Plan A: die medizinische Versorgung in TH - Das Angebot
Basis Gesundheitsversorgung ist in Thailand spottbillig. Ich wiederhole: BASIS Gesundheitsversorgung.
Wer sich Gedanken zu diesem Thema macht, sollte unbedingt einmal ins nächste öffentliche Spital gehen und sich dort umschauen. Inwiefern wäre das für mich zumutbar? Für den einen mag das OK sein, ein anderer sagt nur: "Um-Gottes-Willen nein - nie und nimmer". Tatsachen sind:
- lange Wartezeiten.
- bei Notfällen ist nicht immer ein kompetenter Arzt erreichbar.
- Mehrbettzimmer sind typischerweise für 8 bis 12 Betten ausgelegt, oft noch überbelegt und vom hygienischen Standpunkt her nicht mit DACH zu vergleichen. Nur zur Illustration: in Manchakiri ist an den Wänden in Thai angeschlagen: "Moskito töten verboten". warum? "weil das hässliche rote Flecken an der Wand hinterlassen würde".
- Einzelzimmer sind zwar vorhanden, und gar nicht etwa teuer (500 bis 1000 Baht pro Tag) - aber oft alle belegt, da Regierungsbeamte und ihre Familien - inkl. Eltern - Priorität haben.
- Das Spital ist weder für das Essen noch für die Körperpflege der Patienten zuständig. Das machen die Verwandten, die zwischen den Betten der Patienten am Boden schlafen, sitzen, essen und schwatzen.
- Aircond hat es allenfalls in Einzelzimmern.
Man schaue sich das einmal ganz unvoreingenommen an. Es ist bei genauerem Hinsehen gar nicht so schlimm. Manch einer wäre lieber in so einem Taubenschlag wo ein ständiges Kommen und Gehen herrscht als im 8. Stock in einem
airconditioned Luxuszimmer wo er allein vor sich hin siecht.
Vom medizinischen Standpunkt her kommt es ganz auf den Arzt an, an den man gerät. Da gibt es alles von inkompetent bis aufopfernd und mit einem sechsten Sinn begnadet.
Am anderen Ende der Skala sind Privatspitäler. Es gibt bekannte Ketten wie Ram, Bumrungrad, Bangkok Hospital usw. Die sind teuer. Sehr teuer, vergleichbar mit Preisen in DACH, zum Teil sogar teurer. Dafür dann auch sehr viel Komfort. 100% Aircond, Marmorlobby, Krankenschwestern, Einzelzimmer wie in einem 5-Stern Hotel, Auswahl verschiedener Menues...
Vom medizinischen her darf hier durchaus auch mehr erwartet werden als von einem öffentlichen Provinzspital. Obwohl bekannt ist, dass solche Privatspitäler für Operationen oft Spezialisten aus öffentlichen Spitälern engagieren - die haben am meisten Übung, und das entscheidet bei manchen Operation über Erfolg und Misserfolg. Auf jeden Fall kann man in einem solchen Luxusspital hoffen, von einem der besten Ärzte am Ort behandelt zu werden.
Zwischen diesen Extremen gibt es noch eine Anzahl von Spitälern die irgend wo zwischen drin anzusiedeln sind. Sowohl was die Preise wie auch was den Luxus und Service anbelangt. In Khon Kaen sind das zum Beispiel das Universitätsspital Sri Nakarind (eher günstig) oder das private Ratchapruek (etwas teurer).
Bevor man sich also entscheidet, ob und wie hoch eine Krankenversicherung sein muss, sollte man sich einmal die Situation vor Ort anschauen. Was wäre im Falle eines Falles überhaupt erreichbar?
Neuerdings sind alle Spitäler in Thailand verpflichtet bei
Opfern von Verkehrsunfällen lebenserhaltende Massnahmen einzuleiten. Egal ob die bezahlen können oder nicht. Das ist aber bei darüber hinausgehenden Behandlungen und bei Krankheiten nicht mehr so. Da wird zuerst die Finanzierung abgeklärt.
Wenn man dann einen Versicherungsausweis zückt, wird das Spital zuerst per Internet oder Fax mit der Versicherung Kontakt aufnehmen und abklären, ob der konkrete Fall versichert ist und bis zu welchem Betrag. Randbemerkung dazu: Krankenversicherungs-Prämien sind in Thailand unter anderem auch deshalb so hoch, weil Spitäler dann dazu neigen, diesen Maximalbetrag auf jeden Fall auf die Rechnung zu bringen.
Man kann statt dessen auch seine ATM Karte oder Kreditkarte zeigen. In den meisten Spitälern hat es praktischerweise auch gleich einen Geldautomaten so dass der Saldo schnell kontrolliert werden kann.