Rente und Steuern

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thedi
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Re: Rente und Steuern

#111

Beitrag von thedi »

Es gibt Missstände. Missstände sollen meiner Meinung nach angegangen werden. Egal um welchen Betrag es geht - es geht um Fairness, Gerechtigkeit, schlussendlich Akzeptanz des Sozialstaates.

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Mich ärgern Schlagworte, mit denen man Stimmung macht. "Schmarotzer" ist so eines. Das Problem dabei ist, dass es Leute gibt die den Sozialstaat ausnützen und so schlussendlich aushöhlen. Das wird auch "von oben" organisiert.

Ich erwähnte in einem anderen Thread die Missstände im EU Parlament, welche Martin Sonneborn (nicht mein Freund) in seinem Buch aufgedeckt hat. Die Parlamentarier bedienen sich dort unverschämt. Dabei wird in Gesprächen unweigerlich das Wort "Schmarotzer" fallen. Wenn man sich dann über das Wort "Schmarotzer" aufregt, und die Diskussion so umbiegt, werden die Probleme nie angegangen. Kritiker werden so vielleicht mundtot gemacht, aber die negative Stimmung wird im Untergrund weiter schwellen - und kommt dann bei der nächsten Wahl wieder zum Ausdruck. Siehe Rechtsrutsch bei den letzten EU Wahlen.

"Neidkultur" ist auch so ein Schlagwort. Damit kann man eine Diskussion ersticken. "Ja, es gibt da zwar einen Missstand - aber ... OK, ich habe auch kein Argument ... aber die verdammte Neidkultur geht mir immer mehr auf die Nerven." Diskussion abgemurkst.

---

Um zum Thema AHV-Kinderrente zurück zu kommen: unsere Tochter war nie in der Schweiz, spricht keine Landessprache, hat kein Interesse an der Schweiz aber sie bekam von meiner AHV und Pensionskasse während ihrem Studium monatlich 45'000 Baht. Seit sie arbeitet kommt sie auf 15'000 bis 20'000 im Monat. Darf so etwas thematisiert werden?

Ein Bekannter hier in Thailand hatte schon zwei Kinder für die er Kinderrente bezog. Mit 68 Jahren zeugte er noch eins. Es rentiert. Darf man darüber sprechen?

Wer in der Schweiz arbeitet, hat ein Anrecht auf eine Kinderrente von - ich weiss den genauen Betrag nicht, aber Grössenordnung 200 CHF/Monat. Wenn er den 65 Geburtstag hinter sich hat, bezahlt im die AHV fast 1000 CHF. Darf man darüber reden - oder wäre das schon wieder Neidkultur?

Kinderrenten bekommt man erst ab dem normalen AHV Alter - also 65 - und nur für Kinder die noch in der ersten Ausbildung sind und dabei keinen Lohn bekommen. Wenn das Kind also eine Berufslehre macht, wird der Lehrlingslohn angerechnet. Somit profitieren vor allem Studenten mit alten Eltern. Diese sind mehrheitlich selbst Akademiker oder sonst wie finanziell gut gestellt - die Statistiken über die Verhältnisse der Eltern von Studenten bestätigend das. Auch das sollte meiner Meinung nach nicht tabuisiert werden.


Mit freundlichen Grüssen

Thedi

Ali
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Re: Rente und Steuern

#112

Beitrag von Ali »

thedi hat geschrieben:
So 2. Jun 2019, 02:05
Mich ärgern Schlagworte, mit denen man Stimmung macht. "Schmarotzer" ist so eines. Das Problem dabei ist, dass es Leute gibt die den Sozialstaat ausnützen und so schlussendlich aushöhlen.

"Neidkultur" ist auch so ein Schlagwort. Damit kann man eine Diskussion ersticken. "Ja, es gibt da zwar einen Missstand - aber ... OK, ich habe auch kein Argument ... aber die verdammte Neidkultur geht mir immer mehr auf die Nerven." Diskussion abgemurkst.

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Um zum Thema AHV-Kinderrente zurück zu kommen: unsere Tochter war nie in der Schweiz, spricht keine Landessprache, hat kein Interesse an der Schweiz aber sie bekam von meiner AHV und Pensionskasse während ihrem Studium monatlich 45'000 Baht. Seit sie arbeitet kommt sie auf 15'000 bis 20'000 im Monat. Darf so etwas thematisiert werden?

Ein Bekannter hier in Thailand hatte schon zwei Kinder für die er Kinderrente bezog. Mit 68 Jahren zeugte er noch eins. Es rentiert. Darf man darüber sprechen?

Wer in der Schweiz arbeitet, hat ein Anrecht auf eine Kinderrente von - ich weiss den genauen Betrag nicht, aber Grössenordnung 200 CHF/Monat. Wenn er den 65 Geburtstag hinter sich hat, bezahlt im die AHV fast 1000 CHF. Darf man darüber reden - oder wäre das schon wieder Neidkultur?
Es gibt sicher viele Rentner in z.B. Thailand,die den Lebensunterhalt für eigene oder adoptierte Kinder oder Enkel bezahlen und diese Möglichkeit des Bezugs dieser Kinderrente nicht kennen.
Andere adoptieren einige Kinder und können sich so einen wunderschönen Lebensabend leisten.
Wenn ein grosser Teil des Geldes auch in die Ausbildung der Kinder investiert wird, finde ich dass das in Ordnung geht :)
Liebe Grüsse und haltet die Ohren steif ;-)

Kurt
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Re: Rente und Steuern

#113

Beitrag von Kurt »

BLICK :

Da steht :

1.
- Und wenn wir schon beim Thema sind: Ein Drittel der 26'200 ausbezahlten Kinderrenten floss 2017 ins Ausland.

2.
- Die meisten, gut 1500, gingen nach Frankreich, gefolgt von Italien und Deutschland.

3.
- Interessant ist auch der Vergleich der prozentualen Zunahme seit 2010:
Unangefochtener Spitzenreiter ist hier Thailand.


4.
- Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. :D



Ich selber "lese" daraus :

1. Der KLEINERE Anteil = nur ein DRITTEL geht ins AUSLAND ! :)

2. Die WENIGSTEN Renten "gingen" nach THAILAND ! :)

3. Wieder : "Suenden-Bock THAILAND" :D Draufhauen ist GEIL ! :)

4. Einfach ein dummes "Sprichwort" - das "Stimmung" macht ! ;-)



Warum also die Aufregung ? Das geht bei mir unter :

"Das Wort zum Sonntag !" :ymhug:

Ali
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Re: Rente und Steuern

#114

Beitrag von Ali »

Mir ist egal,was die Schelme denken ;-)
https://www.swissinfo.ch/ger/politik/al ... -/44806766
Liebe Grüsse und haltet die Ohren steif ;-)
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thedi
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Re: Rente und Steuern

#115

Beitrag von thedi »

Für Enkel gibt es nichts. Nur für eigene oder adoptierte Kinder.

---

Wieso gibt es für Studenten eigentlich ein Kindergeld? Wären dazu nicht Stipendien da? Stipendien werden nur bei Bedarf und unter Berücksichtigung der finanziellen Verhältnisse der Eltern ausgerichtet. Die AHV funktioniert eher nach Giesskannenprinzip.

Stipendien könnten von mir aus auch rückzahlbare Kredite sein. Der Staat bezahlt schon Universitäten - Studiengebühren decken keinen nennbaren Bruchteil der Kosten. Wenn einer nach dem Studium Grossverdiener wird, sollte er wenigstens seine Stipendien zurück zahlen.

---

Ich bin der Meinung, dass AHV Kindergelder nicht höher sein sollten als obligatorische Kinderzulagen für Berufstätige. Als Alterslimite für die Kinder schiene mir das Ende der obligatorischen Schulzeit sinnvoll. Für Lehrlinge und Studenten könnten bedarfsabhängige Stipendien vorgesehen werden.


Mit freundlichen Grüssen

Thedi
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thedi
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Re: Rente und Steuern

#116

Beitrag von thedi »

Ali hat geschrieben:
So 2. Jun 2019, 05:34
https://www.swissinfo.ch/ger/politik/al ... -/44806766
Gute, sachliche Informationen, aber mit einem fiesen Symbolbild versehen.

Mit freundlichen Grüssen

Thedi

Ali
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Re: Rente und Steuern

#117

Beitrag von Ali »

thedi hat geschrieben:
So 2. Jun 2019, 05:53
Für Enkel gibt es nichts. Nur für eigene oder adoptierte
Das kann durchaus ein Enkel sein,der als Pflegekind vor dem Renten-Anspruch im Haushalt lebt
https://www.ahv-iv.ch/p/3.01.d
Bild
thedi hat geschrieben:
So 2. Jun 2019, 05:53
Ich bin der Meinung, dass AHV Kindergelder nicht höher sein sollten als obligatorische Kinderzulagen für Berufstätige.

Da einige Rentner eine sehr bescheidene Rente erhalten,finde ich es angemessen dass die Kindergelder etwas höher sind als für Berufstätige.
Eine Pauschale von 4-oder 500 Franken würde mehr Sinn ergeben.
Die meisten Rentner in Thailand bekommen pro Kind bestimmt weniger.
Liebe Grüsse und haltet die Ohren steif ;-)
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thedi
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Re: Rente und Steuern

#118

Beitrag von thedi »

... eine Kürzung von 40 auf 30% der AHV-Rente...
Die prozentuale Kinderrente finde ich ungünstig. Wer eine volle Maximalrente hat, bekommt pro Kind 948 CHF. Wer eine Minimalrente hat, weil er weniger verdiente, nur die Hälfte. Wenn er noch Beitragslücken hat, wird auch dieser Betrag noch deduziert. Kinderrenten - oder wie vorgeschlagen neu "Elternunterstützung" genannt - sollte aber als Unterstützung für dort wo es nötig ist gesehen werden. Also nicht für Leute mit mehr Rente auch noch mehr Kinderrente.

Wenn schon abhängig von der Rente des Vaters, dann besser umgekehrt proportional: je tiefer die Rente des Vaters, desto nötiger ist eine Kinderrente. Also sollte sie eher höher als tiefer sein.
Damit könnte die Altersversicherung AHV 72 Millionen Franken sparen; die Invalidenversicherung IV 112 Millionen
in diesem Sinne würde ich auch eine Unterscheidung zwischen AHV und IV begrüssen.


Mit freundlichen Grüssen

Thedi
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Damnam
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Re: Rente und Steuern

#119

Beitrag von Damnam »

Hat zwar mit Renten nichts zu tun, aber mit Steuern.

Ich habe aus einer ersten Ehe zwei Töchter, nicht bei mir wohnhaft, die beide die Matur machten und nun studieren, Darauf bin ich stolz.

Für beide zahle ich Unterhalt, richterlich festgelegt, CHF 1'000 pro Monat, das sind CHF 12'000.00 pro Jahr und Kind. Das Ganze bis die Erstausbildung beendet ist, d.h. bis Ende Studium.
Ab dem beendeten 18. Lebenjahr sind steuerlich abzugsfähig aber nur CHF 8'000.00 pro Kind, ich bezahle also pro Jahr CHF 8'000.00 Unterhalt, der nicht in der Steuererklärung abzugsfähig ist. Die beiden Töchte haben Jahrgang 1995 und 1997.

Aber sowas ist natürlich kein Thema... :-ss
______________
Chok dee

Damnam
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Endy
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Re: Rente und Steuern

#120

Beitrag von Endy »

Ach kommt schon. Solange wir den Banken und Airlines Milliarden in den Arsch schieben und die reichsten der Reichen sich an Subventionstöpfen bedienen ist es schade, sich über solche Medienhetze aufzuregen.
“Es gibt keine raffiniertere Übertreibung als das Understatement.”
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