Reise- und Krankenversicherungspflicht ja/nein

Sollte es ein Obligatorium in TH geben, versichert zu sein?

Expats sollten in Thailand obligatorisch gegen Krankheit und Unfall versichert sein.
12
29%
Pendler und Touristen sollte in Thailand obligatorisch über eine Reiseversicherung verfügen.
9
21%
Es gibt noch andere, auch verbindliche Lösungen anstelle von Versicherungen.
1
2%
Es soll den Expats überlassen werden, ob sie eine Kranken- und Unfallversicherung abschliessen wollen.
12
29%
Es soll den Pendler und Touristen überlassen werden, ob sie seine Reiseversicherung abschliessen wollen.
3
7%
Mitglied einer Rettungsflugwacht wie die REGA oder ähnliches reicht aus für die Rückführung in die Heimat.
1
2%
Mir ist das alles völlig Wurst.
4
10%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 42


tokee
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Re: Reise- und Krankenversicherungspflicht ja/nein

#21

Beitrag von tokee »

Michaleo hat geschrieben:
Sa 18. Jun 2022, 20:08
Off Topic
chili hat geschrieben:
Sa 18. Jun 2022, 19:13
Schon wieder eine Umfrage!
Da braucht man doch nur 2 Fragen stellen.
Ja oder Nein.
Gute Idee Chili! :ymapplause:
Die nächste Umfrage machen wir also so:
(aber was wählst Du wenn es keine unterste Spasswahlmöglichkeit hat? :-? )


Ja oder nein.jpg

https://youtu.be/tcV7VN3l3bY
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thedi
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Re: Reise- und Krankenversicherungspflicht ja/nein

#22

Beitrag von thedi »

Joe hat geschrieben:
Sa 18. Jun 2022, 11:53
Was passiert mit einem kranken Ausländer (Unfall!), der tatsächlich kein Geld mehr hat und ins Krankenhaus eingeliefert wird? Einfach sterben lassen ist ja auch in Thailand "keine Option".
Doch, das ist nicht nur eine Option, sondern tatsächlich Realität. Dessen sollte sich jeder Besucher Thailands bewusst sein:
  • Unfall-Opfer müssen von Thai Spitälern (öffentlichen und privaten) maximal 3 Tage lang mit lebenserhaltenden Massnahmen versorgt werden. Mehr, oder länger, nur gegen Bezahlung.
  • Das heisst nicht das die ersten drei Tage gratis sind. Nur, dass ein Unfall Opfer erst nach drei Tagen einfach auf die Strasse gestellt werden kann, wenn unklar ist, ob er bezahlen kann.
  • Während diesen ersten Tagen besteht lediglich Anrecht auf lebenserhaltende Massnahmen. Auch dringend nötige Operationen, ohne die das Opfer zwar dauernde Schäden erleiden wird, aber trotzdem noch die 3 Tage überleben kann, müssen vom Spital nicht gemacht werden, falls die Finanzierung nicht abgeklärt ist. Sobald die Finanzierung abgeklärt ist, würde natürlich operiert.
  • Teure Privatspitäler werden Dich, falls die Finanzierung unklar bleibt, nicht einfach auf die Strasse kippen, sondern versuchen Dich in ein öffentliche Drittwelt-Spital zu vermitteln.
  • Die medizinische Versorgung in öffentlichen Spitälern ist je nach Spital unterschiedlich. Im lokalen Spiatl Manchakiri wären sie nicht für Operationen eingerichtet. Im regionalen Zentralspital in Khon Kaen aber schon. Man wird bei Bedarf von einem lokalen Spital in ein regionales verfrachtet. Das kann aber dauern und das weitere hängt dann davon ab welcher Arzt dann dort gerade Dienst hat. Auf jeden Fall ist der Komfort in öffentlichen Spitälern sehr einfach. Massenschläge, Bett an Bett, weitere Betten in den Gängen oder notfalls auch in der Tiefgarage. Aircond nur in Privatzimmer. Die kosten aber (günstig im Vergleich zu Privatspitälern) und Regierungsbeamte sowie deren Angehörigen haben Priorität. D.h. in der Regel ist keines frei.
  • Die von den meisten Thais verwendeten obligatorischen Unfallversicherung für Fahrzeuge, versichern nur den Halter des Fahrzeugs. Nur wenn der selber fuhr bezahlt die Versicherung. Bei zusätzlichen, sogenannten first class Versicherungen - entspricht ungefähr dem was bei uns Vollkasko genannt wird - sieht das je nach AGB besser aus. Die Leisungen der obligatorischen Motorfahrzeug Haftpflichtversicherung sind beschränkt. Heilungskosten für Unfallopfer sind auf 1 Mio Baht (30'000 CHF) beschränkt. Falls man in ein öffentliches Spital gebracht wurde, kommt man mit diesem Geld erstaunlich weit. In einem Privatspital aber nicht.
  • Rettungsdienste sind entweder von einem Spital organisiert, die bringen Dich dann eben in ihr Spital. Es gibt auch unabhängige Rettungsdienste, die bringen Opfer natürlich dorthin, wo sie die beste Kommission bekommen.
Somit ist hier Selbstverantwortung gefragt. DACH-lern auf Urlaub kann ich auch nur eine Versicherung empfehlen. Ein Zusatz zur schon vorhandenen Krankenkasse kostet nicht viel, oft ist man mit der schon vorhanden Police gedeckt. Aber abklären muss man das selbst.

Für Expat sieht die Situation anders aus. Da muss sich jeder für seine Situation Gedanken machen. Nichtwissen schützt nicht!

Versicherungs-Pflicht (ich sträube mich nur gegen die Pflicht) könnte auch negative Folgen haben, wenn nun jeder meint die Sache sei jetzt gegessen, darum müsse er sich nicht mehr kümmern. Er sei ja nun versichert. Das wäre falsch, denn er muss trotzdem selbst entscheiden, ob die Versicherung seine Bedürfnisse abdeckt. Wie gesagt, das Spektrum von minimal bis gut ist in Thailand riesig. Viel grösser als in DACH. Nachher zu sagen "ich habe gemeint..." gilt nicht.


Also nicht falsch verstehen. Ich bin nicht grundsätzlich gegen Versicherungen. Aber gegen eine Pflicht. Selbstverantwortung - nicht Pflicht! Wer sich das nicht selbst zutraut, kann ja seinen Versicherungsvertreter zu Rat ziehen. Dazu sind die da.

---

Das obige bezieht sich auf Unfall oder Notfall. Bei Krankheit, die sich ja in der Regel langsam entwickeln, kann man vorher abklären, sich mit Ärzten in deren Privat-Klinik beraten. Den richtigen Ort und Zeitpunkt wählen. Da gibt es für Daueraufenthalter die sich etwas auskennen und/oder ein lokales soziales Netzwerk haben schon günstigere Möglichkeiten.

Touristen und Pendler würden dann wohl sowieso in ihr Heimatland zurück kehren, wo sie sich auskennen und mit den Ärzten in ihrer Muttersprache reden können.


Mit freundlichen Grüssen

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Re: Reise- und Krankenversicherungspflicht ja/nein

#23

Beitrag von thedi »

Joe hat geschrieben:
Sa 18. Jun 2022, 11:53
Eine Pflichtversicherung mit der Möglichkeit, in die 30 THB-Versicherung aufgenommen zu werden (über den Preis für Ausländer könnte und müsste man dann natürlich noch reden), wäre für mich eine Option. Dies sollte zumindest für die möglich sein, die mit Non-Immigrant O und "Married to a Thai national" unterwegs sind - vielleicht auch für andere Gruppen (dann ggf. zu einem höheren Preis). So wäre zumindest eine Grundversorgung für alle gewährleistet.
Die 30-Baht Versicherung der Thais deckt bei weitem nicht das ab was wir unter Grundversorgung verstehen.

Expat mit Jahresaufenthalt müssen bei jeder Verlängerung ihre finanzielle Gesundheit nachweisen. 'Retired' 800'000 Baht auf der Bank oder äquivalentes Einkommen. Wer das nicht kann, für den bleibt vielleicht die Option 'married to a Thai national'. Wozu er aber immer noch 400'000 nachweisen muss. Mit diesen Beträgen könnte man viel mehr abdecken als die 30-Baht Versicherung abdecken würde.

Natürlich gibt es Leute, die auch das nicht schaffen. Die verwenden einen Agenten der die finanzielle Prüfung umgehen kann. Der könnte natürlich genau so gut auch eine Versicherungspflicht umgehen. In Thailand sind solche 'Spielchen' Teil des Systems. Das verstösst gegen europäische Prinzipien - ist aber Realität hier. Wer damit ein Problem hat, wäre hier am falschen Ort.


Mit freundlichen Grüssen

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Re: Reise- und Krankenversicherungspflicht ja/nein

#24

Beitrag von thedi »

Michaleo hat geschrieben:
Sa 18. Jun 2022, 16:27
Auf Wunsch von Chang58 eröffne ich hier eine Umfrage...
Ich kann mich nicht entscheiden, würde eigentlich mehrere Optionen wählen.


Mit freundlichen Grüssen

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Re: Reise- und Krankenversicherungspflicht ja/nein

#25

Beitrag von thedi »

Joe hat geschrieben:
Sa 18. Jun 2022, 11:53
Mehr Probleme habe ich mit dem Zwang. Und zwar dem administrativen Aufwand, die Erfüllung des Zwangs nachzuweisen. Gäbe es ein allgemeines Dokument, das die Versicherungsgesellschaft standardmäßig ausstellen würde und das weltweit akzeptiert würde - ok.
Nicht einmal Covid-19 Impfnachweise konnten weltweit standardisiert werden. Daher erfanden die Thais den Thailand Pass. Da sollten Dokumente vor der Einreise geprüft werden und dann mit einem QR Code als 'genügt unseren Anforderungen' abgesegnet werden. So dass bei der Einreise alles flüssig ablaufen könnte.

Falls eine Versicherungspflicht kontrolliert werden sollte, gäbe es wohl keinen einfacheren Weg. Denn natürlich gäbe es wieder jene Ausnahmen und Sonderregeln. Ganz abgesehen davon dass jede Versicherung ihre eigenen Formulare hat. Anderseits wird auch die unter Umständen erforderliche Buchung des Rückflugs bei der Einreise nicht kontrolliert. Die Versicherungspflicht könnte also auch so funktionieren. Pflicht ja, Kontrolle nein. Passt aber natürlich auch wieder nicht zum deutschen Wesen, an dem die Welt zu genesen hat.


Mit freundlichen Grüssen¨

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Re: Reise- und Krankenversicherungspflicht ja/nein

#26

Beitrag von chang58 »

Ich denke,und könnte mit gut vorstellen das man speziell für TH einen Versicherungspass mit QR Code macht. Ist meiner Meinung nach am einfachsten.
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Gothai
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Re: Reise- und Krankenversicherungspflicht ja/nein

#27

Beitrag von Gothai »

Im Grossen und Ganzen gebe ich THEDI recht.
Wenn es für in Thailand Bleibende eine Pflicht wird eine KV abzuschließen, sollte das Spektrum von enthaltenen Leistungen und den dazugehörigen Preisen eine große Bandbreite anbieten. Also auch etwas für den kleinen Geldbeutel mit Grundabsicherung/Grundversorgung und natürlich dann auch :
mehr zahlen = mehr bekommen.
Für Touristen finde ich eine Verpflichtung für eine RKV schon sinnvoll. Ich sehe es als Selbstschutz für viele, die zu sorglos mit diesem Thema umgehen.
Im Fall der Fälle kommen diese mit einem grossen Schuldenberg zurück ins Heimatland.
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Re: Reise- und Krankenversicherungspflicht ja/nein

#28

Beitrag von Michaleo »

Gothai hat geschrieben:
So 19. Jun 2022, 15:07
Ich sehe es als Selbstschutz für viele, die zu sorglos mit diesem Thema umgehen.
Ich denke diesbezüglich auch nicht unbedingt an die gutbetuchten Familien, welche in einem 5-Sternhotel mit Kinderbetreuung ihre wohlverdiente Qualitytime verbringen. Auch nicht an die geselligen Einzelreisende, welche das Leben geniessen wollen. Sondern eher an die 20-30 -jährige Sportler, welche tauchen, surfen, thaiboxen oder was Gefährliches es alles noch gibt. Die sind einem Alter, wo sie noch nicht viel Ersparnisse haben, und vom Sport her gefährdet sind. Wobei mich in meinem Alter natürlich auch mal der Schlag treffen oder sonstwas Schlimmes passieren könnte.
Freundliche Grüsse L-)
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thedi
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Re: Reise- und Krankenversicherungspflicht ja/nein

#29

Beitrag von thedi »

Michaleo hat geschrieben:
So 19. Jun 2022, 17:59
Sondern eher an die 20-30 -jährige Sportler, welche tauchen, surfen, thaiboxen oder was Gefährliches es alles noch gibt. Die sind einem Alter, wo sie noch nicht viel Ersparnisse haben, und vom Sport her gefährdet sind. Wobei mich in meinem Alter natürlich auch mal der Schlag treffen oder sonstwas Schlimmes passieren könnte.
Wäre dann nicht eine Erweiterung der obligatorischen Krankenkasse in der Schweiz eine gute Lösung:
  • Prämien Mehrkosten wären minimal
  • Die Leistungen wären dem Schweizer Niveau angepasst.
  • Das Organisatorische wäre schon gelöst. Jeder hat schon einen Krankenkasse.
  • Touristen aus anderen Ländern würden auch von ihren Versicherungen gedeckt - ihrem Niveau entsprechend.
  • Expat - d.h. wer sich in der Schweiz abgemeldet hat und dauernd in Thailand lebt - könnte weiterhin eine für ihn passende Lösungen suchen.
Vielleicht könnte man auch Auswanderer, die schon eine Zeit lang in einer CH Krankenkasse dabei waren, die Möglichkeit anbieten, trotz Wohnsitz im Ausland ihre Krankenkasse beizubehalten.

Also statt eine neue Versicherungs-Pflicht für Reisende nach Thailand, die Angebote in DACH so anpassen, dass auch für Leute, die sich selbst um nichts kümmern wollen, Papa Staat schon vorausschauend gedacht hat.

Wäre das nicht eine win-win Situation? Zudem könnte man dank direkter Demokratie bei der Ausarbeitung dieser Idee mit denken und mit gestalten. Negäl mit Chöpf machä: den Hebel dort ansetzen wo sich etwas bewegen lässt.


Mit freundlichen Grüssen

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Re: Reise- und Krankenversicherungspflicht ja/nein

#30

Beitrag von thedi »

Michaleo hat geschrieben:
So 19. Jun 2022, 17:59
die 20-30 -jährige Sportler, welche tauchen, surfen, thaiboxen oder was Gefährliches es alles noch gibt. Die sind einem Alter, wo sie noch nicht viel Ersparnisse haben, und vom Sport her gefährdet sind.
Bevor man z.B. in Thailand ein rassiges Motorrad mietet, wäre ein Besuch in einem lokalen, öffentlichen Spital sinnvoll. Wissen wie es dort aussieht, und auch wissen, wie dünn gute Spitäler in Thailand gesäät sind. Bei einem Unfall irgend wo unterwegs kann es durchaus sein, dass man in einem lokalen Drittwelt Spital endet, obwohl man eine gute Versicherung gehabt hätte.

Man sagt: "Auch die beste Versicherung nützt Dir nichts wenn Du im Dschungel von einer Kobra gebissen wirst". Es wird kein Helikopter kommen! Selbstverantwortung ist Pflicht, Vorsicht ist keine Schande!


Mit freundlichen Grüssen

Thedi
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