Pattaya 4.0 oder für immer?

[mungg]

Es geht mir richtig gut hier. Alles so entspannt. Ich bin frei in allem, was ich tun möchte und noch kann und trotzdem sicher. Wenn ich mit dem Elektrorolli im Quartier rumfahre, bin ich geschützt. Ich habe am ersten Tag schon die Nummer vom Pflegehandy bekommen, das ich immer anrufen kann, wenn etwas ist.

Die Mitbewohner, mit denen ich Kontakt habe, sind alle sehr nett. Der Umgang, Respekt und Akzeptanz untereinander speziell, halt ganz anders als sonst im Leben. In einer solche Situation macht man sich andere Gedanken. Ich merke selber, wie sich meine Gedanken verändert haben. Ich weiss genau, was ich noch will und was nicht. Es geht mir gut.

[tom]

Wie geht es Dir? Ich sehe zwar, dass Du noch regelmässig im Forum liest, aber geschrieben hast Du nichts mehr.

Gruss Tom

[mungg]

Ich darf wirklich nicht klagen. Wie zu erwarten war, hat sich mein Zustand verändert. Soll ich es als Verschlechterung bezeichnen? Jein. Es wird alles Mögliche getan, mir Schmerzen vom Hals zu halten und Lebensqualität zu erhalten. Schmerztechnisch versuchen wir eine grosse Herausforderung zu meistern. So langsam geht es vorwärts. Es ist etwas knifflig. Wir pröbeln mit Dosis, Einnahmezeitpunkt etc. rum, um die Nebenwirkungen so gering wie möglich zu halten. Der Stoff (Oxi) ist stark. Ich bin nicht gern verladen.

Hirn und Klappe funktionieren noch bestens und ich hoffe, dass das bis zum Schluss so bleibt. Körperlich bin ich sehr schwach und die Schmerzattacken der Muskeln sind die Hölle, wenn sie kommen. Aber sie gehen auch wieder. Schmerzarme und -freie Zeiträume sind wesentlich länger als die schmerzvollen. Angesichts des Zustands ist der Pflegebedarf ein rechtes Stück höher als zuvor. Den Rolli benutze ich auch im Zimmer, denn schon die wenigen Meter vom Bett zum WC sind zuviel. Ich bin gerade daran, mich mit den neuen Herausforderungen zu organisieren, damit möglichst viel Power für Dinge übrigbleibt, die Freude machen.

Nach wie vor darf ich sagen, dass ich hier sehr gut gepflegt werde - sowohl fachlich als auch menschlich. Und es hat Mitbewohner, die auch Kontakt suchen und in der Lage sind, das Zimmer zu verlassen . Unser "Küken" ist erst 41 Jahre jung.

Allen eine gute Zeit, wo immer ihr seid.

[mungg]

Morgens drei Uhr, irgendwas klingelt in meinem Kopf. Ach ja, die liebe Blase, DIE Projektarbeit schlechthin. Leichte Panik kommt auf. Die letzten Tage hat sie mir unsägliche Schmerzattacken im Rücken bereitet. Komplett steif musste ich aufstehen und zur Toilette eilen. Das tat überhaupt nicht gut. Aber heute habe ich nochmals alles richtig gemacht. Vor dem Schlafengehen eine Kombi von Schmerzmitteln zum richtigen Zeitpunkt eingenommen und die Pflege hat meinen Thron neben das Bett gestellt. Ein komfortables Teil aus warmem Plastik nicht aus eiskaltem Chromstahl. Die erste Erleichterung aus einer komplett verkrampften Blasen- und Harnmuskulatur stellt sich laaaaaaangsam ein. Der Tag kann beginnen. Ich tausche den Thron mit dem Rolli und fahre auf die Dachterrasse zum Rauchen. Sche...., das Feuerzeug fällt runter. Ich kann es selber nicht aufheben, keine Kraft, mich so tief zu bücken und das Risiko eines Schmerzanfalls, nein das will ich nicht. Zum Glück hat es einen Rufknopf und es ist mir nicht mehr peinlich, wegen so einer Kleinigkeit die Pflege zu rufen. Die nette Nachteule hebt das Feuerzeug für mich auf und ich kann mir endlich eine anzünden, während sich die Schwester auf den Rückweg macht. Das grüne Lämpchen am Rufknopf brennt immer noch. Ich lächle, denn ich weiss, die Nachteule wird gleich nochmals angeflattert kommen, denn sie hat vergessen, den Ruf zu quittieren. Natürlich hätte ich es ihr gesagt, hätte ich es früher gesehen.

[dreibartel]

...
Ich lächle, denn ich weiss, die Nachteule wird gleich nochmals angeflattert kommen,
denn sie hat vergessen, den Ruf zu quittieren. Natürlich hätte ich es ihr gesagt, hätte ich es früher gesehen.

Und ich schmunzele mit, liebe @mungg Denn Dein "Missgeschick" haste uns amüsant erzählt.
Gehe ich recht in der Annahme, dass die Nachteule ooch jerne eene mitroochen wollen würde?
"So kann man auch mit kleinen Sachen den Kindern große Freude machen!"

dreibartel

[mungg]

Leider immer noch keine Lösung wegen der Schmerzen in Sicht. Es ist die Hölle. Heute morgen dreimal und zurück. Denke oft an EXIT. Schickt mir doch mal eine Ladung Glück und Kraft.

[ernte]

Schickt mir doch mal eine Ladung Glück und Kraft.

Ich geb dir alles was ich davon habe.

[atmik]

Leider immer noch keine Lösung wegen der Schmerzen in Sicht. Es ist die Hölle. Heute morgen dreimal und zurück. Denke oft an EXIT. Schickt mir doch mal eine Ladung Glück und Kraft.

Es tut mir sehr leid für dich, ich gebe dir gerne von meiner Kraft, die ist penetrant hartnäckig und beständig.

[Andia]

3 Stäbchen räuchern gerade am Fenster für dich.

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[Werner]

Big Buddha Pattaya Hill.jpg (120.08 KiB) 454 mal betrachtet

Leider immer noch keine Lösung wegen der Schmerzen in Sicht. Es ist die Hölle. Heute morgen dreimal und zurück. Denke oft an EXIT. Schickt mir doch mal eine Ladung Glück und Kraft.

Mache ich doch gerne.

Hier hatte ich am 6. März Räucherstäbchen für dich angezündet und dir viel Kraft und Gesundheit gewünscht.

Wir waren bis zum Sugarhut Resort gefahren, kennst du vielleicht an der Straße zwischen Pattaya und Jomtien. Und dann hatten wir dort einen Kaffee getrunken. Und dann sind dann zu Fuß auf den Berg gegangen um unseren Liebsten zu gedenken. So auch dir.

Ich wünsche dir viel Kraft und Glück das es dir bald wieder gut geht.

Werner.