Kanal vom Golf zum Andaman See

[Werner]

Ja, das kann gut sein das dies so ist. Also zwei Containerterminal und eine Landverbindung dazwischen.

Auf so einem Schiff sind um die 10.000 40 Fuß Container drauf. Daher auch die Zeit. Ein Containerschiff braucht etwa 5 Tage für die Entladung. Dann der Transport und dann wieder drauf auf das andere. Das wird interessant wie die das logistisch schaffen. Wahrscheinlich vom Schiff direkt auf den Zug und dann drüben wieder direkt auf das andere Schiff. Das würde passen. Eine Art rollende Containerstraße von 90 km.

W.

[martin71]

Ich kann's mir nicht so Recht vorstellen.

Allein die Ladung von einem Schiff ergibt 120 km Container an Container.

Überdimensionales Fließband?

[Werner]

Ich kann's mir nicht so Recht vorstellen.

Allein die Ladung von einem Schiff ergibt 120 km Container an Container.

Überdimensionales Fließband?

10.000 Container . . .



Hier ist Beispiel, ein Zug aus Indien mit Platz für 90 Containern, ich habe gezählt. Nun ja, der fährt sehr langsam, vielleicht 30 km/h.

Runden wir auf 100 Container auf dann ist es leichter mit dem Rechnen.
Davon braucht es 100 Fahrten um die 10.000 Container zu transportieren.
Jede Stunde ein Zug und braucht man 100 Stunden, das sind etwa 4 Tage.
Ein Zug braucht 2 Stunden fürs Beladen, 3 Stunden für die Fahrt und 2 Stunden fürs Entladen und 3 Stunden für eine leere Rückfahrt.
Also 10 Stunden für einen Umlauf.
Dann braucht man 10 von diesen Zügen damit jede Stunde einer fährt.

Also das klappt rechnerisch eigentlich doch recht gut. Aber nur wenn alle 4 Tage nur ein einziges Schiff ankommt. Bei einem täglich, also 4 Schiffen die parallel ent- und beladen werden muss Tag und Nacht alle 15 Minuten ein Zug fahren. Bei mehr Schiffen bricht alles zusammen.

Also ich habe Respekt vor dem Versuch das zu planen.

W.

[Gothai]

In der Rechnung sollte vllt bedacht werden, dass ein Containerschiff in den wenigsten Fällen komplett ent- und neu beladen wird.

[Berner]

In der Rechnung sollte vllt bedacht werden, dass ein Containerschiff in den wenigsten Fällen komplett ent- und neu beladen wird.

Das ist der springende Punkt!

Das Projekt Kra-Kanal ist mir wohl bekannt und füllt bei mir einige Ordner.
Der Schiffsverkehr von China Richtung Westen führt durch die Strasse von Malakka. Wie @Gothai sagt, haben nur ein Teil der Schiffe, die die Strasse von Malakka durchqueren dieselbe Ladung, die sie in China geladen haben. Ein grosser Teil wird in Singapur umgeladen, ein Teil davon ohne den Hafen je anzulaufen. Der wäre dazu viel zu klein! Da wird direkt von einem Schiff auf das andere umgeladen. Einige Container gehen auch an Land und warten auf ein passendes Schiff.

Warum ist das so? Fabriken in China (z.B. Kleider / Schuhe) haben einen Ausstoss von z.T. über 500 Container pro Tag. Z.B. 200 USA (Ostküste), 100 für Afrika, 200 für Europa usw… die müssen einfach raus und werden auf ein Schiff verladen. Jetzt wird das Schiff so beladen, dass z.B. alle Container für USA und Europa unten sind. In Singapur werden dann die Container für Afrika auf ein Schiff geladen, das unten schon Afrika Container geladen hat und alle Container für USA (Ost) und Europa auf andere Schiffe abgegeben hat. Ausgangsseitig von der Strasse von Malakka hat es dann nur Schiffe deren ganze Ladung für USA(Ost) / Europa, Afrika, Indien usw. haben.
Der Umladeprozess in/vor Singapur wird weltweit für das Beladen im Abgangshafen geplant und ist hoch komplex.

Der Verkehr von Schiffe die von China direkt Richtung Westen fahren, wäre für einen profitablen Betrieb des Kanals zu klein. Ob der Kanal gebaut wird, hängt davon ab, ob vor und/oder nach dem Kanal ein grosser Umladehafen gebaut wird. Das ist der Knackpunkt. Die paar km-Ersparnisse, spielen da eine untergeordnete Rolle. Im Vergleich zum Suez- und Panama-Kanal sind die auch klein.

Ob die Thais den Kanal wollen oder nicht spielt keine Rolle, Entschieden wir dies von China, Singapur und Investoren. Die Umladeoperationen sind für Singapur ein gutes Geschäft also ist man dagegen. Die Interessen von China sind ambivalent.

Falls er gebaut werden sollte, werden die Thais da nicht investieren, das machen sie bei grossen Infrastrukturprojekten fast nie. Das gängige Modell ist, dass ein Investor eine Investition über eine gewisse Zeit betreiben darf und dann geht sie an den Staat über. So bei Autobahnen, Eisenbahnen,…
Westliche Investoren machen da mit, die Chinesen sind schlauer…

PS: Wer mal Kleider in China ab Fabrik kaufen will muss wissen, dass je nach Fabrikgrösse die Mindestbestellmenge zwischen 1 und 100 Container liegt. Dabei muss man sich entscheiden welchen Grössenmix man will, zB USA, Europa, Asien, Afrika…
Kleiner Mengen kauft man am besten viel zu teuer bei Temu.... 555

[ernte]

@ Berner - vielen Dank für deine Erklärungen. Mit wenigen Worten versteht man um was es da eigentlich geht.

[Werner]

@ Berner - vielen Dank für deine Erklärungen. Mit wenigen Worten versteht man um was es da eigentlich geht.

Berner, Gothai, vielen Dank für die Informationen.

Hier geht es ja in dieser Studie nicht um einen richtigen Kanal für Schiffe sondern um ein Entladen, eine Landverschickung von einer Seite zur anderen Seite und ein Beladen des anderen Schiffes.

Ich hatte versucht aufzuzeigen wie man mit der Bahn die Container von der einen Seite zur anderen befördert. Diese grobe Berechnung gilt auch nur für ein Schiff und das nur alle 4 Tage. Das klappt sicher auch noch für mehrere Schiffe aber dann wird es schon eng auf der Schiene. Das ganze klappt natürlich auch wenn man nicht alle Container entlädt und die auch auf mehrere Schiffe aufteilt und auch welche lagert. Nur damit potenzieren sich die Dinge die man benötigt, z. B. die Anzahl der Züge, die Anlegestellen, die Kräne und die Abstellflächen in den beiden Containerhäfen. Aber es geht natürlich auch wenn man nur genügend groß denkt.

Die Frage ist ob dies Sinn macht. Vielleicht ist damit auch nur eine Entlastung von Shanghai geplant. Wer weiß.

Wir werden sehen was passiert.

W.

[michael59]

In der Diskussion war auch öfter von dem Logistikeffekt die Rede.Das heisst mit dem entladen wird neu sortiert und alle Container mit eine Ziel werden auf ein Schiff geladen das im Liniendienst dann eine Hafen anläuft. Mit dieser Dienstleistung soll dann Geld verdient werden.
Echt stark wäre ein System analog den Flughafengepäcktransporten zwischen den Häfen. Aber das ist nur meine Idee.

[Michaleo]

Wahrscheinlich vom Schiff direkt auf den Zug und dann drüben wieder direkt auf das andere Schiff.

Nein @Werner, eindeutig ein Kanal, das steht sogar in der Wikipedia:

Kra-Kanal (auch Thai-Kanal oder Kra-Isthmus-Kanal, thailändisch โครงการคลองไทย) bezeichnet ein geplantes Projekt, einen Kanal durch den Isthmus von Kra in Südthailand zu graben, um den Seetransport zwischen Europa und Ostasien zu verkürzen, ähnlich dem Panamakanal oder dem Suez-Kanal.

Und im "Shipping Telegraph" ist auch von einem Kanal die Rede: shippingtelegraph

Quelle Shippingtelegraph.jpg (40.5 KiB) 106 mal betrachtet

[martin71]

Etwas neuere Artikel

https://www.channelnewsasia.com/comment ... in-4059866

https://stratnewsglobal.com/the-gist/in ... a-isthmus/