doldi51 hat geschrieben:Telefonisch wurden wir am darauffolgenden Tag darüber informiert, das eine Überweisung von ca. 150.000THB mit ca 5000THB Kosten/Gebühren verbunden sei.
Die beiden hier angegebenen Ueberweisungen belaufen sich jeweils auf ca. CHF 1.000, die Gebuehren betrugen jeweils ca. THB 1.300. Du willst in etwas das Fuenffache ueberweisen. In Relation zu den angegebenen Ueberweisungen wuerde es also mit ca. THB 5.000 Gebuehren durchaus hinkommen. Dennoch glaube ich kaum, dass das so stimmt. Da die Government Savings Bank aber anscheinend kaum im Bereicht internationales Banking taetig zu sein scheint, koennten dort durchaus hoehere Gebuehren als bei im internationalen Bankgeschaeft etablierten Banken anfallen.
Ich glaube aber eher, dass man dich mit einer erfundenen Gebuehrenforderung verschrecken und sich selbst vor einer ungeliebten Aufgabe schuetzen wollte. Das machen Bankangestellte gern, wenn sie sich mit einer Aufgabe ueberfordert fuehlen oder einfach keinen Bock darauf haben. Ich erinnere mich noch gut an das Theater, als ich vor vielen Jahren bei unserer Filiale der Krung Thai Bank zum ersten Mal einen "Cashier's Cheque" haben wollte.
Erst schien man gar nicht so recht zu wissen, was ein "Cashier's Cheque" ueberhaupt ist. Es kam dann ein Bankangestellter hinzu, der es dann doch zu wissen schien. Allerdings schien er vom Prozedere keine Ahnung zu haben. Er sagte dann erst einmal etwas von "Das wird aber sehr, sehr teuer. Wollen sie nicht vielleicht doch lieber was anderes?"
Noe, wollte ich nicht. Schliesslich brauchte ich den Scheck, um meine Krankenversicherung damit zu bezahlen. Also sah man sich gezwungen, eine weitere (anscheinend hoeher gestellte) Mitarbeiterin hinzu zu ziehen, die zudem auch besser Englisch sprach. Die rueckte dann mit zahlreichen Unterlagen an. Wie sich herausstellte, hatten die aber rein gar nichts mit meinem Anliegen zu tun. Statt auf dieses einzugehen, praesentierte sie mir alle moeglichen Versicherungsangebote. Ich wollte aber keine Versicherung abschliessen sondern einen Cashier's Cheque.
Nachdem sie begriffen hatte, dass das mit den Versicherungen wohl nichts werden kann, verschwand sie kurz, um gleich darauf wieder mit anderen Prospekten aufzutauchen. Diesmal waren es wunderbare Immobilienangebote, alle schoen in der Naehe, besonders hochwertig und somit bestens fuer wohlhabende Auslaender geeignet.
Es dauerte eine Weile, bis sie begriff, dass ich mich auch dadurch nicht von meinem eigentlichen Vorhaben abbringen lassen wuerde. Sie konnte den Auslaender, der allerdings auch langjaehriger guter Kunde dieser Filiale war, einfach nicht abwimmeln und musste nun doch irgendwie in meiner Angelegenheit taetig werden. Der Gang nach Canossa bzw. in die heiligen Raeume des obersten Chefs liess sich also nicht vermeiden. Irgendwo musste sie sich jetzt schliesslich Rat holen. Und das ging nur bei jemanden, der es wirklich wissen musste.
Dann ging auf einmal alles ganz schnell. Nach ein paar Minuten kam sie zurueck und hatte diesmal auch das richtige Formular dabei. Dieses wurde schnell ausgefuellt, die entsprechende Buchung auf meinem Konto wurde durchgefuehrt, ich bekam meinen "Cashier's Cheque" und durfte die angeblich "sehr, sehr hohen" Gebuehren bezahlen. Es waren 20 Baht.
Waere ich weniger hartnaeckig gewesen und haette ich mich von ihrer Abwimmelstrategie einlullen lassen, haette ich meinen Scheck wahrscheinlich nie bekommen.
Anschliessend scheint es in der Filiale uebrigens eine Mitarbeiterschulung gegeben zu haben. Meine spaeteren "Cashier's Cheques" wurden jedenfalls stets schnell und routinemaessig ausgestellt.
Gruss
Caveman