Wer in Thailand gut leben will, braucht nicht nur Geld auf den Konto, sondern vor allem ein regelmässiges, sicheres Einkommen. Ich habe das hier schon mehrmals beobachtet: Kapital schrumpft oft unerwartet schnell. In Bälde kommt die Situation, wo nur noch das monatliche Einkommen vorhanden ist. Wenn das knapp ist, kann der Lebensstandard nicht gehalten werden.

Unbeschwert leben kann man nur von einem Einkommen. Etwas Kapital als Rückendeckung ist zwar auch zu empfehlen (siehe Thema Versicherungen), aber zum Leben zählt nur eins: das Geld welches jeden Monat wieder ersetzt wird und daher bedenkenlos ausgegeben werden darf.


Je älter als man wird, desto mehr Wert legt man auf Sicherheit. Ich geniesse die Gewissheit, dass mein Bankkonto jeden 6. des Monats wieder etwas aufgefüllt wird. Etwas worauf ich mich verlassen kann - allen Unkenrufen zum Trotz: Rentenzahlungen kamen und kommen immer pünktlich - und daran wird sich auch in Zukunft kaum etwas ändern. Mag sein, dass es einmal eine Inflation geben wird. Mag sein, dass irgend sonst etwas schief läuft. Bei all diesen worst case Szenarios kann man jeweils davon ausgehen, dass institutionelle Anleger - also Pensionskassen - die besseren Verbindungen zur Politik haben werden als Kleinsparer und Kleinanleger. Und somit werden sie ihre (das sind auch meine) Interessen eher schützen können als ein Einzelkämpfer, der sein Alterskapital auf seinem PC selbst verwaltete.


Zusammengefasst:

Ein Kapitalbezug lohnt sich allenfalls wenn man zum Zeitpunkt der Pensionierung gesundheitlich sehr schlecht dran ist. Dann darf sich das nur nicht bessern - sonst geht die Rechnung nicht auf. In diesem Fall kann man sagen: was immer passiert - es kommt schlecht. Entweder sterbe ich früh - dann habe ich auch nichts mehr von meinem Geld - oder ich sterbe unverhofft doch nicht: dann bekomme ich finanzielle Probleme.


Mit freundlichen Grüssen

Thedi
Benutzeravatar

Samuel
Deaktiviert
Beiträge: 5091
Registriert: Do 10. Okt 2013, 03:26
Wohnort: Udon Thani

Re: Monatliche Rente oder Kapitalbezug?

#2

Beitrag von Samuel »

Hallo Thedi
Gutes Thema - gute Überlegungen.

Ich persönlich bevorzuge die Kapitalauszahlung.

Vorteile:
  • Im Todesfall geht das Restvermögen an die von mir im Testament bezeichneten Personen. Bei Rentenbezug profitiert nur die Pensionskasse.
  • Ich kann das Kapital z.B. bei der Kasikorn-Bank auf einem "fixed account" anlegen (z.B. für 14 Monate zu 3% Zins). Alle 3 Monate wird der Zins abzüglich 15% Steuern netto auf mein Sparkonto bei der Kasikorn-Bank ausbezahlt. Das Kapital ist somit für eine vordefinierte Laufzeit weggesperrt, sofern das Konto auf den eigenen Namen lautet, aber das setze ich hier einfach voraus.
  • Wenn man genug Geldreserven auf dem Konto hat, kann man immer mal wieder beim Shopping von spontanen Aktionen profitieren (z.B. eine Aircon einbauen lassen wenn diese grad im Sonderangebot erhältlich sind etc.)
  • Behandlungen in privaten Spitälern werden nur gegen Bares durchgeführt. Mit Kapital auf der Bank lässt sich das im Notfall lösen.
  • Man ist keinen Wechselkursschwankungen unterworfen. Man hat was man hat.
Nachteile:
  • Ich bin auf einen Schlag Baht-Millionär. Das zieht die gesamte Verwandschaft magisch an. Schmarotzer zu vertreiben war bis vor Kurzem leider meine Hauptbeschäftigung. Mittlerweile scheinen sie's kapiert zu haben, wenngleich ich Realist genug bin zu wissen, dass dies wohl nie wirklich ganz aufhören wird.
  • Mit mehreren Millionen Baht auf dem Bankkonto ist es eine gewaltige Herausforderung, umsichtig und vernünftig auf lange Sicht zu planen und zu haushalten. Genau dies ist ja bekanntermassen keine Kernkompetenz von thailändischen Partnerinnen. Lange, zermürbende und zu keinem Ende kommende Diskussionen sind dann leider oft Teil des Alltags.
  • Mit mehreren Millionen Baht auf dem Bankkonto ist es eine gewaltige Herausforderung, auf gewisse Anschaffungen zu verzichten, obwohl man sich diese ja, kurzfristig betrachtet, eigentlich leisten könnte. Das braucht dann immer wieder viel Überzeugungsarbeit, den freiwilligen Verzicht der thailändischen Partnerin zu erklären. Enttäuschungen sind da vorprogrammiert.
  • Mit mehreren Millionen Baht auf dem Bankkonto kommt dann immer mal wieder die Frage " Du Schatz, wir könnten doch mal wieder in Phuket Urlaub machen". Meine Antwort "Wieso? Wir sind doch bereits Dauerurlauber" kommt da regelmässig schlecht an.
  • Es kommt kein neues Geld herein. Das Kapital nimmt nur ab. In diesem Punkt stimme ich mit den Überlegungen von Thedi überein. Wenn jeden Monat neues, planbares Geld hereinkommt, gibt das ein gutes Gefühl.
Zusammenfassend finde ich die Kapitalauszahlung in meinem Fall besser.
Aber - ganz wichtig - den Umgang mit den Millionen muss man jeden Tag im Griff haben.
Und eines sei noch erwähnt: Auch wenn man meint man sei jetzt reich - der Eindruck täuscht gewaltig!
Geld ist in Thailand extrem schnell weg, wenn man nicht mehr wachsam ist oder aus z.B. gesundheitlichen Gründen nicht mehr sein kann.
Eine stabile und vertrauensvolle Ehe oder Beziehung ist da extrem von Vorteil.

Gruss aus Udon Thani
Samuel
Gruss
Sam UTH
Benutzeravatar

Michaleo
Administrator
Beiträge: 24722
Registriert: Mo 30. Sep 2013, 21:49
Wohnort: Bern und Udon Thani

Re: Monatliche Rente oder Kapitalbezug?

#3

Beitrag von Michaleo »

Samuel hat geschrieben:Zusammenfassend finde ich die Kapitalauszahlung in meinem Fall besser.
Es ist sicher situativ und fallbezogen anders.
Ich habe mich für den Rentenbezug entschieden.
Hauptgrund: ich habe drei erwachsene Kinder und ein fast 7- jähriges Töchterlein und eine relativ junge Frau.
Falls ich vor 79 sterbe (was ich nicht vorhabe) hat mein Kind und meine Frau eine Waisen- und Witwenrente, bis das Kind ihr Studium abgeschlossen hat.
Rechnerisch, aber auch gefühlsmässig gesehen, denke ich, dass ich so besser fahre.
Freundliche Grüsse L-)
Benutzeravatar

Themen Starter
thedi
Beiträge: 4978
Registriert: Do 3. Okt 2013, 09:55
Wohnort: Bankok, Manchakiri bei Khon Kaen

Re: Monatliche Rente oder Kapitalbezug?

#4

Beitrag von thedi »

Samuel hat geschrieben:[*]Ich kann das Kapital z.B. bei der Kasikorn-Bank auf einem "fixed account" anlegen (z.B. für 14 Monate zu 3% Zins)....
Sali Samuel,

Erfreulich dass Du einen anderen Standpunkt vertrittst. Das macht die Diskussion interessant.


Ein Schwager in der Schweiz, ein Vermögensberater, der mich auch immer wieder erfolglos dazu überschnorren will, endlich einmal vernünftigere Finanzprodukte statt Sparheftli zu verwenden, würde dem entgegenhalten:
  • Klump-Risiko: seit ich in TH verkehre sind hier schon zwei Banken zusammen gekracht. Mit Totalverlust für Kleinanleger.
  • Bescheidene Rendite: nach Steuern noch 2.55% Zins - das deckt nicht einmal die Teuerung - und ist im Anbetracht des 20% besseren Wechselkurses CHF->THB innerhalb des letzten Jahres nicht berauschend. Auch mit Aktien hätte man mehr erwirtschaftet.
  • Seit Suthep in BKK campiert, ist der Thai Baht eine wacklige Investition.
  • One way ticket: es ist einfach Geld nach TH zu transferieren. Hingegen ist der umgekehrte Weg schwierig. Der THB ist keine voll konvertierbare Währung.
Ich will damit nicht etwa Deinen Plan schlecht reden. Auch ich habe Geld auf Thai Banken deponiert. Nur bin ich mir bewusst, dass das vielleicht nicht die beste mögliche Investition ist - sie ist aber aus anderen Gründen praktisch. Glücklicherweise gibt es Profi Vermögensverwalter welche meine Pensionskassengelder verwalten. Ich verlasse mich lieber auf die, als dass ich da als Amateur mit fummle. Wenn einmal etwas von meiner Cashreserve Bach ab gehen sollte, so wäre das zwar bedauerlich, aber nicht existenzbedrohend. Bei meiner Rente ist mein Sicherheitsbedürfnis aber grösser - d.h. meine Risikobereitschaft Null Komma Null.


Aber wie gesagt: je nach Situation sieht das für jeden wieder anders aus.

Mit freundlichen Grüssen

Thedi
Benutzeravatar

tom
Administrator
Beiträge: 25806
Registriert: Mo 30. Sep 2013, 21:31
Wohnort: Bern

Re: Monatliche Rente oder Kapitalbezug?

#5

Beitrag von tom »

Eine sehr grosse Rolle spielt bei der Entscheidung sicher, ob und wieviel Geld jemand während seiner Vor-Rentnerjahre hat beiseite legen können. Ich denke nicht wenige sind erstmals auf eine grössere Summe Geld angewiesen, um überhaupt auswandern zu können. Insbesondere wenn sie nicht bis zum ordentlichen Rentenalter warten.

Das was Michaleo geschrieben hat sehe ich deshalb auch so. Man kann die Antwort nicht verallgemeinern. Ganz wichtig scheint mir auch die von ihm erwähnte Tatsache zu sein, dass nicht wenige eine jüngere Ehefrau haben. Schlussendlich gibt es soviele unterschiedliche, persönliche Fälle dass wirklich jeder selber für sich das richtige entscheiden muss.

Gruss Tom
Benutzeravatar

Themen Starter
thedi
Beiträge: 4978
Registriert: Do 3. Okt 2013, 09:55
Wohnort: Bankok, Manchakiri bei Khon Kaen

Re: Monatliche Rente oder Kapitalbezug?

#6

Beitrag von thedi »

tom hat geschrieben:Schlussendlich gibt es soviele unterschiedliche, persönliche Fälle dass wirklich jeder selber für sich das richtige entscheiden muss.
Das ist auf jeden Fall richtig: jeder muss für sich und seine Situation entscheiden.

Mit diesem Thread will ich lediglich eine Diskussion zu diesen Thema starten, in der Hoffnung, das der eine oder andere Leser hier Argumente findet, die für ihn auch von Bedeutung sein könnten.

Ein Thema wäre z.B. ein teilweiser Kapitalbezug um mit dem Geld eine Wohnung bzw. ein Haus zu kaufen. Damit kann man sich dann Zeit seines Lebens Mietkosten sparen, braucht also entsprechend weniger Cashflow. Da ein Haus auch einen Wiederverkaufswert hat, könnte das in gewissen Fällen eine gute Investition sein.

Wichtig wäre für mich eine genügend grosse monatliche Rente, dass ich bequem davon leben kann. Ein Haus kann natürlich in diese Rechnung mit einbezogen werden.


Mit freundlichen Grüssen

Thedi

chili
Beiträge: 531
Registriert: Fr 18. Okt 2013, 17:12

Re: Monatliche Rente oder Kapitalbezug?

#7

Beitrag von chili »

Hatte im Dezember 2013 eine Kapitalbezug,von Betriebsrente.
1 Es wurde Versteuert.
2 Es werden 10 Jahre Beiträge für die Krankenversicherung fällig.
Da ist man.so Richtig übers Ohr gehauen worden.
Warum.
Beim ansparen,wurden schon mal Steuern,und Beiträge für Krankenversicherung einbehalten.
:D :D
Benutzeravatar

Adi
Beiträge: 4207
Registriert: Mo 30. Sep 2013, 18:58
Wohnort: Nordosten von Bern

Re: Monatliche Rente oder Kapitalbezug?

#8

Beitrag von Adi »

Ich finde die Frage Rente oder Kapitalbezug eigentlich eine ziemlich komplexe Angelegenheit.

Die Antwort ist nicht Schwarz oder Weiss und für jede Lebenssituation anders zu beurteilen.

Aber ganz grundsätzlich kann man sagen, wenn für jemand Finanzen eine komplizierte Angelegenheit ist fährt man mit einer gesicherten Rente sicher nicht schlecht, wenn man in den letzten Jahren in Rente gegangen ist oder kurz davor steht. Wenn genügend Kapital bei einem Beitragsprimat angesammelt wurde, kann je nach Umständen auch einen Teilbezug Sinn machen.

Etwas dürfen wir nicht vergessen. Den Peak wurde bereits überschritten und es geht langsam wieder den Hang hinunter. Was will ich damit sagen? Dijenigen, die in den letzten ca. 10 Jahren in Rente gegangen sind und monatlich eine Pensionskassenrente beziehen geht es finanziell sehr gut. Resp. es gab noch nie so viele reiche Rentner in der Schweiz wie in der letzten Zeit.

Rein die demographischen Verhältnisse, immer höhere Lebenserwartung und weitere Faktoren führen dazu, dass der Umwandlungssatz schon mehrmals gesenkt wurde und sicher noch ein paar mal gesenkt wird.

Bei mir geht es noch 24 Jahren, bis es soweit ist, sofern das Rentenalter nicht geändert wird. Ich bin 100% überzeugt, dass wenn es bei mir soweit ist, auch trotz grösserem angespartem Kapital bei Beitragsprimat eine sehr viel tiefere Kaufkraft aufweisen wird, als jemand der heute in Rente geht.

Mittlerweile warnt sogar das berühmte und als seriös eingestuftes http://www.vermoegenszentrum.ch davor, dass es bald soweit ist, dass man mit AHV und 2. Säule den gewohnten Lebensstandard nicht mehr weiterführen kann. Die Entwicklung wird in diese Richtung gehen. Ich persönlich würde mich nicht mehr einfach so auf die staatliche Altersvorsorge verlassen, vor allem wenn es noch ein paar Jahre bis zur Rente geht.

Daher sehe ich den Weg sich selber etwas aufzubauen, wo ein monatliches Einkommen generiert werden kann als eine sehr sinnvolle Alternative, die natürlich nicht für Jedermann ist. Einen ersten Schritt haben wir jedenfalls bereits gemacht: http://www.isaan-thai.ch/viewtopic.php?f=51&t=1066
Benutzeravatar

Themen Starter
thedi
Beiträge: 4978
Registriert: Do 3. Okt 2013, 09:55
Wohnort: Bankok, Manchakiri bei Khon Kaen

Re: Monatliche Rente oder Kapitalbezug?

#9

Beitrag von thedi »

Was Adi in seinem Thread "Bau eines Appartementhauses für Studenten" schreibt ist in meinen Augen ein gutes Beispiel dafür, wie man sich selbst eine Art zusätzliche Rente basteln kann. Sozusagen die vierte Säule.

Sein Projekt passt gut zu diesem Thread.

Mit freundlichen Grüssen

Thedi
Benutzeravatar

Westfale
Beiträge: 2303
Registriert: Do 3. Okt 2013, 16:33
Wohnort: In der Nähe von Dortmund
Kontaktdaten:

Re: Monatliche Rente oder Kapitalbezug?

#10

Beitrag von Westfale »

Die Henne oder das Ei, was gab es eher?

Ein wichtiges Thema, Thedi hat die wesentlichen Argumente, für und wieder in seiner Einleitung gut aufgezählt, die durch die Anderen noch weiter ergänzt wurden.

Paretooptimal ist aus theoretischer Sicht sicherlich die Auszahlungslösung. Nichts wäre dabei besser, als was nicht sonst erreichbar wäre. Im Grunde kann jeder selber machen, was die Pensionskasse oder der Rententräger macht, sprich ein Anlageergebnis erzielen, dass eine gleiche periodische Auszahlung erlaubt. Staatlich kontrollierte Träger sind dabei eher in den Anlageentscheidungen eingeschränkt, sodass die Wahrscheinlichkeit groß ist, dass ein eigenes Ergebnis sogar besser ausfällt. Ein absoluter Kapitalverzehr erscheint unter normalen Umständen paradox. Schlagargument ist außerdem die Absicherung der Hinterbliebenen, sprich auch Erbschaftsfragen oder der Fall der Erkrankung, die gegen die Rentenlösung sprechen.

Natürlich ist das in der Praxis nicht so einfach. Individuelle Gegebenheiten können zu einem ad hoc Kapitalverbrauch führen, man kann sich verzocken … Vieles kann geschehen.

Aus meiner Praxis als Anlageberater weiß ich, dass sich viele Menschen aus dem Bauch heraus wohler fühlen mit einer fest fixierten Rente.
Ich persönlich befürworte dennoch die Auszahlungslösung und empfehle dies auch in der Regel meinen Kunden als erste Lösung. Wobei es am Ende oft ‚Geschmackssache’ ist, was tatsächlich zum Anleger passt.

Persönlich würde ich allerdings nie die Rentenlösung wählen.
Wer von meinen Beiträgen noch nicht genug hat, findet mehr von mir auf meiner Homepage
https://www.pjotrx.de/
… und meine Bücher sind bei Amazon erhältlich
https://www.amazon.de/Pjotr-X/e/B06XSLX ... t_ebooks_1
Antworten

Zurück zu „Bürokratie Thailand“ | Ungelesene Beiträge