Pattaya kritisch betrachtet


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utti
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Pattaya kritisch betrachtet

#1

Beitrag von utti »

Wir hatten Besuch aus der Schweiz, welchen wir am Flughafen abgeholt haben. Danach haben wir eine kleine Isaanreise unternommen (Korat, Buriram, Surin, Aranyaprathet) und danach haben wir wegen einem Zahnarztbesuch noch ein paar Tage in Pattaya verbracht. Wir sind jedes Jahr ein paar Tage in diesem "Seebad" und wir haben den Eindruck, dass es statt besser immer schlechter wird.

Gut man kann mir jetzt sagen, dass ich ja nicht dorthin gehen müsse, wenn es mir nicht gefällt. Klar hat es viele Vorteile, die ich bei einem Pattayabesuch habe:

1. Gute Restaurants mit Farangfood (Thaifood esse ich genügend zu Hause)
2. Beste Einkaufsmöglichkeiten für praktisch alles, was man so braucht von europäischen Lebensmitteln bis Schwimmbadzubehör, alles Sachen, die ich in Uttaradit nicht erhalten kann.
3. Günstige und passable Hotels

Das ist aber dann auch schon alles was positiv ist. Ich kann es nicht nachvollziehen, dass man hier 1 oder mehrere Monate im Jahr seine Ferien verbringen kann, ausser man kommt nur wegen dem Einen, ihr wisst schon, was ich meine. Dann spielt alles nicht so eine grosse Rolle.

Pattaya nennt sich Seebad für Familien: Was bitte hat Pattaya mit einem Seebad zu tun. Sowohl am Pattayabeach und am Jomtienbeach kann man nicht baden, es graust mich in diesem dreckigen Wasser zu schwimmen. Beachferien sind dann nur noch dazu geeignet den ganzen Tag im zwar günstigen Liegestuhl oder auf dem günstigen Liegebett zu verbringen. Baden geht hier wirklich nicht und wenn einer dies tut spielt er mit seiner Gesundheit.

Manchmal ist es angenehm, wenn einem die Strandverkäufer etwas zum Essen anbieten, so dass man sich nicht selber darum bemühen muss und die Meisten sind auch sehr angenehm und freundlich. Lästig wird es aber, wenn man dauernd gestört wird durch Verkäufer, welche einem Dinge andrehen wollen, die man nicht braucht, z.B. alle 3 Minuten irgendjemand der vorbeikommt mit Haarschneidemaschinen oder Stangen für die Handys um Selfies zu schiessen. Auch wenn man schläft oder sich mit jemandem unterhält wird man andauernd gestört. Mir ist klar, dass diese Leute den Lebensunterhalt damit verdienen, es wäre aber wünschenswert, wenn dies ein Bisschen weniger aufdringlich wäre. Das Gleiche gilt auch in der Stadt, vorallem am Abend. Sitzt man irgendwo draussen in einem Restaurant wird man andauernd belästigt von Verkäufern von Uhren und anderem Krimskrams und dabei stören diese Verkäufer/Innen auch jede Unterhaltung.

Um dem Lärm der ganzen Stadt zu entkommen gibt es nur eine einzige Lösung: Irgend ein Luxushotel buchen, welches gut gegen Lärm gedämmt ist, aber das hat seinen Preis. Praktisch alle anderen Hotels werden am Tag, aber vorallem in der Nacht mit dieser lauten Barmusik belästigt. Dass man da noch schlafen kann muss man total besoffen sein, aber ich trinke leider keinen Alkohol und Ohrenstöpsel helfen meistens auch nicht.

Das ganz Schlimme an Pattaya ist ja der Verkehr und seit viele Chinesen, Koreaner etc. (ich habe gar nichts gegen diese Leute) nach Pattaya kommen sind die Strassen praktisch durchgehend von Bussen befahren und verstopft, auch in den kleinsten Soi, der Lärm wird immer schlimmer. Das Nervigste an Pattaya sind aber die Taxis, von den man pro Minute mindestens 10 x angehupt wird, auch wenn man in die entgegengesetzte Richtung geht. Es ist manchmal nicht zum Aushalten.

Trotzdem werde ich sicherlich wieder nach Pattaya fahren wegen den eingangs aufgeführten positiven Punkten.

Pattaya ist eine reine Spass-Stadt, aber dazu muss man schon einen gehörigen Alkoholpegel haben, um dies alles auszuhalten. Ein Familien-Seebad ist Pattaya definitiv NICHT.

Kurz gesagt: Pattaya stinkt an vielen Orten und ist verschmutzt, Pattaya ist luftverschmutzt, Pattaya ist einfach zu laut, Pattaya kann man als Ferienort für "normale" Leute nicht empfehlen und als Seebad auf keinen Fall.
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borussenbuddha
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Re: Pattaya kritisch betrachtet

#2

Beitrag von borussenbuddha »

utti hat geschrieben:Pattaya kann man als Ferienort für "normale" Leute nicht empfehlen und als Seebad auf keinen Fall.
Das ist deine Sichtweise, kann man aber nicht verallgemeinern. Gerade für Familien ohne Thai Bezug hat Pattaya, bzw. die Umgebung, meiner Meinung nach mehr zu bieten, als jede andere Gegend in Thailand. Ich habe mich in den letzten Jahren immer weniger in Pattaya aufgehalten, jetzt im März waren es sogar nur 4 Tage. Aber wenn ich im Oktober erstmals alleine mit meiner Tochter nach Thailand fliege, werden wir uns bis auf 5 Tage Koh Samed im Badeort aufhalten. Klar, der Strand an der Beach Road oder Jomtien ist auch aus meiner Sicht nicht zum baden geeignet. Und auch der ehemalige Geheimtipp Wongamat nicht mehr. Deshalb sollte man sich ein Hotel mit einem einigermaßen schönen Pool aussuchen. Und wenn es dann doch mal das Meer sein soll, dann eben ein Tagesausflug mit der Fähre nach Koh Larn, oder mit dem Taxi nach Bang Saray.
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ZH-thai-fun
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Re: Pattaya kritisch betrachtet

#3

Beitrag von ZH-thai-fun »

Da sich Pattaya schon immer gewandelt hat, gab es auch schon immer kritische Stimmen, so wie nun die von z. B. @utti. Es ist ja auch meistens jemand der schon länger nach Patty kommt, der diese Wandlung zum "schlechten" hin in "seiner Zeit" erleben konnte.

Ich errinnere mich, das schon zu meiner Anfangszeit vor ca. 30 Jahre, fast gleiche Worte über Pattaya gefallen sind. Und es wird auch in 30Jahren wieder kritische Stimmen geben von denen die heute zum erstenmal kommen und jetzt noch alles als neu und Abenteuerlich erleben, obwohl sie dank www. eigentlich heute schon alles wissen, könnten.
Nur wer Negatives wahr'nimmt, kann auch Positive genießen.
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borussenbuddha
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Re: Pattaya kritisch betrachtet

#4

Beitrag von borussenbuddha »

Da hast du sicherlich recht Max. Das erlebe ich ebenso, auch wenn ich bis jetzt "nur" 18 Jahre nach Pattaya komme.

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utti
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Re: Pattaya kritisch betrachtet

#5

Beitrag von utti »

Das ist schon richtig. Meine Sichtweise ist sicherlich nicht die gleiche wie bei vielen anderen Leuten hier im Forum. Wie ich schon erwähnt habe, ja in Pattaya gibt es vieles - auch für Familien mit Kindern - trotzdem, der ganze Rahmen dieser Stadt ist nur noch ein einziges Chaos. Alles ist nur noch total auf Geld ausgerichtet, so habe ich wenigstens das Gefühl. Das viele Verkäufer heute aggressiver sind hat natürlich auch damit zu tun, dass in dieser Zeit relativ wenige Farangs sich in der Stadt aufhalten. Es hatte in der letzten Woche gefühlte 80- 90 % Touristen aus anderen südostasiatischen Ländern. Ich sass an einem Abend eine Weile bei einer kleinen VW-Bus-Bar. Ich glaube, dass wir in einer halben Stunde keine 5 Farangs gesehen haben. Die meisten Bars sind nur von Girls besetzt, viele Restaurants sind leer und die Russen sind grösstenteils ferngeblieben. In Naklua schliesst z.B. auch jede Woche mindestens ein russisches Geschäft oder Restaurant seine Pforten. Ein Inhaber eines russischen Restaurants hatte früher - auch in der Nebensaison - täglich an die 120 Gäste, heute sind es keine 5 mehr. Die Thais müssen halt jetzt mit dieser Tatsache leben, man hat ja viele lange Jahre nur die Russen als Qualitätstouristen behandelt, die restlichen Europäer wurden unter "Fernen liefen" eingestuft. Die ganz reichen Russen, welche anfangs der 90-er Jahren nach Thailand kamen, kommen sowieso schon lange nicht mehr, die sind an der Côte d'Azur oder in Miami oder sonstwo.

Die Touristen aus anderen asiatischen Ländern, sowie die noch verbleibenden wenigen Russen gehen praktisch nicht in Bars oder Restaurants, die verpflegen sich mit Lebensmittel vom Grossverteiler oder dem 7 Eleven oder werden am Fliessband verpflegt mit Sukiaky-Buffets und sind nur mit dem Bus unterwegs, es sind keine Individualtouristen. Es kommt noch dazu, dass die meisten von denen in sonst leerstehenden Appartements, welche man zu einem Hotel umfunktioniert hat zu Dumpingpreisen untergebracht werden. Mehr als die Hälfte aller Pattaya-Unterkünfte sind nicht als Hotel registriert und betreiben ihre Häuser illegal. Es gibt z.B. in Sibirien Anbieter, welche eine Woche Pattaya inkl. Flug für ca. 12'000 B anbieten, was kann dann noch Geld übrig sein für ein Hotel. Die Hotels Royal Palace, Royal Twins und Welcome Plaza waren früher recht attraktive Hotels, dort wohnen jetzt praktisch nur noch die Billigtouristen zu niedrigen Preisen, ich denke, dass diese Hotels und noch viele andere auch, die Zimmer den Veranstaltern um die 400 B notgedrungen anbieten müssen. Wir gehen z.B. ins Royal Palace seit Jahren nicht mehr, da auch das Personal immer unfreundlicher geworden ist. Wir kamen vor ca. 3 Jahren mit dem Auto nach Pattaya und haben wie gewöhnlich im Royal Palace für 1'100 B pro Nacht eingecheckt. Wir beabsichtigten 8 Tage zu bleiben, da es Abend war und ich noch Geld aus dem ATM holen musste haben wir vorerst für 5 Nächte das Zimmer bezahlt. Am nächsten Morgen hat mich eine Dame der Rezeption um 06.15 !!!!! geweckt und in aggressivem Ton gefordert, dass ich noch 3 weitere Nächte zu bezahlen hätte, was ich ja ohnehin an diesem Tag getan hätte.

Es gäbe noch viele andere Beispiele, aber die hat sicherlich jeder hier im Forum schon selber erlebt.

Es war auf jeden Fall schön zu erleben, dass wir auf unserer Reise durch den Isaan, bevor wir letzte Woche nach Pattaya kamen eigentlich nur von schönen Eindrücken begleitet wurden, was die Freundlichkeit und Zuvorkommenheit des Personals in den Hotels, Restaurants oder sonst wo anbetraf. Das ist leider in Pattaya, wie auch in den anderen touristischen Zentren in Thailand ziemlich auf der Strecke geblieben.

grunder9
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Re: Pattaya kritisch betrachtet

#6

Beitrag von grunder9 »

Was utti hier schreibt gilt ja nicht nur für Pattaya. Das ist auch an anderen Touristenorten Thailands der Fall. Ich möchte gerne mal wissen, ob es in Thailand eine Touristen-Destination gibt die einen positiven Wandel vollzogen hat. Damit meine ich nicht eine punktuelle Verbesserung oder eine temporäre Aktion. Mal abgesehen von den wunderschönen teuren Resorts am Meer ist der Rest am Meer in meinen Augen Slum-Tourismus. Etwas überspitzt ja, aber im Kern richtig.
Freundliche Grüsse
grunder
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Re: Pattaya kritisch betrachtet

#7

Beitrag von utti »

An Grunder

Ja, du hast mit wenigen Worten bestätigt, was ich eigentlich mit vielen Worten gesagt habe.

Freundliche Grüsse

Utti
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Marburger
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Re: Pattaya kritisch betrachtet

#8

Beitrag von Marburger »

...In einem Pattaya-Forum würde nach Deinen kritischen Worten, wahrscheinlich ein Sturm der Entrüstung ausbrechen...hier jedoch bleibt es sicher
bei einem lauen Lüftchen.. :D
Tourismus ist business...und Geld verdirbt bekanntlich die Welt. "Qualitäts"-Touris...(eh, ein seltsames Wort !) fallen zusammen mit "Sparbrötchen" in die Zentren ein, verteilen sich (nach Inhalt des Geldbeutels) in angemssene Behausungen und genießen die dargebotenen "Attraktionen". Wer will es den "störenden Faktoren"...Strandverkäufer, Taxifahrern, Bargirls...bis hin zum Hotelier...verdenken, wenn sie die Gunst der Stunde nutzen..und IHREN Anteil abschöpfen möchten..."Ballermann", Bali, Phuket, Mombasa, Rio..und viele andere mehr, lassen Grüßen.
Besonders die extrem zugenommene Kriminalität...die leider überall auf dieser Welt, im Schlepptau des Tourismus folgt, verändert das Pattayabild ins Negative.
Geheimtips bleiben immer nur gute Tips...solange sie noch "geheim" sind.
Persönlich gehen mir viele, von Dir angesprochenen Dinge inzwischen auch auf die Nerven, was mich allerdings nicht abhält, nach 2/3 Wochen Isaan, ein paar Tage in dieser
pulsierenden Stadt zu verbringen, um meinen "westlich eingestellten AKKU"aufzuladen..."Ruhpolding" wäre mir dafür zu öde... ;)

Gruß Marburger
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Balu
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Re: Pattaya kritisch betrachtet

#9

Beitrag von Balu »

Wir waren jetzt auch ein paar Tage im Seebad. Das erste mal seit 2 bis 3 Jahren. Mein Eindruck:
Es läuft mehr als noch vor ein paar Jahren, der Verkehr war in diesen Tagen meistens flüssig. Vielleicht ist das alles subjektiv und andere erleben das völlig anders.

Jedenfalls starteten wir letzten Sonntag früh um 07.00 Uhr in Surin und hatten bis zu unserem Ziel in Nord-Pattaya, dem Thai Garden Resort, keinen einzigen Stau!
Das Hotel war gut besetzt mit vorwiegend netten Leuten aus Deutschland, vereinzelt auch Gäste aus Korea, Russland und Indien,aber nur in geringer Zahl und sehr angenehm.

Sicher, das Meer in Pattaya und Jomtien ist für Badeferien völlig ungeeignet. Am besten sucht man ein Hotel an ruhiger Lage und mit grossen Pool.

Aufgefallen ist mir die Masse an chinesischen Touristen, aber die haben ein anderes Programm als die meisten Farangs und daher stören die nicht gross. Auch Russen sind wieder vermehrt in Pattaya anzutreffen.

Die Vorteile von Pattaya: Nähe zu Bangkok, viele gute Hotels und Restaurant, viele Unterhaltungsmöglichkeiten jeglicher Art.
Nachteile: Es hat schon einige schmutzige Ecken, und die Preise in den Restaurants und Läden sind nicht mehr so günstig wie noch vor ein paar Jahren.

Gruss aus dem Seebad
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Johnboy
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Re: Pattaya kritisch betrachtet

#10

Beitrag von Johnboy »

Ich bin entsetzt , da wird nun auch in Jomtien die letzte verbliebene Strand Promenade zerstört und Bäume gefällt

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Und so sieht der freie Strandabschnitt aus

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Die Thais haben wirklich einen an der Waffel ! :jilk:
Essen und Beischlaf sind die großen Begierden des Mannes - Konfuzius - oder so
ab 60 fällt BEISCHLAF weg !
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