BAZ:Bangkok statt Biel: Ein Teil der Zifferblätter von Swatch-Group-Uhren werden im Ausland angefertigt – «Swiss made»-Schriftzug inklusive.
Für «Swiss made» greifen Kunden gern etwas tiefer in die Tasche: bei Schokolade, bei Kosmetika, beim Käse. Besonders hoch ist die Swissness-Prämie im Uhrensektor. Worüber man in der Branche aber lieber nicht offen spricht: Nicht alle Bestandteile einer «Swiss made»-Uhr stammen zwingend aus der Schweiz.
Wie 20 Minuten aus Mitarbeiterkreisen der Bieler Swatch Group erfahren hat, werden derzeit Zifferblätter für gewisse Uhren des Konzerns in Bangkok hergestellt. «Der ‹Swiss made›-Aufdruck auf dem Zifferblatt erfolgt nicht mehr in der Schweiz. Das ist sehr traurig», hält ein Angestellter aus der Uhrenproduktion fest.
Herstellungskosten
Ist es nicht etwas delikat, wenn gerade das «Swiss made»-Logo nicht aus der Schweiz stammt? «Swiss made» beziehe sich natürlich auf die gesamte Uhr, heisst es bei der Swatch Group. Somit bewege man sich klar im Rahmen der gültigen Swissness-Regeln. Demnach müssen für eine Uhr mindestens 60 Prozent der Herstellungskosten in der Schweiz anfallen.