
Dass Temperaturen auf Wetterkarten schon im Frühjahr in roten Farbtönen dargestellt werden, obwohl es sich noch nicht heiss anfühlt, liegt hauptsächlich an der Farbskalierung, die für die Visualisierung gewählt wurde – und nicht unbedingt an einer objektiven Bewertung der "gefühlten Hitze".
Wetterdienste (z. B. DWD, wetter.com, MeteoGroup) verwenden fest definierte Farbskalen, in denen bestimmte Temperaturbereiche immer gleich eingefärbt werden – z. B.:
< 0 °C Blau / Violett
0–10 °C Grünlich
10–20 °C Gelblich
20–25 °C Orange
>25 °C Rot bis Dunkelrot
Im Frühjahr sind 20–25 °C für die Jahreszeit zwar warm, aber noch nicht „heiss“. Dennoch wird diese Spanne standardmässig mit Orange oder Rot dargestellt.
Im Frühling empfinden wir 20 °C als angenehm oder warm – im Sommer dagegen eher als mild.
Die Farbgebung ignoriert diese saisonale Empfindung – sie ist rein technisch und immer gleich, egal ob Januar oder Juli.
Die rote Farbe bedeutet nicht zwingend „Hitze“, sondern zeigt einfach eine bestimmte Temperaturspanne. Im Frühling wirkt das ungewohnt, weil wir die Farben mit Sommerhitze assoziieren – aber technisch ist es korrekt und konsistent.
Aber ich gebe Dir recht, es gibt zum Teil schon mediale Dramatisierungen...

Gruss Tom