Strassenhunde und ich

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Kurt Singer
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Strassenhunde und ich

#1

Beitrag von Kurt Singer »

Wenn man mir eines nicht nachsagen kann, so ist das eine Liebe zu Strassenhunden. Seit ich Thailand kenne, habe ich diesen Tieren, die ja nichts dafür können, dass sie auf der Strasse leben müssen, Abneigung entgegen gebracht. Und vielleicht haben die Tiere das gespürt, denn ich mußte mich verschiedentlich auch gegen sie wehren oder sie meiden. Sei es beim Spaziergang durch unsere Siedlung in Korat, wo ich ohne Stock unser Haus nicht verlasse, oder beim Besuch von Tempeln. In Korat habe ich aus Vorsicht - oder sagen wirs ruhig deutlich aus Angst - vor einer Bande von Kötern nicht gewagt, Wat Samo Rai zu besichtigen. Und in Ayutthaya habe ich mich vor einer Meute auf die Ladefläche meines Pick Up geflüchtet.
Und ein solcher Bericht aus Sri Racha trägt da nicht zu meiner Beruhigung bei:
Zwei aggressive, offenbar tollwütige Straßenhunde haben in der Pause der Schule Wat Nong Kho sechs Kinder angegriffen und verletzt. Ein Grundschüler wurde im Gesicht gebissen, die anderen an Armen und Beinen verletzt. Alle Schüler wurden zum Queen Savang Vadhana Memorial Hospital gebracht. Die Kinder der zweiten Grundschulklassen hatten die Hunde nicht provoziert, sie kauften während der Schulpause Snacks.
Quelle

Was macht diese Strassenhunde aus? Sie müssen um alles kämpfen. Ob es ihr Aufenthaltsort ist, das tägliche Essen und Trinken, ob es ihre Welpen sind oder ihre Gefährten.

Ich habe nun aus Zufall in einem Forum, das sich mit Software zur Erstellung von Internetseiten befasst, von einem Projekt in Thailand gelesen. Der Ersteller hat eigentlich nur Hilfe für seine Website gesucht und dafür natürlich auch seine Website veröffentlicht. Und neugierig wie ich bin habe ich mir diese Seite auch angeschaut. Ich habe ihm meine Einstellung zu diesen Hunden nahe gebracht, aber weiterhin auf seiner Seite gelesen. Und was erwartete mich dort? Dort sind Menschen mit Mitgefühl für diese Hunde. Menschen, die es auf sich nehmen, solche Hunde zu betreuen, für sie zu sorgen, sich Sorgen um sie zu machen. Etwas, was mich zunächst nur zum Kopfschütteln veranlasst hat, aber mit der Dauer auch dazu brachte, mein Weltbild über thailändische Strassenhunde zu überdenken.

Freunde werden wir, so glaube ich, nie, die Strassenhunde und ich. Aber ich habe dies geschrieben, um diese Menschen mit ihrer Tierlie einfach bekannt zu machen, vielleicht den ein oder anderen zu finden, der sie unterstützen könnte und möchte. Hier die Internetseite:

https://wat-yan-dog-rescue.com/
Herzliche Grüsse
Kurt Singer
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ZH-thai-fun
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Re: Strassenhunde und ich

#2

Beitrag von ZH-thai-fun »

Ein Freund von mir hat aus erbarmen einen solchen Hund in einem Phuket Tierheim 1Jahrlang finanziell versorgt, und dann in die Schweiz ausgeführt. Ich hab schon darüber geschrieben hier im Forum. Es gibt auch schon 1 oder 2 Thread's über Hunde in Thailand hier. Stichwort, "Bangkaew.

Heute nur soviel. Dieser importierte Hund ist schon nach 3Jahren 6Jährig gestorben. Ich hatte nacher immer das Gefühl er wurde "entwuzelt". Eben so, wie alle heutigen Hunde Weltweit als ehemalige Wölfe entwuzelt und entstellt wurden. Der Mensch macht sich was zu eigen, was ihm gar-nicht gehört. Dann wird er je nach Gesellschaft "verhundst" sag ich dem.

Das schlimme aber ist das der Mensch heute sich Tiere genauso aneignent wie er es haben möchte. Vergessen der Ursprung. Wehe dem 🐕 der nicht pariert.
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Kurt Singer
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Re: Strassenhunde und ich

#3

Beitrag von Kurt Singer »

ZH-thai-fun hat geschrieben:
Di 3. Nov 2020, 15:27
...Ich hatte nacher immer das Gefühl er wurde "entwuzelt".
Mir würde es im Traum nicht einfallen, einen Hund aus Thailand mitzubringen oder einen nach Thailand zu entführen. Aber diese Leute kümmern sich vor Ort, und das imponiert mir irgendwie.
Herzliche Grüsse
Kurt Singer
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tom
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Re: Strassenhunde und ich

#4

Beitrag von tom »

Das schlimmste Erlebnis hatte ich mal auf der Insel Chios in Griechenland... auf einer Wanderung so Wachhunde die eine Herde Schafe bewachten. Fast 1 Stunde kam ich nicht mehr weiter... gut, das waren neine Strassenhunde. Aber Angst hatte ich... Ich kam erst weiter als die Schafe sich verzogen haben.

Gruss Tom
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Michaleo
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Re: Strassenhunde und ich

#5

Beitrag von Michaleo »

Kurt Singer hat geschrieben:
Di 3. Nov 2020, 14:01
Aber ich habe dies geschrieben, um diese Menschen mit ihrer Tierlie einfach bekannt zu machen, vielleicht den ein oder anderen zu finden, der sie unterstützen könnte und möchte.
Eine äusserst schillernde Figur aus dem Milieu in Pattaya, genannt Sharky, hat sich selbst zum Schutzherrn von Soidogs berufen und arbeitet seither nicht mehr als umstrittener Geldeintreiber, noch als Vermieter von Zimmer für ganz kurze Zeit ;-) Insofern kann man den herrenlosen Hunde dankbar sein. L-)
Freundliche Grüsse L-)
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Andia
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Re: Strassenhunde und ich

#6

Beitrag von Andia »

Einen Beitrag hatte ich hier schon mal geschrieben.
Ich denke es gibt verschiedene: extrem ängstliche und sehr aggressive.
Es ist auch schon passiert das sie einfach liegen blieben, vermutlich Mittagspause.
3 Häuser weiter (im Isaan Dorf) gibt es ein Hundepärchen die spielen den ganzen Tag zusammen, schön anzusehen. Wenn ich mich dann näher gehen sie ängstlich zurück und bellen manchmal.
Wo es dann richtig zur Sache geht wenn ein fremder Hund durch's Dorf läuft oder einer die Grenze zum nächsten Rudel übertritt.
Da sieht man genau welcher wohin gehört.
Sofort kommen dann auch die Dorfbewohner mit Stöcken angerannt...

Ich dächte ich hatte noch einen Beitrag geschrieben finde ihn aber auf die Schnelle nicht. :^o
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ZH-thai-fun
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Re: Strassenhunde und ich

#7

Beitrag von ZH-thai-fun »

Kurt Singer hat geschrieben:
Di 3. Nov 2020, 20:51

Mir würde es im Traum nicht einfallen, einen Hund aus Thailand mitzubringen oder einen nach Thailand zu entführen. Aber diese Leute kümmern sich vor Ort, und das imponiert mir irgendwie.
Ja, Tierliebe wird aber teilweise auch immer radikaler. Das schlechte Gewissen der Menschen?

Anbei noch ein Foto des importieren Hundes, in der Schweiz. In der Mitte vorn, bei den andern dieser Hundefreundlichen Familie, die ihn vom ersten Tag an angenommen haben.

Zubis (4).jpg
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chili
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Re: Strassenhunde und ich

#8

Beitrag von chili »

Ich habe in einem Dorf gewohnt in D. ( Varste Kirchhundem)
Die ganzen Hunde und Katzen die waren alle nicht in einer Wohnung.
Nachts haben die in der Scheune geschlafen beim Bauer.
Die waren noch Glücklich.
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thedi
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Re: Strassenhunde und ich

#9

Beitrag von thedi »

In der Schweiz ging ich gerne wandern - oder eher spazieren. Einfach in der Umgebung, ein zwei Stunden, manchmal auch etwas mehr, die Füsse vertreten, die Ruhe geniessen und meinen eigenen Gedanken nach hängen. Es gibt dort ja endlos schöne Wege durch Wälder, über Land und Felder.

Eigentlich wollte ich das in Thailand auch machen, aber aggressive Köter haben mir den Spass daran verdorben. Ich habe keine Sympathien mehr für Hunde und verfluche heimlich Noah, dass er diese Köter damals auch auf seinen Arche mit eingeladen hat.


Mit freundlichen Grüssen

Thedi
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ZH-thai-fun
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Re: Strassenhunde und ich

#10

Beitrag von ZH-thai-fun »

thedi hat geschrieben:
Mi 4. Nov 2020, 00:43
Ich habe keine Sympathien mehr für Hunde und verfluche heimlich Noah, dass er diese Köter damals auch auf seinen Arche mit eingeladen hat.
Aber je reicher Staaten und deren Bürger werden, je mehr klammern sich letztere an Haustiere. Gerade Hunde sind immer beliebter als Ersatz gegen Einsamkeit und oder die sich abkapselnden- Menschen. Kreis geschlossen.
In Thailand z. B. sind soviel "Köter" frei am herum laufen, weil die Thais sich schon immer nicht der Hitze hingeben wollten. Sie fahren in kühlender Luft lieber von Haustür zu Haustür. Auch haben Tiere im Buddhismus einen freieren Wert, als Farang die alles für sich be-werten. Das ist gewachsene Kultur.
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