News von der Immigration Udon Thani

Papierkram, Visum, Gesetze, Steuern, Finanzen etc.
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Samuel
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News von der Immigration Udon Thani

#1

Beitrag von Samuel »

Verlängerung der Aufenthaltsbewilligung (Basis Retired)

Heute im WWW gefunden:
  • A new law came into effect on 28 August this year 2014. All retirement visas are under review until reviewed and signed off by an Inspector.
  • The problem is Udon is a small station and as such only has one Inspector. If that Inspector is busy, in a meeting, taking a potty break or otherwise unavailable you will get a stamp like I got (under consideration for 30 days) and have to come back.
Einmal mehr wohl kein neues Gesetz sondern ein altes Gesetz, welches jetzt angewendet wird.
Im Prinzip für die Betroffenen kaum ein Problem.
Gruss
Sam UTH
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Samuel
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Re: News von der Immigration Udon Thani

#2

Beitrag von Samuel »

Ich habe heute die 90 Tage Meldung absolviert.
Dazu benötigte ich nur noch den Pass - kein Formular.

Der ältere Herr, der seit langem die "90 days report" bearbeitet, sass heute nicht mehr in Uniform sondern in Privatklamotten am Pult.
"Guten Tag" und "Auf Wiedersehen" hat er nicht gesagt.
Einfach wortlos das Word-Doc im PC aufgerufen, ausgedruckt und mir zum unterschreiben hingestreckt.
Dann mit dem Massstab den unteren Teil abgetrennt, in den Pass geheftet, und mir selbigen wiederum wortlos hingestreckt.

Ich: Kop khun ma krap - :wai: - und tschüss.
Er: immer noch wort- und grusslos.

Draussen vor der Türe hängt ein Plakat: "Udon Thani Immigration - ready for Asean 2015".
  • Sieht so die Zukunft aus?
PS: seine berühmt berüchtigte Kartonbox habe ich auf dem Schreibtisch nicht mehr gesehen.
Gruss
Sam UTH
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konair gelöscht
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Re: News von der Immigration Udon Thani

#3

Beitrag von konair gelöscht »

Mach dir nicht's draus, die unfreundlichsten Beamten sind meistens auch die, die fast nicht's koennen, es reicht gerade noch fuer die 90 Tagemeldung.
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Samuel
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Re: News von der Immigration Udon Thani

#4

Beitrag von Samuel »

Samuel hat geschrieben:Verlängerung der Aufenthaltsbewilligung (Basis Retired)
Udon News hat am 10.10.2014 die Neuerung ebenfalls publiziert > Link

Der Vollständigkeit halber hier der erwähnte Stempel:
under_consideration.jpg
under_consideration.jpg (58.99 KiB) 3765 mal betrachtet
Gruss
Sam UTH
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Samuel
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Re: News von der Immigration Udon Thani

#5

Beitrag von Samuel »

Die Udon Thani Immigration hat heute für die Verlängerung der Aufenthaltsbewilligung (Basis verheiratet) von einem Ausländer nebst den bereits bekannten Dokumenten zusätzlich auch Scheidungspapiere einer früheren Heirat inkl. beglaubigter Übersetzung verlangt.

Ist dies eine Neuanforderung oder ein Einzelfall?
Hat das jemand aus dem Forum auch schon erlebt?
Wurde dies von anderen Immigration Offices anderer Provinzen auch schon verlangt?
:-?
Gruss
Sam UTH
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thedi
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Re: News von der Immigration Udon Thani

#6

Beitrag von thedi »

Ich habe den Eindruck, dass diese zusätzliche Schikane dazu dient, möglichst viele Rentner auf den 'retired' Weg zu bringen. 'Married to a Thai national' ist als eine Art soziale Institution gedacht, für diejenigen, welche 'retired' nicht hin kriegen. Erwünscht sind Leute die Geld haben und ausgeben. Ein 'retired' Farang ist von da her gesehen doppelt so viel Wert wie ein 'married' Farang.

General Prayuth hat schon mehrmals gepredigt, dass sich Thailand mehr auf Qualitäts-Touristen konzentrieren soll. Das ist aber nicht eigentlich neu - auch vorherige Regierungen haben das so gesagt. Das neue Regime legt aber sehr viel Wert darauf 'Thainess' zu erhalten. Zu viele Farang stören dabei.

Es gibt in Thailand einflussreiche Gruppen die der Meinung sind, dass es hier heute eher zu viel Farang hat. Klar, man will von ihrem Geld profitieren - aber sie bringen auch Unerwünschtes ins Land. Insbesondere gewisse Ideen - die mit kwam pen kon thai (Thainess) in Konflikt kommen.

Ich habe im Netz einen sehr interessanten Artikel zum Thema 'Thainess' gefunden. Von Thai Akademikern geschrieben, aber in Englisch. Und erst noch nicht auf dem Index - also ganz legal zu lesen. Ist allerdings 38 Seiten - und wie gesagt in Englisch mit einem eher akademischen Vokabular - und für das Verständnis sind Kenntnisse der Thai Geschichte und Politik seit 1930 - also auch zurück bis zu Zeiten der absoluten Monarchie über all die verschiedenen Machtwechsel bis heute - sehr von Vorteil. Wenn ich Lust und Zeit habe, werde ich einmal versuchen, das in einem separaten Thread zusammen zu fassen. Es gibt vertiefte Einblicke in die Thai Kultur, -Psyche, -Politik und die Ambitionen der verschiedenen sich konkurrierenden Oberschichten - auch heute. Es dient auch zum Verständnis des Dilemmas zwischen Öffnung und Geschäft einerseits - und erhalten von Macht, Traditionen und Heimatgefühl anderseits. Hier das Original:
thainess-eng.pdf
(231.87 KiB) 148-mal heruntergeladen
Mit freundlichen Grüssen

Thedi

HARALD
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Re: News von der Immigration Udon Thani

#7

Beitrag von HARALD »

Thedi:
'Married to a Thai national' ist als eine Art soziale Institution gedacht, für diejenigen, welche 'retired' nicht hin kriegen. Erwünscht sind Leute die Geld haben und ausgeben. Ein 'retired' Farang ist von da her gesehen doppelt so viel Wert wie ein 'married' Farang.
Aber nur in der Hoffnung von denen die diese Vorschrift erlassen haben. Denn theoretisch darf man die selben 400.000 oder 800.000 Baht die man nachweisen muss doch immer wieder verwenden um das Visum zu bekommen. Man muss das nicht jedes Jahr wieder neu aus dem Ausland kommen lassen. Einmal den Betrag seit mindestens 3 Monaten auf dem Konto reicht der immer wieder so lange man lebt. Das wurde mir auch von meinem Immiinspektor bestätigt.
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Michaleo
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Re: News von der Immigration Udon Thani

#8

Beitrag von Michaleo »

thedi hat geschrieben: Erwünscht sind Leute die Geld haben und ausgeben.
Das neue Regime legt aber sehr viel Wert darauf 'Thainess' zu erhalten.
Na ja, auch in der Schweiz gibt es vergleichbare Wünsche und Strömungen. ;)
Ich denke, das ist menschlich.
Freundliche Grüsse L-)
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thedi
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Re: News von der Immigration Udon Thani

#9

Beitrag von thedi »

HARALD hat geschrieben:... theoretisch darf man die selben 400.000 oder 800.000 Baht die man nachweisen muss doch immer wieder verwenden um das Visum zu bekommen. Man muss das nicht jedes Jahr wieder neu aus dem Ausland kommen lassen...
Das ist heute so wie Du sagst.

War aber auch schon anders. Vor ca 10 Jahren verlangte Immigration Nong Khai, die damals auch noch für Khon Kaen zuständig war, dass auf dem Konto Bewegungen sichtbar sind. Das Geld musste gebraucht werden. Nicht aufgebraucht, aber es musste ersichtlich sein, dass man dieses Kapital zum eigenen Unterhalt verwendet. Zudem wurde damals kontrolliert, ob alle Einzahlungen mit Code FT (Foreign Transfer) erfolgten. Man durfte auf dieses Konto keine Bareinzahlungen machen. Diese Regeln wurden damals damit begründet, dass sie sehen wollen, dass man nicht von Einkommen in Thailand lebt. Sie waren meines Wissens nach nur in Nong Khai so streng - anderseits war Nong Khai in anderen Dingen damals lockerer.

Immigration Beamte haben einen grossen Ermessensspielraum. Der Chef eines Büros legt die am Ort gültigen Regeln fest. Die offiziellen Regeln wird er als Leitlinien nehmen - aber er ist nicht wirklich daran gebunden. Im Gesetzestext steht daher auch, dass der 'competent officer' (ich liebe solche Ausdrücke) jederzeit zusätzliche Unterlagen oder Nachweise verlangen kann.


Mit freundlichen Grüssen

Thedi
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Caveman
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Re: News von der Immigration Udon Thani

#10

Beitrag von Caveman »

thedi hat geschrieben: 'Married to a Thai national' ist als eine Art soziale Institution gedacht, für diejenigen, welche 'retired' nicht hin kriegen.
Das mag aus heutiger Sicht vielleicht manchem so erscheinen, ist meiner Ansicht nach aber eine sehr vereinfachte - wenn nicht gar verfaelschte - Sichtweise. Grundsaetzlich hat der Aufenthaltsstatus "Retired" rein gar nichts mit dem Aufenthaltsstatus "Thai Wife" zu tun. "Retired" ist fuer Personen ab 50 Jahre mit entsprechendem Einkommen und/oder Vermoegen. Hierfuer ist es voellig egal, ob der Auslaender mit einer Thai verheiratet ist oder nicht.

"Thai Wife" ist hingegen fuer Auslaender jeden Alters, die mit einer Thai verheiratet sind. Die zu erfuellenden Voraussetzungen sind bekanntermassen unterschiedlich. Das Alter des Auslaenders spielt bei "Thai Wife" jedoch keine Rolle.

Es handelt sich somit nach wie vor um voellig verschiedene eigenstaendige Aufenthaltsgruende.

Da sich beide Personenkreise teilweise - aber eben nicht vollstaendig - ueberschneiden, liegt in der Natur der Sache. Auch ueber 50 jaehrige Auslaender sind mit thailaendischen Frauen verheiratet. Erfuellen diese Personen nun die finanziellen Voraussetzungen fuer beide Aufenthaltsgruende, koennen sie sich aussuchen, auf welcher Basis sie ihre Jahresverlaengerung beantragen.

Bis vor einigen Jahren optierten wohl die meisten ueber 50 jaehrigen mit einer Thai verheirateten Auslaender fuer "Thai Wife". Der Vorteil war (und ist es nach wie vor), dass hierfuer ein deutlich geringeres Einkommen/Bankguthaben gefordert wird als fuer "Retired". Der Nachteil ist, dass die Ehefrau mit zur Beantragung muss, dort befragt wird und Dokumente zum Nachweis der Ehe vorzulegen sind. "Thai Wife" ist etwas aufwendiger, "Retired" erfordert einen hoeheren Bonitaetsnachweis. Die weitere Verfahrensweise war damals aber gleich: Der angenommene Verlaengerungsantrag wurde mit allen dazugehoerigen Dokumenten nach Bangkok geleitet und dort entschieden. Nach i.d.R. knapp 1 Monat kam dann die Genehmigung aus Bangkok und man musste wieder zur oertlich zustaendigen Immigration, um sich diese abzuholen. Ausser den oben genannten Nachteilen (Ehefrau wird bei der Beantragung befragt, es muessen mehr Dokumente eingereicht werden) hatte eine Beantragung auf der Basis "Thai Wife" keine weiteren gegenueber der Basis "Retired", sehr wohl aber den Vorteil des deutlich geringeren Bonitaetsnachweises.

Dies hat sich geaendert, als den regionalen Immigrationbueros die Befugnis erteilt wurde, Jahresverlaengerungen auf der Basis "Retired" selbst auszustellen. Die Antraege muessen also inzwischen nicht mehr nach Bangkok sondern werden sofort vor Ort entschieden. Bei "Thai Wife" hat sich hingegen nichts geaendert und die Antraege koennen nach wie vor nur in Bangkok bewilligt werden.

"Retired" geht also seit einigen Jahren sehr viel schneller und macht den regionalen Immigrationbueros weniger Arbeit. Ein weiterer fuer die regionalen Immigrationbueros sicher sehr wichtiger Punkt ist, dass Antraege auf der Basis "Retired" nicht mehr von einer vorgesetzten Stelle geprueft werden und bei diesen somit kaum noch eine Gefahr besteht, man koenne wegen irgendeines Fehlers geruegt werden. Klar, dass die regionalen Immigrationbueros jetzt lieber "Retired Antraege" bearbeiten als "Thai Wife" und auch versuchen, moeglichst viele Personen, die sowohl die Voraussetzungen fuer "Retired" wie auch die fuer "Thai Wife" erfuellen, zur Antragstellung "Retired" zu bewegen. Klar auch, dass sich viele dieser Personen mit Wahlmoeglichkeit inzwischen fuer "Retired" statt "Thai Wife" entscheiden. Es ist halt viel einfacher und geht viel schneller.

"Thai Wife" nun aber als "soziale Institution fuer mit einer Thai verheiratete Auslaender mit fuer 'Retired' zu geringem Einkommen/Vermoegen" zu bezeichnen, ist sowohl sachlich wie auch historisch falsch. Beide Aufenthaltsgruende haben nichts miteinander zu tun. Personen, die die Voraussetzungen fuer beide erfuellen, koennen sich lediglich aussuchen, auf welcher Basis sie ihre Antraege stellen wollen.

Gruss
Caveman
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